Wirds beim Rangieren eng oder will man einfach gucken, wo die Parkfeld-Linie ist, öffnen altgediente Fahrer beim Rückwärtsfahren die Fahrertür. Immer mehr Autos wehren sich rigoros: Manche setzen auf ohrenbetäubende Warntöne, manche knallen gar den Automaten ins «P», wenn man schon rollt.
Navi programmiert, Ziel im Auge, davor kein Parkplatz. Um die Ecke auf Lückensuche, plärrt das Navi weiter. Wäre toll, könnte man's jetzt mit einem Griff abschalten. Jedes Infotainment hat seine eigene Idee, wo man die Zielführung abbrechen kann – aber die wenigsten sind intuitiv. Teils scrollt man sich genervt erst minutenlang durch alle Untermenüs.
Zurück in die Zukunft: Das Handschuhfach hat seinen Namen davon, dass die Fahrer-Handschuhe drin lagen. Heute sind wir dank Cockpit-Styling, Airbags und Co. wieder dort: Wo vor 20 Jahren der Autoatlas hineinpasste, gehen heute oft nur Handschuhe rein. Teils wirds sogar der Parkscheibe zu eng! Wozu dann überhaupt?
Eine Rückfahrkamera ist eine tolle Hilfe – auch weil's heute oft gar nicht mehr ohne ginge. Schuld sind wir selbst: SUVs kaufen wir lieber mit coupéhafter Dachlinie, Kombis lieber mit schön muskulösem statt praktisch kantigem Heck. Das schrumpft die Heckscheiben. Bald können wir uns Innenspiegel schenken.
Mit Ultraschall-, 3D-Kamera-, Radar- und Lasersensoren nehmen Hightech-Autos ihre Umgebung wahr. Das verhindert viele Unfälle, aber manches Modell tritt jetzt auch in die Bremse, wenn wir beim Parkieren platzsparend bis ganz nahe an eine Hecke oder Mauer fahren wollen. Oder schon nur in unsere Garage fahren. Bitte lasst uns auf Schleichfahrt in Ruhe.
An das oft zu frühe Parksensor-Gedudel und an die künstlichen Geräusche von Stromern als Warnung für Fussgänger haben wir uns gewöhnt. Aber muss in immer mehr Autos beim Rückwärtsfahren sogar innen das Gepiepse losgehen? Wir sind keine Lastwagen und fahren wirklich nicht aus Versehen rückwärts.
Gute Idee – theoretisch: Das Auto blendet selbst auf und ab. Praktisch klappts bei teurem Matrix-LED-Licht auch fein – aber bei «normaler» Abblend-Automatik mal eher gut und oft sehr mässig. Sobald der erste Geblendete lichthupt, schaltet man's entnervt ab. Tipp: Lichtschalter auf Abblendlicht deaktiviert die Fernlicht-Automatik.
Dass der Handbremshebel weg ist, freut Designerinnen. Aber nur die. Heute muss alles elektronisch sein. Die elektrische Handbremse hat Vorteile, etwa die «Hold»-Funktion gegen Zurückrollen – und sie ist billiger als der klassische Hebel. Aber dann bitte auch einheitlich: Mal müssen wir den Handbremsknopf zum Lösen ziehen, mal drücken, mal löst er automatisch beim Anfahren.
Der gute alte Lautstärke-Drehknopf stört im Touchscreen-Ambiente. Also wird er von den Designern wegrationalisiert. Wer nicht über Tasten im Lenkrad regeln mag, verzweifelt jetzt schier: Wippen, Sensorstreifen, echte Tasten, virtuelle Touchscreen-Tasten – alles kein Ersatz für den zielgenauen Dreh der Finger.
Assistenzsysteme sind übereifrig. Macht Sinn. Aber es nervt, dass Spurhalter sich beim Neustart selbst wieder einschalten – damit es mehr Punkte beim Crash-Rating gibt. Man fährt los, plötzlich greift die Elektronik ins Lenkrad. Dabei ist die Linie noch weit weg. Bitte lasst doch uns entscheiden, wann wir's brauchen.
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