Schon gefahren: DS 3 Crossback E-Tense
Surren statt glitzern

Früher war DS im PSA-Konzern die Bling-Bling-Marke für China. Doch künftig soll sie mit je einem neuen Stromer oder Plug-in-Hybrid pro Jahr zum Technik-Vorreiter werden. Den Anfang macht der DS 3 Crossback E-Tense.
Publiziert: 04.11.2019 um 12:06 Uhr
Neuer DS 3 Crossback E-Tense: Mit der Elektro-Version des Mini-SUV DS 3 Crossback startet die PSA-Tochter DS in die Elektromobilität
Foto: zvg
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Andreas Faust
DS 3 Crossback E-Tense

Motor: Elektromotor, 136 PS (100 kW), 260 Nm@1/min, einstufiges Getriebe, Frontantrieb, Batterie 50 kWh
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,7 s, Spitze 150 km/h
Masse: L/B/H = 4,12/1,79/1,53 m, 1525 kg, Kofferraum 350 bis 1050 l
Verbrauch: ca. 15,6 kWh/100 km (Benzinäquivalent ca. 1,9 l/100 km),
maximale Reichweite 320 km (nach WLTP)
Preis: ab 45'100 Franken

Motor: Elektromotor, 136 PS (100 kW), 260 Nm@1/min, einstufiges Getriebe, Frontantrieb, Batterie 50 kWh
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 8,7 s, Spitze 150 km/h
Masse: L/B/H = 4,12/1,79/1,53 m, 1525 kg, Kofferraum 350 bis 1050 l
Verbrauch: ca. 15,6 kWh/100 km (Benzinäquivalent ca. 1,9 l/100 km),
maximale Reichweite 320 km (nach WLTP)
Preis: ab 45'100 Franken

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«Bitte keine echte Testfahrt – nur spazieren fahren.» Antoine Maes ist sich seiner Verantwortung voll bewusst. Noch ist das Vorserien-Exemplar des DS 3 Crossback E-Tense nicht so reif, wie es die Serienautos sehr bald sein werden. Deshalb rät uns der DS-Produktmanager: «Schön vorsichtig!»

Logisch. Das passt ja auch besser zum DS-Image. Bei ihrer Gründung galt die PSA-Tochter als Glitzer-Girlie für den chinesischen Markt, mit Funkelkram aussen und innen. Doch mit dem rein elektrischen DS 3 Crossback E-Tense wird sie zur Elektro-Vorreiterin im Konzern, der Opel (Corsa E) und Peugeot (e-208) mit gleicher Technik auf dem Fuss folgen. Aber übertrieben wird nicht: keine Hunderte von PS, keine irre Beschleunigung, keine Mega-Reichweite. In dem leise surrenden Mini-SUV gehts ausser um den CO2-befreiten Antrieb mit maximal 320 Kilometern Reichweite vor allem um Komfort, Ruhe und Genuss.

Beim Fahren hört man nur den Wind

Also schön gemächlich los auf die norddänischen Landstrassen. Aussen bemerkt man nur am E-Tense-Logo den Stromer, innen schauts ebenfalls aus wie in einem konventionellen DS 3 Crossback. Das Design: weniger schrill, aber noch immer auffällig mit all den Rauten auf gesteppten Sitzen oder Armaturentafel. Aber ziemlich still gehts zu – so still, dass man den Wind um die Spiegel säuseln hört. «Wir haben das Auto voll aufs gelassene Fahrerlebnis abgestimmt», sagt Maes.

Stimmt. Die 136 PS ziehen uns zwar souverän statt brachial vorwärts, fürs Überholmanöver reicht der Drehmoment-Kick dennoch locker aus. Mit 310 Kilometern Reichweite rollen wir los, mit 265 kommen wir nach 42 Kilometern Fahrstrecke zurück. Eine 11-kW-Wallbox füllt die leere Batterie innert fünf Stunden; mit 100 kW genügt eine halbe Stunde für 80 Prozent. «Ganz fertig ist die Steuerungssoftware aber noch nicht», sagt Maes. Trotzdem, wie ein Vorserienauto fasst und fühlt sich dieses Auto schon nicht mehr an.

Ab 45'100 Franken

Klar spürt man 300 Kilo Mehrgewicht gegenüber dem konventionellen DS 3 Crossback. Hinten im knappen Fond hat der Fünfsitzer keinen Deut mehr Platz. Und bei 350 bis 1050 Litern Ladevolumen zollt man dem flachen Heck Tribut. Dafür fährt sich der E-Tense geschmeidiger und komfortabler als manch andere, eher hart abgestimmte Stromer. Aber die Gelassenheit hat ihren Preis: Mindestens 45'100 Franken werden ab Frühjahr für den ersten DS-Stromer fällig.

Tannistest: Test-Marathon im Norden Dänemarks

Es ist der grösste unabhängige Autotest der Welt: Am sogenannten Tannistest im norddänischen Bindslev zwischen Hirtshals und Skagen fühlen einmal im Jahr die Mitglieder der europäischen Jury Car of the Year (mit dabei: Blick-Autochef Andreas Faust) den neuen Modellen des Jahres auf den Zahn. Organisiert wird der sechstägige Testevent von den nordeuropäischen Mitgliedern der Jury. Schade: Der frühe Termin in diesem Jahr führte zu zahlreichen Absagen. So schafften es zum Beispiel Ford Puma, Nissan Juke, Opel Corsa und der neue VW Golf nicht an den Test. Am Genfer Autosalon 2020 im kommenden März wird die Jury ihren Favoriten dieses Autojahrgangs bekanntgeben.

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