Die Community zu Vorzugsbehandlungen in Luzerner Klinik
«Genau so fördert man eine Zweiklassengesellschaft»

Die Orthopädische Klinik Luzern verspricht gegen einen Aufpreis bevorzugte Termine für Sprechstunden und Operationen. Was meint die Community dazu?
Publiziert: 10.03.2023 um 18:57 Uhr
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In der Orthopädischen Klinik Luzern wird «Priority Service» angeboten. (Symbolbild)
Foto: Getty Images

Möchte man in der Orthopädischen Klinik Luzern schneller behandelt werden, muss man tief ins Portemonnaie greifen. Wer 300 Franken auf den Tisch legt, erhält innerhalb von zwei Wochen einen Termin in der Sprechstunde. Für weitere 500 Franken findet die Operation ebenfalls nur zwei Wochen später statt. Dieses Angebot verstösst laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) allerdings gegen das Krankenversicherungsgesetz. FDP-Vizepräsident Philippe Nantermod (38) sieht darin jedoch kein Problem. Er würde ein ähnliches Angebot sogar in öffentlichen Spitälern begrüssen.

In der Community sorgt die Vorzugsbehandlung für Aufruhr. Viele Leserinnen und Leser sind entsetzt über dieses Angebot. User Daniel Gottfried Rast ist einer davon. «Bravo! Genau so fördert man eine Zweiklassengesellschaft. Die Wähler werden es hoffentlich danken», schreibt er.

«Dann brauchen wir auch keine Krankenkasse mehr»

Leser Werner Strazzer sieht dies genauso. «Super, die Armen sterben und an den Reichen verdient sich das Spital eine goldene Nase. Dann brauchen wir auch keine Krankenkasse mehr», kommentiert er.

Auch User Beat Wyder ist alles andere als begeistert: «Dies ist sehr unfair gegenüber den Armen. Bis zuletzt schaut ein Arzt dann nur noch aufs Geld von den Patienten. Das ist in meinen Augen Diskriminierung.»

Ernst Rietmann stimmt diesem Kommentar zu: «Wir sprechen hier von einer privaten Klinik, die vielleicht auch eine allgemeine Abteilung enthält und kantonal anerkannt ist. Und da soll das erlaubt sein? Es ist eine Frechheit sondergleichen, dass Geld für eine Vorzugsbehandlung bezahlt werden kann.»

Diese Leser begrüssen die Vorzugsbehandlung

Neben den vielen Kritikern gibt es auch wenige Leser, die an der Vorzugsbehandlung kein Problem sehen. «Finde ich ok. Wenn ich nicht Economy fliegen will, kann ich gegen einen Aufpreis auch Business oder First fliegen und erhalte eine andere Leistung. Alles eine Preisfrage, wenn man das Geld dazu hat», schreibt Markus Allemann.

Leser Jon Peer sieht dies ähnlich: «Warum nicht? Ein privat Versicherter bezahlt schliesslich auch mehr Prämie und erhält dafür mehr oder zusätzliche Leistungen bei medizinischer Versorgung. Vielleicht helfen solche Zusatzentschädigungen auch, das stetige Wachstum der Gesundheitskosten – zwar minim – einzudämmen!»

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