Airpods Pro 3 im Test
Besserer Klang, mehr Ruhe, neue Tricks

Die Airpods Pro 3 sehen fast aus wie ihre Vorgänger, stecken aber voller Neuerungen: verbesserter Klang, stärkeres Noise Cancelling, neuartige Sensoren und etwas, das nach Science-Fiction klingt.
Publiziert: 14:17 Uhr
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Die Airpods Pro 3 (vorne) sind etwas kleiner geworden und sehen ohne Dichtungen leicht anders aus als die Airpods Pro 2.
Foto: Tobias Bolzern

Darum gehts

  • Neue Airpods Pro 3: Verbesserter Klang, Noise Cancelling und Fitnesstracking
  • Live-Übersetzung in mehreren Sprachen fast zeitgleich ins Ohr übertragen
  • Akkulaufzeit mit ANC auf bis zu acht Stunden verlängert – mit einem Abstrich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Presslufthammer, Autohupen, Strassenlärm: Zürich ist kein Ort der Ruhe. Bis ich die neuen Airpods Pro 3 einsetze. Einmal auf der Seite drücken, und die Welt wird leiser. So beginnt der Test von Apples meistverkauften Kopfhörern. Doch der Reihe nach.

Wer sie aus der Box nimmt, bemerkt kaum einen Unterschied: Die Airpods Pro 3 selbst sind minimal kleiner als die Vorgänger, das Case leicht grösser, beides im Millimeterbereich. Dafür liegt das Case nun etwas leichter in der Hand. Wichtig zu wissen: Die neuen Kopfhörer passen darum nicht ins alte Case.

Airpods Pro 3: Für jedes Ohr

Apple hat nach eigenen Angaben über 10’000 3D-Scans von Ohren ausgewertet und Tausende Stunden geforscht, um die Passform weiter zu optimieren. Das Resultat: Die Stöpsel sitzen jetzt stabiler und bequemer im Ohr, auch bei längeren Sessions. Neu gibt es zudem fünf verschiedene Grössen der Aufsätze, von XXS bis L. Das sind gute Neuigkeiten für Menschen mit besonders kleinen Ohren, oder für Kinder.

Vergleich Sitz im Ohr: Airpods Pro 2 und Airpods Pro 3.
Foto: Tobias Bolzern

Im Inneren hat Apple die akustische Architektur der Kopfhörer überarbeitet. Neue Treiber und ein besserer Verstärker sorgen für klar definierte Höhen, kräftigere, aber kontrollierte Bässe und ein breites Klangbild. Stimmen tönen natürlich, Instrumente lassen sich besser verorten.

Und die Welt wird stumm ...

Active Noise Cancelling (ANC) ist die Technik, die Geräusche in der Umgebung per Mikrofon aufnimmt, phaseninvertiert und so auslöscht. Apple verspricht doppelt so starke Unterdrückung wie noch beim Vorgänger.

Ohne Messung im Labor lässt sich diese Aussage nicht unabhängig verifizieren, doch subjektiv fühlt es sich genau so an. Mein Alltagstest: dröhnende Baustellen in Zürich, ratternde Züge, lärmiges Restaurant. Die Airpods Pro 3 blenden konstanten Krach spürbar besser aus als die Airpods Pro 2. Motoren, Klimaanlagen, ja selbst Stimmen im Hintergrund verschwinden fast völlig. Das Ergebnis: Man wird so zum Ruhepol im Lärm und kann Musik leiser hören, ohne darin Details zu verpassen.

Pulsmessung mit Licht

Auch der Akku wurde verbessert: Mit eingeschaltetem ANC halten die Airpods nun bis zu acht Stunden durch (bisher waren es sechs), ein Plus von einem Drittel. Einzig schade, dass das Case weniger Reserve hat: Statt 30 gibt es jetzt 24 Stunden Gesamtlaufzeit. Für die meisten reicht das aber wohl locker eine Woche, auch bei täglichem Pendeln.

Neu bei den Airpods Pro 3 ist ein Sensor, der mit Infrarotlicht den Puls am Ohr misst. Kombiniert mit Bewegungsdaten schätzen die Airpods den Kalorienverbrauch: Wer keine Apple Watch hat, kann so beim Joggen oder im Gym Trainingsdaten sammeln. Apple schliesst damit eine Lücke im eigenen Ökosystem und verdient gut daran: 2024 hat der Hersteller laut Schätzungen 66 Millionen Airpods verkauft und damit fünf bis sieben Prozent des Gesamtumsatzes gemacht.

Airpods Pro 3: Das ist auch neu
  • Besserer Transparenzmodus: Eigene Stimme und Umgebungsgeräusche klingen natürlicher – fast wie ohne Stöpsel.
  • Präziseres Finden: Neuer Ultrabreitband-Chip im Case, 1,5-mal grössere Reichweite.
  • Kamera-Fernbedienung: AirPods-Stiel löst Fotos und Videos am iPhone aus.
  • Besserer Transparenzmodus: Eigene Stimme und Umgebungsgeräusche klingen natürlicher – fast wie ohne Stöpsel.
  • Präziseres Finden: Neuer Ultrabreitband-Chip im Case, 1,5-mal grössere Reichweite.
  • Kamera-Fernbedienung: AirPods-Stiel löst Fotos und Videos am iPhone aus.

Dolmetscher im Ohr – fast

Die grosse Bühne bekam bei der Präsentation die KI-gestützte Live-Übersetzung. Wird in der Umgebung eine Fremdsprache gesprochen – Englisch, Französisch, Deutsch, Portugiesisch oder Spanisch –, gibt es mit den Airpods eine Übersetzung (fast) in Echtzeit im Ohr. Die Luxusvariante: Zwei Personen mit Airpods können ein zweisprachiges Gespräch führen, jeder hört die andere Person in der eigenen Sprache. Bis Ende Jahr sollen weitere Sprachen dazukommen. In der EU ist die Funktion nicht verfügbar, in der Schweiz schon.

Im Test habe ich die Live-Übersetzung vom Englischen ins Deutsche ausprobiert, um die Qualität der Übersetzung zu beurteilen. Es ist beeindruckend, wenn es klappt – fast wie der legendäre Babelfisch aus Douglas Adams’ Roman «Per Anhalter durch die Galaxis». Doch gibt es noch Kinderkrankheiten: Die Übersetzung war manchmal holprig, und die KI-Stimme liess teilweise Wörter aus, der Sinn ging dadurch verloren, und die Apple-Stimme klang ein wenig blechern. Hier könnte der Hersteller ein wenig bei Google abschauen. Deren neue Pixel-Übersetzung imitiert die Stimme des Gesprächspartners, ein Gewinn für echte Dialoge.

Doch die Funktion hat Potenzial: Apple bringt die Technik aus der Nerd-Nische in den Massenmarkt. Millionen Nutzerinnen und Nutzer werden sie ausprobieren, nicht nur auf den neuen Airpods Pro 3, auch auf den Airpods Pro 2, die ein Update erhalten.

Airpods Pro 3: Lohnt sich das Upgrade?

Die neuen Airpods Pro 3 kosten 219 Franken und sind das bisher kompletteste Airpods-Paket. Sie klingen hörbar besser, filtern Lärm deutlich effektiver, messen erstmals Puls und Kalorien und sind dank IP57 sogar erstmals gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt. Wer noch die erste Generation trägt, kann ohne Zögern zugreifen: Das Upgrade ist ein Gewinn in Komfort, Klang und Alltagstauglichkeit. Besitzerinnen und Besitzer der zweiten Generation dürfen abwarten, aber selbst sie werden neidisch, wenn sie einmal hören, wie viel leiser die Welt mit den neuen Airpods klingen.

Transparenz bei Blick

Dieses Gerät wurde Blick vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hat keinerlei Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung.

Dieses Gerät wurde Blick vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hat keinerlei Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung.

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