Gefährliche Rückfahrmanöver
Wie zuverlässig sind Notbremsassistenten?

Rückfahr-Notbremsassistenten können Rangierunfälle und Sachschäden verhindern. Der TCS-Test zeigt, dass die Systeme bei vier Modellen voll überzeugen, während sie bei zwei Autos leichte Schwächen zeigen.
Publiziert: 09:55 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/11
Der TCS hat bei acht Modellen den Rückfahr-Notbremsassistenten getestet.
Foto: TCS

Darum gehts

  • TCS testet Rückfahr-Notbremsassistenten in acht Fahrzeugmodellen
  • Vier Modelle erzielen perfekte Leistung: BMW X3, Ford Puma, Volvo EX30, VW Tiguan
  • Preise für Rückfahr-Notbremsassistenten variieren zwischen 650 und 1400 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Eine Reihe von Fahrassistenten wie Parksensoren beim Rückwärtsfahren oder eine Rückfahrkamera sind bei neuen Personenwagen seit Juli 2024 Pflicht. Jedoch kein Notbremsassistent, welcher gerade beim Rangieren hilfreich sein könnte. Durch eine langsame Kollision und einen nachfolgenden Sturz können vor allem ältere Menschen schwere Verletzungen erleiden.

Der Touring Club Schweiz (TCS) hat jetzt eine umfassende Studie über Rückfahr-Notbremsassistenten durchgeführt. Diese fortschrittlichen Systeme, die in modernen Fahrzeugen eingesetzt werden, sollen Unfälle beim Rückwärtsfahren verhindern.

Vier Modelle erfüllen alle Kriterien

Der TCS hat acht verschiedene Fahrzeugmodelle getestet, wobei der Fokus auf drei Hauptkategorien lag: Fussgängererkennung, statische Hindernisse und Ausparksituationen. Interessanterweise stellte sich heraus, dass der Preis des Fahrzeugs kein zuverlässiger Indikator für die Qualität des Assistenzsystems ist.

Ein bemerkenswertes Ergebnis der Studie: Vier der getesteten Modelle – BMW X3, Ford Puma, Volvo EX30 Ultra und VW Tiguan – erzielten eine perfekte Leistung von 100 Prozent. Diese Autos konnten zuverlässig Hindernisse und Verkehrsteilnehmer erkennen und so entsprechend reagieren. Der Hyundai Ioniq 5 zeigte ebenfalls gute Ergebnisse mit einer zuverlässigen Erkennung und Bremsung bei Geschwindigkeiten von 4 km/h. Allerdings hatte das System Schwierigkeiten, einen Bobbycar-Dummy bei der Rückwärtsfahrt mit 8 km/h zu erkennen.

Foto: TCS

Der Mercedes E220 erwies sich als effektiv bei der Erkennung und Bremsung für die meisten Hindernisse und Verkehrsteilnehmer, hatte jedoch ebenfalls Probleme mit dem Bobbycar-Dummy. Der BYD Seal und der Renault 5 zeigten im Vergleich zu den anderen Modellen einige Einschränkungen. Während der Renault 5 auf einen Bremseingriff bei kreuzenden Verkehrsteilnehmenden verzichtete und stattdessen mit akustischen und visuellen Warnungen arbeitete, bremste der BYD Seal nur bei kreuzendem Verkehr.

Rückfahr-Notbremsassistent lohnt sich

Trotz dieser Unterschiede betont der TCS, dass alle getesteten Systeme die gesetzlichen Mindestanforderungen übertreffen. Dies unterstreicht den Fortschritt in der Fahrzeugsicherheitstechnologie. Der TCS empfiehlt Autokäuferinnen, sich vor dem Kauf über die Verfügbarkeit und Funktionsweise von Rückfahr-Notbremsassistenten zu informieren. Obwohl diese Systeme in einigen Situationen zu Falschbremsungen führen können, überwiegen die Vorteile durch Unfallvermeidung und Schadensminderung deutlich.

Bei sechs von den acht getesteten Modellen war der Assistent serienmässig an Bord, Ford und Renault bieten ihn gegen Aufpreis an. Die Preise für diese Systeme variieren je nach Hersteller und Modell, bewegen sich aber laut TCS zwischen 650 und 1400 Franken.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?