Elektro-SUV Smart #5 schon gefahren
China schraubt die Elektro-Messlatte weit nach oben

Grösser, stärker und schneller als der neue #5 war noch kein Fahrzeug aus dem Hause Smart. Der deutsch-chinesische Autobauer schraubt mit dem Familienstromer die Messlatte weit nach oben und lässt die Konkurrenz in fast allen Belangen ganz alt aussehen.
Publiziert: 31.05.2025 um 07:55 Uhr
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Nach dem #1 (M.) und dem #3 (l.) startet mit dem #5 nun bereits das dritte Smart-Modell der Neuzeit.
Foto: FELIX ALIBERTI

Darum gehts

  • Smart #5: Neuer Elektro-Crossover setzt Massstäbe im Familienauto-Segment
  • Beeindruckende Innenausstattung mit modernem Design und grosszügigem Platzangebot
  • Bis zu 646 PS starke Versionen und Schnellladeleistung von 400 kW
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Andreas EngelRedaktor Auto & Mobilität

Smart assoziieren die meisten Leute nach wie vor mit dem würfelförmigen Zweiplätzer Fortwo, der ab 1998 fast zwei Millionen Mal im französischen Hambach vom Band rollte. Das Kultmodell, zumeist mit Verbrennungsmotor ausgeliefert, ist längst eingestellt (Nachfolger: ungewiss) und neuen Elektro-Crossovern gewichen, an denen – zumindest bei der Grösse – nichts mehr smart ist. Nach dem #1 und dem coupéartigen Technikzwilling #3 startet nun der #5: ein 4,70 Meter langer Familienstromer, der auf der ersten Probefahrt zeigt, wozu der chinesische Megakonzern Geely (u. a. Lotus, Polestar, Volvo, Zeekr) schon heute zu bauen imstande ist: nichts weniger als die neue Benchmark im Elektro-Segment.

Vor der Fahrt

Während sich an der wuchtigen Optik die Geister scheiden, überzeugt der Innenraum ab der ersten Sekunde. Je nach Ausstattung gibts bestens verarbeitete Alcantara-, Kunst- oder Naturleder-Oberflächen, Echtholzeinlagen, gefräste Alu-Lautsprecherabdeckungen beim optionalen 2000-Watt-Sennheiser-Soundsystem mit seinen 20 (!) Boxen und eine Bildschirmlandschaft mit Digitalinstrumenten, Infotainment- und (optionalem) Beifahrerdisplay und auf Wunsch Head-up-Display. Ein Löwen-Avatar hilft bei der Steuerung per Stimme, ansonsten wird getoucht. Der Innenraum ist aber nicht nur modern, er bietet dank 2,90 Metern Radstand auch Platz en masse. In der Luxusversion können die Lehnen der beheiz- und belüftbaren Rücksitze verstellt werden. Der grosse Kofferraum wird durch einen Frunk unter der Haube ergänzt.

Auf der Strasse

Erstmals können Kunden bei einem E-Auto wählen, ob sie den #5 mit 400- oder 800-Volt-Bordnetz bestellen wollen, was letztlich vor allem Einfluss aufs Ladetempo hat – dazu gleich mehr. 400 Volt gibts allerdings nur bei der 340 PS (250 kW) starken Basisversion mit Heckantrieb. Alle anderen Versionen mit Heck- oder Allradantrieb und Leistungen zwischen 363 und 646 PS (267–475 kW) bauen jeweils auf der 800-Volt-Plattform auf. Für die Testfahrt rund um Porto (Portugal) steht uns die Brabus-Spitzenversion zur Verfügung, die uns im gleichnamigen Modus dank 710 Nm Drehmoment nicht nur beim Imagespurt auf Tempo 100 (3,8 Sekunden), sondern auch beim Überholen auf Landstrassen oder Autobahnen spektakulär in die Sportsitze presst – Wahnsinn! Wer nicht permanent wie in einem Supersportler unterwegs sein möchte, wählt die perfekt abgestuften Modi Eco, Comfort oder Sport, bei denen jeweils nur 51, 65 oder 86 Prozent der E-Motorenpower abgerufen werden. Das straffe, aber sehr präzise abgestimmte Fahrwerk ist deutlich gelungener als noch in der Brabus-Version des #1.

Das war gut

Der #5 zeigt sich aber nicht nur auf der Strasse rasant, sondern auch an der Ladesäule. Während die Basis über einen 74-kWh-Akku verfügt (Reichweite bis 460 km), der mit maximal 150 kW am Schnelllader zapft, wird die 94-kWh-Batterie der übrigen Versionen mit einer spektakulären Ladeleistung von bis zu 400 kW befüllt – an diesen Wert kommen selbst hochpreisige Hightechstromer noch nicht heran. Im Praxistest brauchte der #5 lediglich 16 Minuten, um den grossen Akku wieder auf 80 Prozent zu füllen – zwei Minuten schneller als die Werksangabe! Und selbst bei 80 Prozent lag die Ladeleistung noch fast bei 200 kW – an diesen Wert kommen viele Konkurrenten nicht mal unter Optimalbedingungen ran. Ist das Akkupaket zu 100 Prozent gefüllt, stromert der #5 je nach Version bis zu 590 Kilometer weit.

Smart #5 Brabus im Schnellcheck

Antrieb 2 Elektromotoren, 646 PS (475 kW), 710 Nm, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Akku brutto 100 kWh (netto 94 kWh), Ladetempo AC/DC 22/400 kW
Fahrleistungen 0–100 km/h 3,8 s, Spitze 210 km/h, Reichweite WLTP 540 km
Masse L/B/H 4,70/1,92/1,71 m, Leergewicht 2378 kg, Kofferraum 630–1530 l + 47 l Frunk
Verbrauch WLTP 19,9 kWh/100 km, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energieeffizienz C
Preis ab 59'500 Franken (Basis, 272 PS, Heckantrieb, ab 44'500 Fr.)

Antrieb 2 Elektromotoren, 646 PS (475 kW), 710 Nm, 1-Gang-Getriebe, Allradantrieb, Akku brutto 100 kWh (netto 94 kWh), Ladetempo AC/DC 22/400 kW
Fahrleistungen 0–100 km/h 3,8 s, Spitze 210 km/h, Reichweite WLTP 540 km
Masse L/B/H 4,70/1,92/1,71 m, Leergewicht 2378 kg, Kofferraum 630–1530 l + 47 l Frunk
Verbrauch WLTP 19,9 kWh/100 km, CO₂-Ausstoss 0 g/km, Energieeffizienz C
Preis ab 59'500 Franken (Basis, 272 PS, Heckantrieb, ab 44'500 Fr.)

Das war schlecht

Echte Schwachpunkte finden wir am Elektro-Crossover keine. Die Bedienung einzelner Funktionen nur über den Touchscreen (z. B. Aussenspiegel) ist teils etwas umständlich, die Leistung der Brabus-Version vielleicht übertrieben. Und bei zügiger Gangart klettert die Verbrauchsanzeige schnell Richtung 30 kWh/100 km, was auch am üppigen, auf der Strasse aber kaum spürbaren Leergewicht von fast 2,4 Tonnen liegt. Ansonsten überzeugt der #5 auch im Detail wie dem elektrisch öffnenden Tankdeckel oder dem Knopf zum Öffnen des Kofferraums, der sich im hinteren Smart-Logo versteckt. Selbst ein Camping-Modus, bei dem die Sitze zu einer (fast) ebenen Fläche umgewandelt werden können, ist serienmässig an Bord.

Das bleibt

Die Angsttropfen der Automanager – nicht nur in Europa – dürften wohl so schnell nicht trocknen. Der #5 bietet alles, was ein modernes E-Auto braucht, und teils sogar deutlich mehr. Und das zu Preisen, die es in sich haben: im positiven Sinn. Die Basisversion Pro, für die sich hierzulande kaum eine Kundin entscheiden dürfte, startet bereits ab 44'500 Franken. Der Pro+ mit Heckantrieb, aber 800-Volt-Basis, geht ab 49'500 Franken los, der günstigste Allradler «Pulse» ab 54'000 Franken. Und selbst die Brabus-Topversion bleibt mit 59'500 Franken noch knapp unter der 60'000er-Marke. Der Smart #5 setzt die Messlatte hoch – nicht nur im Segment der Familienstromer.

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