Die Welt eines Cosplayers
«Eine Möglichkeit, der Realität zu entkommen»

Cosplayer Mergim Isenaj (28) lebt dafür, sich zu kostümieren und an Conventions aufzutreten. Er teilt mit uns, wie ein Cosplay von A bis Z zustande kommt, und redet über die Höhen und Tiefen der Cosplay-Szene. Auch an der Zurich Pop Con ist er dieses Wochenende präsent.
Publiziert: 11:44 Uhr
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Mergim Isenaj ist seit neun Jahren Cosplayer. Auf dem Bild posiert er als der Held Hawks, aus dem Anime «My Hero Academia».
Foto: Mergim Isenaj

Darum gehts

  • Cosplayer Mergim Isenaj erzählt von seiner Leidenschaft und Erfahrungen im Hobby
  • Gründete Verein Cosphilia Switzerland mit 50 Mitgliedern für Kostümbegeisterte
  • Aufwendigstes Cosplay kostete 500 Franken und 60 Arbeitsstunden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Alessandro KälinRedaktor Community

Meine Leidenschaft fing schon als Kind beim Animeschauen an. Als ich 2015 an einem Mittelaltermarkt dann all die tollen Cosplays sah, war ich begeistert. Ich wusste, das muss ich machen. Mittlerweile kostümiere ich mich an Events seit über neun Jahren. Meist bin ich für den Verein Cosphilia Switzerland unterwegs. Ich bin dort Präsident und Mitgründer. Was als Treff für Kostümbegeistere begann, ist in sechs Jahren zu einem 50-köpfigen Verein geworden. Wir sind stets an Conventions – wie der Zurich Pop Con dieses Wochenende – anzutreffen. 

Diese Events sind für mich eine Möglichkeit, der Realität zu entkommen. Ich geniesse es, auf der Bühne einen Charakter zu spielen und mich vollkommen in ihn hineinzuversetzen. Vor allem Charaktere mit einer starken Präsenz spiele ich immer gerne. Mit Ace, einer Figur aus dem Anime «One Piece», identifiziere ich mich sehr. 

Wir sind Blick

In unserer Serie «Wir sind Blick» stellen wir dir jeden Samstag eine spannende Persönlichkeit aus der Blick-Community vor. Wir sind überzeugt, dass jede Leserin und jeder Leser eine interessante Geschichte zu erzählen hat.

Hast auch du eine spezielle Geschichte, ein besonderes Talent, eine einzigartige Sammlung oder sonst etwas Spannendes, das du mit der Community teilen willst? Dann melde dich via Mail an community@blick.ch!

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Auch meine Verlobte Sami habe ich über Cosplay kennengelernt. Im Verein unterstützt sie mich als Vizepräsidentin, und auch wenn wir an Kostümen feilen, arbeiten wir oft zusammen. Ich bin gut darin, Props zu bauen, Sami hat ein Talent für Perücken und Näharbeiten. Da ergänzen wir uns perfekt. Den Heiratsantrag habe ich ihr natürlich auch im Cosplay gemacht. 

Der Weg zum Traumkostüm

Der Prozess ist bei jedem Projekt anders. Meist schätze ich erst ab, ob ich ein Cosplay mit meinen Fähigkeiten überhaupt umsetzen kann. Dann suche ich nach Referenzbildern und fange an, das Material zu organisieren. Dann geht es ans Zuschneiden und Nähen sowie ans Modellieren. Den grössten Aufwand hatte ich bis jetzt für Heartsteel Aphelios aus dem Spiel «League of Legends». Das hat mich 500 Franken und 60 Arbeitsstunden gekostet. Und ich arbeite noch daran. 

Bei all dem Aufwand wird man oft zum Hetzen, oder «Con Crunch», wie wir es nennen, verleitet. Das kommt nie gut. Einer der wichtigsten Tipps, den ich für junge Cosplayer habe, ist, sich nicht hetzen zu lassen. Auch Pannen sind normal. Als ich als Hawks aus dem Anime «My Hero Academia» an einer Con war, ist mir der Flügel gebrochen. Mit etwas Hilfe ging es zum Glück auf der Bühne. 

Es lohnt sich, Gleichgesinnte zu suchen, freundlich zu sein und einfach Spass am Hobby zu haben. Allen, die Cosplayer an einer Veranstaltung sehen, möchte ich mitgeben: Verhaltet euch respektvoll gegenüber uns und unseren Kostümen. Ansonsten könnt ihr uns immer ansprechen, nach Fotos fragen und eine gute Zeit mit uns haben.

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