Kriminalität in Städten
«Wie intensiv müssen die Täter denn werden, damit man sie wegsperrt?»

In immer mehr Schweizer Städten sind Drogenkonsum, Diebstahl und Einbrüche an der Tagesordnung. Das verunsichert auch die Community.
Publiziert: 19:32 Uhr
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Die Stadt Solothurn ist laut Statistik Hotspot der Kriminalität in der Schweiz. Die Polizei ist präsent, doch manche haben den Eindruck: zu wenig.
Foto: Ralph Donghi/Blick

Darum gehts

  • Solothurn ist laut Statistik die kriminellste Stadt der Schweiz
  • Offener Drogenkonsum und Kriminalität beschäftigen auch andere Schweizer Städte
  • Zürich wird als Vorbild für den Umgang mit Drogenszenen genannt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Drogen, die teilweise offen konsumiert werden, sowie Taschendiebe und Einbrüche machen der Stadt Solothurn zu schaffen. Gemäss Statistik ist die Barockstadt die derzeit kriminellste Stadt der Schweiz. Hier ein Kleinkrimineller mit dem Schraubenzieher im Hosensack, da ein Drögeler – Blick hat bei seiner Reportage vor Ort so manch suspekte Gestalt angetroffen. Auch unsere Community hat in der Kommentarspalte fleissig über die aktuelle Entwicklung diskutiert – und macht auch auf andere Städte aufmerksam.

«Drogenkonsum, wohin man schaut»

Der User Fenix Bänziger zieht einen Vergleich zu Winterthur. Die Stadt an der Töss sei schlimmer dran, findet er. Dagegen sei das Kriminalitätsproblem in Solothurn ja noch harmlos. «Man gehe in Winterthur Richtung Gleis 1 und hinter den Manor», so Bänziger weiter, «Elend und Drogenkonsum wohin man schaut.» Er erwähnt auch den Lindenplatz in Wülflingen, wo sich gemäss ihm Heroinkonsumenten aufhalten würden, die sich vor aller Augen einen Schuss setzen. Er fährt fort mit der Erwähnung von Drogenkonsum in Skateparks, wo man kaum vorbei komme, ohne dass einem der beissende Cannabisgeruch in die Nase steige. «Ich wette, dass Basel, Winterthur, Zürich und Biel bei weitem Solothurn übertreffen, da vieles Antragsdelikte sind und es in den linksgrünen Städten einfach niemanden interessiert.» Leser Reto Pfister schreibt unter den Kommentar von Bänziger: «Töss hast Du noch vergessen. Oder hat es dort in all den Jahren geändert?»

«Auch sie sind ein Teil unserer Gesellschaft»

Auch in anderen Teilen des Landes haben Member aus der Community Ähnliches zu berichten. Leserin Sara Gut schreibt: «In Luzern zeigt sich genau das gleiche Bild und auch dort wird nicht durchgegriffen. Am Bahnhof wie auch in im ÖV hätten die Probleme stark zugenommen, findet sie. 

Gemäss Brigitte Vögeli ist es auch in Schaffhausen nicht besser. «Rund um den Bahnhof trifft sich die ganze Szene und nach 20 Uhr wird es kritisch, dann gehe auch ich nicht mehr gern über den neu renovierten und leider schon wieder voll im Besitz der Szene befindenden Bahnhofplatz. Auch wir fragen uns, weshalb die Polizei da nicht mehr Präsenz zeigt und etwas Effektives unternimmt.»

Drogenkonsum, ein Thema, das von der Community intensiv diskutiert wird. Damian von der Heide schreibt: «Wenn ein Staat eine Drogenszene duldet, stimmt etwas mit dem Staat nicht.» Der Leser Andreas Treichler antwortet darauf: «Eine Drogenszene hat jede Stadt. Da gibt es keine Ausnahme.» Jede grössere Gemeinde habe einen gewissen Anteil an Randständigen. «Auch sie sind ein Teil unserer Gesellschaft und verdienen unsere Unterstützung.»

«Es wird nie eine Welt ohne Drogen geben»

Offener Drogenkonsum ist aber auch ihm ein Dorn im Auge: «Es sollte aber keine offene Szene mehr geben.» Er nennt Zürich als Vorzeigebeispiel, wo geschützte Räumlichkeiten dafür zur Verfügung gestellt werden. «Zürich musste hart lernen, in den 80ern und 90ern, aber sie haben es gut hinbekommen. Man muss nur wollen, als Gemeindebehörde.»

Wie man das Drogenproblem handhaben soll, beschäftigt auch für Jacques Boehmer: «Es sollte in keiner Stadt der Schweiz mehr eine offene Drogenszene geben, dafür muss die Politik einfach sorgen!» Darauf antwortet Beat Wüthrich: «Es geht noch einfacher: Keine Drogen konsumieren und der Bund beziehungsweise die Steuerzahler müssen weder was unternehmen noch zahlen.» Das sei ein frommer Wunsch, findet Boehmer daraufhin. «Und ist meiner Meinung nach Träumerei. Es wird nie eine Welt ohne Drogen geben.»

«Dafür bezahlen wir Steuern»

Der User Thomas Felder kommt auf die Politik zu sprechen: «Die Regierung gibt vor, was die Polizei zu erledigen hat. Ist diese links, lässt man einfach zu viel tolerieren.» Ähnlich positioniert sich Daniel Kaufmann in der Kommentarspalte: «Die Polizei soll dort durchgreifen. Dafür bezahlen wir Steuern.» Oskar Fischer antwortet ihm: «Das Problem ist nicht die Polizei, sondern die Justiz! Was nützt es, jemanden zu verhaften und dann zu erfahren, dass die Person nach ein paar Stunden wieder frei ist und gegenüber der Polizei die ‹lange Nase› macht?»

Yves Steiner lenkt in seinem Kommentar explizit auf das Thema Intensivtäter, das im Artikel über Solothurn ebenfalls prominent vorkommt – und fragt provokativ in die Runde: «Wieso sollte man Intensivtäter nicht wegsperren können? Wie intensiv müssen die Täter denn werden, damit das passiert? Bis erste Personen abgestochen werden?» Das liege bestimmt nicht im Interesse der Bevölkerung. Die Politik habe nach dem Interesse der Mehrheit zu handeln, findet er. «Wenn nötig baut man ein Gefängnis für Intensivtäter.»


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