«Es ist schwer genug, einen Ort für Kinder zu finden»
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Empörung wegen Kinderverbot:«Es ist schwer genug, einen Ort für Kinder zu finden»

Umfrage-Ergebnis überrascht! Das sagen Blick-Leser zum Kinderverbot in der Gastro
«Ich will meine Ruhe beim Kaffeetrinken»

Kinder unter 14 müssen draussen bleiben – diese Regel hat ein Café in Aarau aufgestellt. Auf der Strasse hat dies für Empörung gesorgt. In der Community hingegen ist die überwiegende Meinung eine ganz andere.
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Im «90° Café Bar Lounge» in Aarau sind Kinder unter 14 Jahren nicht mehr willkommen.
Foto: Ralph Donghi

Darum gehts

  • Café in Aarau verbietet Kinder unter 14 Jahren. Entscheidung sorgt für Aufsehen
  • Betreiberin begründet Entscheidung mit störendem Verhalten von Kindern und Eltern
  • 75 Prozent der Umfrageteilnehmer befürworten kinderfreie Zonen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Ein Schild an einem Café in Aarau sorgt seit kurzem für Aufsehen: Kinder sind hier nicht willkommen. Zutritt hat nur, wer älter als 14 Jahre ist. Blick war vor Ort und hat mit der Betreiberin gesprochen. Ihre Begründung: Mütter hätten mit ihren Kinderwagen die Gänge blockiert, Kinder sich total daneben benommen und andere Gäste mit Lärm und dem Herumturnen auf den Tischen gestört.

Auf der Gasse ist man empört. «Ich finde das frech!», sagt eine Mutter gegenüber Blick. Eine andere beschwert sich: «Es ist ohnehin schwierig, Orte zu finden, an denen man mit Kindern willkommen ist.»

Ganz anders sieht es bei der Blick Community aus. Wir haben euch gefragt, was ihr von kinderfreien Zonen in der Gastro haltet.

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Das Ergebnis überrascht. Unter den insgesamt 9400 Teilnehmenden haben 75 Prozent auf die Antwortmöglichkeit «Finde ich super! Erwachsene wollen auch mal gerne unter sich sein» getippt. Über 7000 Personen sprechen sich also klar für kinderfreie Zonen in Cafés und Co. aus. Gerade mal 10 Prozent klickten auf: «Geht's noch?! Kinder gehören doch einfach dazu».

«Das Problem sind die Eltern»

Das Ergebnis des nicht repräsentativen Blick-Votings deckt sich mit dem Tenor in der Kommentarspalte. Dort versuchen viele, sich über den Kinderlärm Gehör zu verschaffen. «Bravo, mutig! Das ist mal ein klares Zeichen, das ich unterstütze,» lobt Ruben Muralt. Er führt aus: «Ich will meine Ruhe beim Kaffeetrinken und keine Kinder ohne Manieren um mich herum.» Auch Max Schleifer versteht die Betreiberin. «Man will im Café in Ruhe seinen Kaffee geniessen und sich nicht mit lauten ‹Gofen› herumärgern», schreibt er.

Viele sehen die Verantwortung bei den Eltern. Tobinn Frost spricht aus eigener Erfahrung: «Ich bin selbst Vater, aber ich verstehe den Betreiber gut.» Seiner Meinung nach würden viele Eltern Restaurants und andere Einrichtungen als ausgelagerte Kinderzimmer missbrauchen, mit der Erwartung, dass alle Verständnis dafür hätten. «Eltern sollen ihr Verhalten überdenken, bevor sie die Betreiberin kritisieren», schreibt er.

Roland Hofmann argumentiert ähnlich: «Das Problem sind die Eltern, welche die Kinder nicht mehr erziehen.» Er selbst habe es schon erlebt, dass man wegen Kinderlärm am Tisch nicht mehr normal reden konnte: «Kinder, die erzogen sind, können überall hin und sind nie ein Problem.»

«Ist doch gut, gibt es Angebote für Erwachsene»

Einer, der solche Angebote nutzt, ist gemäss eigenen Angaben Reto Tober: «Ich buche, wenn immer möglich, ‹Adults Only›-Hotels», schreibt er. «Es ist doch gut, gibt es Angebote für Erwachsene, als auch Familienhotels.» Rolph Müller sieht es ebenso: «Es sollte viel mehr Hotels, Flüge, Kreuzfahrten, Cafés und Restaurants geben, welche nur für Erwachsene sind. Oder dann eben auch Orte, die nur für Familien sind.»

«Ich finde diese Praxis völlig inakzeptabel!»

Wie aus der Umfrage ersichtlich, entrüstet sich bloss eine Minderheit über kinderfreie Zonen in der Gastro. Zu ihnen gehört Samuel Buehler: «Wenn wir im Restaurant nicht mehr willkommen sind, wo dann? Am Bahnhof rumgammeln?» Thomas Maeder findet ein solches Verbot unfair: «Ich gehe in kein Café, in dem nicht alle willkommen sind, sofern sie sich altersgemäss anständig benehmen.» Er ergänzt: «Wenn sich Kinder daneben benehmen, soll es Konsequenzen geben. Aber ein Pauschalverbot finde ich daneben.» Johanna Spörri schreibt: «Es kann ja nicht sein, dass man Kinder generell verbietet, nur weil einige Eltern ihrer Sorgfaltspflicht nicht nachkommen.

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