Lesemeinungen zu Unisex-WCs
«Machen nicht alle hinter der Kabinentür das Gleiche?»

Die Sanierung eines Schulhauses sorgt für Aufregung. Grund dafür sind die Unisex-Toiletten, die für die Schule geplant waren. Die Eltern der Schüler sind nicht die einzigen, die sich dagegen aussprechen. Auch in unserer Kommentarspalte wird rege diskutiert.
Publiziert: 13:08 Uhr
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Aktualisiert: 13:37 Uhr
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Geschlechtsneutrale WCs sorgen in vielen Schweizer Gemeinden für Diskussionen.
Foto: Imago/Michael Gstettenbauer

Darum gehts

  • Diskussion um Unisex-Toiletten in Schulhaus Mettlen in Opfikon ZH
  • Bedenken bezüglich Sicherheit und Privatsphäre von Schülern geäussert
  • 71 Prozent der 4200 Umfrageteilnehmer sind gegen Unisex-Toiletten
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Alessandro KälinRedaktor Community

Rund ums stille Örtchen ist es aktuell sehr laut. Für die Sanierung des Schulhauses Mettlen in Opfikon ZH waren ausschliesslich geschlechtsneutrale Toiletten vorgesehen. Die Eltern der Schüler äusserten daraufhin ihre Bedenken. Auch die SVP sprach sich dagegen aus.

Die Objektbaukommission entschied sich daraufhin, für alle Jahrgänge oberhalb des Kindergartenalters doch geschlechtsneutrale Klos zu bauen. Damit ist die Diskussion jedoch nicht beendet. Zumindest nicht in unserer Kommentarspalte.

Unsere Leserinnen und Leser vertreten klare Meinungen. Eine nicht repräsentative Umfrage von uns, mit über 4200 Teilnehmenden, hat ergeben, dass ein Grossteil gegen Unisex-Toiletten ist.

«Es braucht getrennte Toiletten zum Schutz»

Über 3000 der an der Umfrage Teilnehmenden sind vollkommen gegen eine Umsetzung von Unisex-Toiletten. Das sind knapp 71 Prozent. Ähnliches lässt sich auch in den Kommentaren beobachten.

Roland Hostettler meint: «Unisex-Toiletten, als hätten wir keine anderen Probleme. Das Damen-WC gehört dem weiblichen Geschlecht und nur diesem.» Er sehe keinen Gewinn für die Gesellschaft. Auch Stefan Sutter fragt: «Warum muss man etwas ändern, was Jahrzehnte lang problemlos funktioniert hat?»

Eine grosse Gruppe äussert Bedenken in Bezug auf die Sicherheit von Frauen. «Stellt euch vor, achtjährige Mädchen müssen sich das WC mit älteren Jungen teilen», heisst es von Max Ikso. Er führt aus: «Das wird auf Dauer nicht gut gehen und schafft unnötig neue Probleme.» Auch von Jacques Boehmer heisst es: «Getrennte WCs für Jungen und Mädchen sind gut. Denn das Toilettenverhalten der beiden Geschlechter ist doch sehr unterschiedlich.»

Andere sind schlicht gegen einen Zwang von Unisex-Klos. Patricia Fi zeigt sich offen, sofern getrennte Toiletten bestehen bleiben: «Wenn Unisex-Toiletten, dann nur, wenn auch geschlechtergetrennte Alternativen vorhanden sind.» Auch Andrea Tinner sagt: «Es braucht getrennte Klos zum Schutz. Ein paar WCs auf die alle gehen können sind okay. Aber man sollte nicht dazu gezwungen werden.»

«Machen nicht alle Menschen hinter der Kabinentür das Gleiche?»

Obwohl die Gegenseite in der Umfrage mit rund 650 Stimmen nur 16 Prozent ausmacht, gibt es auch hier laute Stimmen. Aristotel van Drunen schreibt: «Für Menschen, die sich abwechselnd als weiblich oder männlich identifizieren, ist eine Unisex-Toilette, die ideale Lösung.» Trotzdem wolle sie niemandem die Privatsphäre aberkennen. Heinz Castelberg fragt: «Machen nicht alle Menschen hinter der WC-Kabinentür das Gleiche?»

Mehrere argumentieren, dass es ja an gewissen Orten bereits gang und gäbe ist, dass die Geschlechter das stille Örtchen teilen. Thomas Greder merkt an: «An jedem Dorffest hat es Frauen, die bei den Männern aufs Klo gehen. Das wird ja auch geduldet.» Auch Ernst Gallusser meint: «Bei Massenveranstaltungen spielt dies offenbar jeweils keine Rolle. Frauen stehen da gleich reihenweise vor den Männerklos, weil es schneller vorangeht.»

Auch ausserhalb von Ausnahmefällen vertreten viele diese Meinung. Josef Jost schreibt: «Im Flugzeug gibt es auch ein WC für alle. Kinder, Frauen, Männer und alle anderen. Alle fliegen mit und benutzen es, ohne zu jammern.» Auch Giorgio Soldini ist offen gegenüber der Idee. Schliesslich «hat man auch daheim ein Unisex-WC.»

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