Stromer legen 2025 deutlich zu
E-Autos und Hybride boomen in Europa und der Schweiz

Kommt der Boom zu spät? In der EU wurden in diesem Jahr ein Viertel mehr Stromer verkauft als im Vorjahr. Davon profitieren vor allem chinesische Hersteller. Doch nicht überall verläuft der Elektro-Ausbau gleich schnell.
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In der EU wurden in diesem Jahr bis Ende November 1,66 Millionen E-Autos verkauft – ein Viertel mehr als im Vorjahreszeitraum.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Autohersteller strichen Elektro-Ziele 2025, Stromer-Verkäufe stiegen dennoch deutlich an
  • Chinas SAIC erstmals in den Top 10 nach Verkäufen in Europa
  • In der EU hatten E-Autos 17 Prozent Marktanteil (Januar bis November 2025)
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Gabriel KnupferRedaktor News

Viele Autohersteller strichen 2025 ihre Elektro-Ziele. Statt ihre E-Autos weiterzuentwickeln, lobbyierten sie bei der EU, damit diese das Verbrennerverbot zurücknimmt. Und hatten damit im Dezember zumindest teilweise Erfolg. An der Verkaufsfront hingegen legten Stromer in diesem Jahr deutlich zu.

In der EU waren von Januar bis November 2025 17 Prozent der Neuzulassungen E-Autos, wie die «Automobilwoche» berichtet. Insgesamt waren dies 1,66 Millionen Autos – ein Viertel mehr als in den ersten elf Monaten des Vorjahres. Sogar noch etwas besser liefen die E-Autos in der Schweiz: Hierzulande fuhren 22 Prozent der Neuzulassungen nur mit Strom.

China profitiert vom Trend

Haben die europäischen Hersteller vorschnell die Flinte ins Korn geworfen? Klar ist jedenfalls, dass Autobauer aus China besonders stark vom Elektro-Trend profitieren. In der EU ist mit SAIC 2025 erstmals ein chinesischer Konzern in die Top 10 der grössten Hersteller vorgestossen. Dank der ehemals britischen Marke MG konnte SAIC in Europa rund 200'000 Autos verkaufen.

Das Potenzial für Elektro-Hersteller ist weiterhin riesig: Auch mit den aufgeweichten Zielen sollen Neuwagen in der EU 2035 zu 90 Prozent CO2-frei sein. Aktuell ist der Elektro-Trend aber nicht in allen EU-Staaten gleich ausgeprägt. 62 Prozent aller E-Autos wurden in Deutschland, Belgien, Niederlande und Frankreich zugelassen. Auf die anderen 23 EU-Mitgliedsländer entfielen nur 38 Prozent.

Einbruch in den USA

Dazu kommt: In den USA und in China haben europäische E-Autos aus verschiedenen Gründen einen schweren Stand. US-Präsident Donald Trump (79) verhängte Zölle von 15 Prozent auf Auto-Einfuhren aus der EU. Und Ende September liess die Regierung eine Steuergutschrift von 7500 Dollar für den Kauf neuer Stromer auslaufen.

Die Folge: Der Marktanteil von E-Autos stieg in den USA im dritten Quartal 2025 von vorher gut 7 Prozent auf über 10 Prozent. Wer sich den Kauf eines E-Autos vorstellen konnte, legte sich vor dem Ablauf der Förderung noch schnell einen Stromer zu. Doch seither sind die Verkäufe eingebrochen. Im November fiel der Marktanteil auf nur noch gut 5 Prozent.

Europäer haben es schwer

Anders ist die Lage in China: Dort sind E-Autos zwar beliebt und machen inzwischen über 50 Prozent der verkauften Neuwagen aus. Die Chinesen kaufen aber lieber einheimische Stromer als solche aus Europa. Marken wie VW, Audi oder BMW verkaufen im Reich der Mitte fast ausschliesslich Verbrenner.

Der Grund liegt auf der Hand: Die einheimischen E-Autos sind technisch genauso gut, wie die der etablierten europäischen Hersteller. Doch wegen geringerer Produktionskosten und teilweise Dumpingpreisen viel preisgünstiger.

Hybride schwingen obenaus

Fazit für das Autojahr 2025: E-Autos haben sich etabliert, doch der Ausbau der Elektromobilität in Europa verläuft langsamer und ungleichmässiger als geplant. Stattdessen boomen in der EU (und auch in der Schweiz) Hybride.

Hybride ohne Stecker machen bereits 35 Prozent der Neuzulassungen in der EU und 36 Prozent der Neuzulassungen in der Schweiz aus. Auf Plug-in-Hybride entfallen weitere 9 Prozent (EU) beziehungsweise 8 Prozent (Schweiz). Die weiterhin hohen CO2-Ziele der EU lassen sich damit aber nicht erreichen.

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