Lesermeinungen zu Elektroautos
«Da braucht es noch Zeit bis zur Vollreife!»

Das Ziel des Bundes, bis Ende 2025 einen Elektroautoanteil von 50 Prozent auf den Strassen zu erreichen, wird vermutlich weit verfehlt. Die Hersteller sind wenig begeistert und fahren die Produktion nun sogar zurück. Wie steht die Blick-Community zu Elektroautos?
Publiziert: 01.09.2025 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2025 um 14:50 Uhr
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Nach einem schwierigen 2024 steigen die Verkaufszahlen von reinen Elektrofahrzeugen 2025 wieder an.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Über 30 Prozent der Fahrzeuge im Schweizer Verkehr sind Elektrofahrzeuge
  • Obwohl der Elektrofahrzeuganteil steigt, bleibt er unter dem Ziel des Bundes – die Hersteller fahren die Produktion zurück
  • Kritikpunkte: hohe Preise, begrenzte Reichweite und unzureichende Ladeinfrastruktur für Elektroautos
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alessandro KälinRedaktor Community

Seit langem steigt der Anteil an Elektrofahrzeugen im Schweizer Verkehr wieder über 30 Prozent. Das ist aber weit vom Ziel des Bundes entfernt. Der Kaufunmut der Fahrerinnen und Fahrern führt bei vielen Herstellern zu einer Abweichung von den gesetzten Elektrozielen.

Opel ist nur das jüngste Beispiel, welches das geplante Verbrenner-Aus ab dem Jahr 2028 auf unbestimmte Zeit nach hinten verschiebt. Es stellt sich die Frage, warum viele beim Elektroautokauf immer noch zurückhaltend sind. Ein Blick in die Kommentare offenbart die Skepsis so mancher Leserinnen und Leser.

«Ich warte, bis der Preisdschungel angegangen wird»

Oliver Thalmann findet den abflachenden Trend im Elektroautomarkt wenig verwunderlich. «Das war zu erwarten – jetzt, wo die, die konnten oder wirklich wollten, auf elektrisch umgestiegen sind. Als Mieter warte ich auf jeden Fall noch darauf, dass die Technik die Reichweite erhöht und auch der Preisdschungel mal angegangen wird», schreibt er.

Daniel Ackermann sieht das Problem vor allem im Zeitlichen: «Ich bin gerade 14 Stunden nach Montenegro gefahren. Hätte ich eine E-Karre, hätte ich mindestens drei Stunden mehr gebraucht. Und das auch nur, wenn die Ladestationen immer frei sind.» Francis Kuhn sieht es ähnlich und hebt zudem nochmals den Preis hervor: «Die Elektroboxen sind noch viel zu teuer. Die Versorgungsstationen sind auch noch in den Kinderschuhen. Da braucht es noch viel Zeit bis zur Vollreife!»

Stephan Wyss sieht schwarz für einen Marktumschwung, solange sich bei der Kundschaft nichts tut. So schildert er: «Man kann den Leuten vieles aufzwingen, aber am Ende kaufen sie, was ihnen passt. Opel baut, was die Kundschaft will, nicht was Ideologen sich wünschen. Die EU träumt vom perfekten Elektroauto für alle, aber Träume tanken keinen vollen Wagen. Auch in Europa wird man bald feststellen, dass das Rad der Geschichte sich nicht durch Verordnungen drehen lässt.»

«Die Verbrenner müssen gehen»

Viele Leserinnen und Leser betonen, dass es zu wenig Ladestationen gebe. Dieses Gegenargument federt Leser Peter Huber allerdings ab: «Wer elektrisch fährt, bekommt jede Ladestation angezeigt. Dies sogar in Echtzeit. Ich sehe, ob eine frei ist und welche Leistung sie abgibt. Im Umkehrschluss ist es so, dass die Verbrennerfahrer das alles nie sehen und so vielleicht der Eindruck entsteht, dass es noch zu wenige hat. Aber in Wirklichkeit haben wir in der Schweiz aktuell mehr als genug!»

Auch User Pascal Hekto spricht sich klar für E-Autos aus und ist der Meinung, dass in der Schweizer Politik zu wenig passiert: «Kein Wunder, wenn die Politik schläft. Da passiert viel zu wenig in Sachen Ladeausbau für Mieter, Preispolitik der Schnelllader und Leitungsausbau. Das E-Auto ist klar die überlegene Technologie. Aber ohne passendes Umfeld ist die Übergangszeit eher was für Leute, wo es zufällig gut passt», meint er. 

Und Markus Krebs sieht eine Bringschuld bei den Herstellern: «Die Kunden kaufen das, was es zu kaufen gibt. Wenn die Hersteller zu 100 Prozent auf Elektro setzen, müssen die Kunden gezwungenermassen solche kaufen. Das Ziel zum Abfedern des Klimawandels ist wichtiger als der Verkauf von Verbrennern.»

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