Neuer Hyundai Santa Fe im Blick-Test
Sanfter Riese für die ganze Familie

Der Hyundai Santa Fe überzeugt als geräumiger Familien-SUV mit futuristischem Design. Was uns auf der Testfahrt gefallen hat – und wo die Schwächen des Hybriden aus Korea liegen.
Publiziert: 06:04 Uhr
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Mit dem Santa Fe hat Hyundai einen geräumigen Hybriden im Angebot.
Foto: Gabriel Knupfer

Darum gehts

  • Hyundai Santa Fe: Grosser SUV mit Hybridantrieb für Familienreisen
  • Kantige Optik, geräumiger Innenraum und praktische Bedienelemente für Komfort
  • 6,9 Liter Verbrauch auf 100 km bei 2000 km Testfahrt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor News

Früher galt Hyundai als Billigmarke. Doch inzwischen glänzen die Koreaner mit modernster Technik, neuartigem Design und hochwertiger Ausstattung. Bestes Beispiel dafür ist der riesige vollelektrische SUV Ioniq 9. Wer aber nicht auf Elektroautos umsteigen will, kann auf den Santa Fe mit Hybridantrieb und mit wahlweise fünf, sechs oder sieben Plätzen weichen. Der Wagen, der mit seinen Ausmassen vor allem auf die Strassen in Nordamerika zugeschnitten ist, soll auch in der Schweiz zum Verkaufsschlager werden.

Vor der Fahrt

In seinem eckigen Look gleicht er etwas dem viel teureren Land Rover Defender. Mit der ersten Version von 2000 hat die fünfte Generation des Santa Fe damit nur noch den Namen gemein – und das ist gut so. Abgesehen von diesem subjektiven Eindruck fällt uns primär die Grösse auf: Die Ecken und Kanten lassen den Santa Fe noch massiver erscheinen als die tatsächlichen 4,83 Meter Länge und 1,90 Meter Breite.

Innen bietet der Hyundai viel Platz. Schön für die Mitfahrenden in der zweiten Reihe: Auch hier gibt es Einzelsitze statt einer Bank. Die dritte Reihe blieb in unserem Test umgelegt. Das hat den Vorteil, dass sich der Kofferraum so auf 628 Liter Fassungsvermögen vergrössert. Perfekt für eine Ferienreise mit vier Personen und viel Gepäck.

Hyundai Santa Fe Calligraphy im Schnellcheck

Antrieb 1,6-Liter-R4-Turbobenziner, 160 PS (118 kW), 265 Nm + 1 Elektromotor, Systemleistung 215 PS (158 kW), 367 Nm, 6-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 9,8 s, Spitze 180 km/h
Masse L/B/H 4,83/1,90/1,77 m, Leergewicht 2170 kg, Kofferraum 628 bis 1949 l
Umwelt WLTP/Test 7,1/6,9 l/100 km=162/152 g/km CO2-Emissionen, Energieeffizienz E
Preis ab 54'900 Franken, Testwagen mit Ausstattungspaket «Calligraphy» 71'400 Franken

Antrieb 1,6-Liter-R4-Turbobenziner, 160 PS (118 kW), 265 Nm + 1 Elektromotor, Systemleistung 215 PS (158 kW), 367 Nm, 6-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
Fahrleistungen 0–100 km/h in 9,8 s, Spitze 180 km/h
Masse L/B/H 4,83/1,90/1,77 m, Leergewicht 2170 kg, Kofferraum 628 bis 1949 l
Umwelt WLTP/Test 7,1/6,9 l/100 km=162/152 g/km CO2-Emissionen, Energieeffizienz E
Preis ab 54'900 Franken, Testwagen mit Ausstattungspaket «Calligraphy» 71'400 Franken

Ebenso schön wie die Einrichtung sind auch der geschwungene grosse Touchscreen für das Entertainmentsystem und die verschiedenen Anzeigen im Auto. Viele Funktionen lassen sich zudem über Knöpfe und Schalter in der Mittelkonsole kontrollieren, was bei der Klimaanlage oder den Kameras zum Manövrieren praktischer ist.

Auf der Strasse

Bei unserem Test mit dem Topmodell Calligraphy als Vollhybrid zeigte sich schnell: In der Stadt kommen die Vorteile des Santa Fe kaum zur Geltung. Richtig sinnvoll erweist sich der viele Platz erst auf einer längeren Reise.

Auf unserem 2000 Kilometer langen Trip wurde dann besonders auf der deutschen Autobahn deutlich: Eine Rakete ist der Santa Fe mit seinen 215 PS (158 kW) und 367 Nm Drehmoment bei einem Gewicht von knapp 2,2 Tonnen nicht. Die 180 km/h, die der Hersteller als Höchstgeschwindigkeit angibt, erreichten wir nur auf sehr langen Geraden. Eine Reisegeschwindigkeit von 140 km/h liegt aber locker drin, wo es denn gesetzlich erlaubt ist. Doch sonst gilt: Entspannt und gemütlich lautet die Devise beim Santa Fe. Praktisch ist, dass gefahrene Geschwindigkeit und erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf die Windschutzscheibe projiziert werden.

Das war gut

Sehr gut für ein Auto dieser Grösse war der Verbrauch von 6,9 Litern auf 100 Kilometer, den wir auf unserem Roadtrip erreichten. Und dies trotz vieler Autobahnkilometer, auf denen der Verbrauch höher liegt als in der Stadt, wo der Verbrenner ausschaltet und der Elektromotor übernimmt. Zudem gefällt der sanfte Federungskomfort, auch wenn die Karosserie bei längeren Schwellen etwas nachschwingt.

Kleines Detail am Rande: Sehr nett finden wir die H-förmige Lichtsignatur. Diese bringt uns auf der Strasse zwar keine Vorteile, gibt dem Gesicht des Santa Fe aber einen ganz eigenen Touch. 

Das war schlecht

Einige Assistenzsysteme sind nervig und lassen sich nur mit Mühe ausschalten. Am störendsten fanden wir den von der EU vorgeschriebenen Assistenten für Tempowarnung. Bereits wenn man das Tempolimit um nur 1 km/h überschreitet, fängt er an zu piepsen. Dazu kommt: Die Warnung war oft ein Fehlalarm, weil die Kamera die falsche Geschwindigkeit entdeckt hat. Ein weiterer nerviger Assistent verlangte vom Fahrer, eine Pause zu machen. Er gab erst Ruhe, als wir den Fahrer im System wechselten (aber nicht in Realität). Zudem fällt die Anhängelast des SUVs mit 1110 Kilogramm etwas bescheiden aus.

Das bleibt

Der Santa Fe erweist sich als ideales Fahrzeug für Familienreisen mit zwei Kindern, weil sich dann alle schön ausbreiten können. Weniger eignet er sich trotz geringem Verbrauch als Stadtauto, dafür ist er einfach zu gross. Ein Fragezeichen setzen wir beim Preis. Mit 71’400 Franken ist der Calligraphy als Vollhybrid relativ teuer, jedoch startet die Basisversion bereits bei etwas mehr als 50'000 Franken. Damit fährt man im Vergleich zu europäischen Premiumherstellern relativ günstig davon.

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