Stellantis-Konzern guckt in Zukunft
Elektro-Jeeps und null Emissionen bis 2038

Neue Strategie für Fiat, Opel, Peugeot & Co.: Stellantis-CEO Carlos Tavares plant bis 2030 für seine 14 Marken 75 Elektro-Modelle und will bis 2038 komplett CO₂-neutral unterwegs sein. Einen der neuen Stromer zeigte er schon.
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Stellantis will vorwärts machen. «Dare Forward 2030» heisst die neue Strategie des Auto-Riesen mit 14 Marken im Programm.
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Andreas Faust

Stellantis will vorwärtsmachen. «Dare Forward 2030» heisst die neue Strategie des Auto-Riesen mit 14 Marken im Programm. «Wir wollen alle Facetten der Mobilität verändern», sagte Konzernchef Carlos Tavares (63) bei der Vorstellung der Pläne für die kommenden Jahre bis 2030. Seine Vision: Stellantis soll führend bei der Eindämmung des Klimawandels werden.

Dazu will der Portugiese an der Stellantis-Spitze die CO₂-Emissionen seines Unternehmens bis 2030 um 50 Prozent senken und bis 2038 komplett CO₂-neutral wirtschaften. Das bedeutet nicht nur komplett emissionsfreie Autos, sondern betrifft auch Entwicklung, Produktion oder den Betrieb der Liegenschaften des Unternehmens. Dennoch dürfte die grösste Herausforderung die produzierten Autos sein, die bis 2030 in Europa zu 100 Prozent und in den USA zu 50 Prozent rein elektrisch unterwegs sein sollen.

Erster Elektro-Jeep 2023

Bereits im letzten Jahr hatte Stellantis seine Pläne für neue Elektro-Plattformen für alle Marken vorgestellt und war damals noch von 70 Prozent Elektroanteil für 2030 inklusive Plug-in-Hybriden ausgegangen. Stellantis besteht als Konzern erst seit Anfang 2021; die Modelle der 14 Marken basieren auf unterschiedlichen Technikbaukästen. Es braucht Zeit, diese auf einheitliche Plattformen umzustellen und die Modellplanung zu synchronisieren. Nun geht Tavares beim Null-Emissionsziel aber weiter als damals angekündigt. Wohl unter dem Druck der Konkurrenten, die ebenfalls ambitioniert planen: Mercedes soll 2030 schon 100 Prozent rein elektrisch unterwegs sein, VW zu 70 Prozent.

Tavares zeigte dazu den allerersten vollelektrischen SUV der Stellantis-Tochter Jeep: Der kompakte Crossover soll Anfang 2023 lanciert werden. Angaben zu Leistung, Batteriekapazität oder Reichweite macht er aber noch nicht. Weil Modelle von Jeep traditionell Offroad-Talent haben und längst nicht in jedem Wald schon eine Ladesäule steht, gelten sie bislang nicht gerade als erste Wahl für einen Elektroantrieb. Für hohe Autonomie im Gelände plant Konkurrent Land Rover für seine Offroad-Modelle deshalb künftig mit dem Brennstoffzellen-Antrieb.

Edelauto-Absatz vervierfachen

Besonders im Fokus hat Tavares auch den Nutzfahrzeugmarkt, den er «anführen» will. Bei den leichten Nutzfahrzeugen ist der Konzern mit Citroën, Fiat, Opel und Peugeot in Europa bereits gut aufgestellt; in den USA deckt vor allem RAM mit seinen Pick-ups dieses Segment ab. Ab 2024 will Tavares deren Erfolgsmodell RAM 1500 als Stromer anbieten. Für den US-Markt hat Stellantis 25 neue Elektromodelle in der Pipeline; global sollen bis 2030 bereits 75 Modelle rein elektrisch unterwegs sein – mit einer Jahresproduktion von mindestens fünf Millionen Fahrzeugen.

Trotz aller nötigen Investitionen schaut Tavares weiterhin aufs Geld und vor allem auf die Marge: Den Nettoerlös des Konzerns will er bis 2030 verdoppeln; die Marge soll dabei stets ein zweistelliger Prozentsatz sein. Und bei den sogenannten Premium- und Luxusautos soll die Zahl der Auslieferungen vervierfacht werden. Das sind hohe Erwartungen an Alfa Romeo, DS und Maserati, aber auch an die Traditionsmarke Lancia. Dabei muss letztere nach Jahren des Tiefschlafs erst einmal reanimiert werden.

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