Trotz-Elektrooffensive
VW fährt wegen Porsche Milliardenverlust ein

Neben den Problemen bei Porsche belasten auch höhere Zölle das Ergebnis. Trotzdem sieht der Finanzchef den VW-Konzern auf dem richtigen Weg. Doch es bleibt noch viel zu tun.
Publiziert: 10:56 Uhr
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Aktualisiert: 11:53 Uhr
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Bei VW lief es finanziell im dritten Quartal überhaupt nicht rund.
Foto: AFP

Darum gehts

  • VW meldet Milliardenverlust im dritten Quartal, Probleme bei Porsche und Zölle belasten
  • Produktoffensive zahlt sich aus, jedes vierte E-Auto in Europa ist vom VW-Konzern
  • Umbau geht weiter, Konzern will alleine in Deutschland 35'000 Stellen streichen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor News

Die deutsche Autoindustrie steckt weiter im Tränental. Für das dritte Quartal meldet der VW-Konzern einen Verlust von 1,072 Milliarden Euro (umgerechnet 995 Millionen Franken). Vor einem Jahr hatte der Konzern noch 1,6 Milliarden Euro Quartalsgewinn geschrieben.

Finanzchef Arno Antlitz (55) machte in einer Mitteilung vor allem die Probleme bei Porsche und höhere Autozölle für die Misere verantwortlich. Diese kosteten den Konzern in diesem Jahr 7,5 Milliarden Euro. Allein die Anpassungen und Abschreibungen bei Porsche belasteten VW mit 4,7 Milliarden Euro.

Margenschwache Stromer

Gleichzeitig lieferte VW in den ersten neun Monaten konzernweit 1,2 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahreszeitraum aus. Und der Umsatz legte um 0,6 Prozent auf 239 Milliarden Euro zu. Damit ist klar: Nicht alles läuft schlecht beim grössten europäischen Autohersteller.

«Die Produktoffensive zahlt sich aus», so Antlitz. «In Europa kommt jedes vierte Elektroauto aus dem Volkswagen-Konzern.» Inzwischen machen Elektroautos mehr als ein Zehntel aller verkauften Fahrzeuge aus. Doch der Hochlauf der Stromer ist ein zweischneidiges Schwert. E-Autos sind deutlich margenschwächer als Hybride und Verbrenner.

Marke VW wurde profitabler

Ein gutes Zeichen: Die harten Sparmassnahmen zahlen sich langsam aus. Die Kernmarke VW wurde in den ersten neun Monaten profitabler. Die bereits beschlossenen Programme müsse man nun konsequent umsetzen, so Antlitz.

Zur Erinnerung: Bis 2030 will der Konzern mehr als 35'000 Stellen streichen. Das ist fast ein Viertel der 130'000 Arbeitsplätze in Deutschland.

Porsche vor Neustart

Doch es besteht Hoffnung auf Besserung: Die Konzerntöchter Skoda und Seat liefern starke Zahlen. Und bei Porsche soll es nach dem Chef- und Strategiewechsel wieder aufwärtsgehen.

Oliver Blume (57), der aktuell den VW-Konzern und Porsche als CEO führt, wird den Posten beim Sportwagenhersteller Anfang 2026 an Michael Leiters (54) übergeben. Als ehemaliger McLaren-Chef sollte Leiters wissen, wie man attraktive Sportler baut.

Porsche will sich künftig stärker auf Verbrenner und Plug-in-Hybride konzentrieren. Der Hersteller wird beliebte Modelle wie den Panamera und den Cayenne noch bis weit in die 2030er-Jahre mit Verbrennungsmotor anbieten. Ob sich das am Ende auszahlt, wird auch von den politischen Rahmenbedingungen in der EU und in den USA abhängen.

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