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Raus aus dem Corona-Lockdown: Fahrschul-Unterricht wieder erlauben?
Verband will, Fahrlehrer und Schüler nicht

Seit Montag dürfen Coiffeure wieder Haare schneiden und Tätowierer Tattoos stechen. Fahrlehrer jedoch können ihren Schülern noch keinen Fahrunterricht erteilen. Das könnte sich aber bald ändern.
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Gestern durften Coiffeure ihre Geschäfte offiziell öffnen und Kundinnen und Kunden wieder bedienen.
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Raoul Schwinnen

Auch bei den Fahrschulen könnte nun ein Ende des wochenlangen Lockdowns absehbar sein: Frühestens morgen Mittwoch will der Bundesrat entscheiden, ob Fahrschulen auf Antrag des Bundesamts für Strassen Astra ihre Tätigkeit in rund eineinhalb Wochen ab 11. Mai wieder aufnehmen dürfen. Unterstützt wird das Ansinnen vom Schweizerischen Fahrlehrerverband (SFV), der dazu ein detailliertes Schutzkonzept erarbeitet hat, aber auch von den Kantonen (Vereinigung der Strassenverkehrsämter asa).

Nur kommt das vom SFV eingereichte Schutzkonzept nicht bei allen gut an. Selbst der Verband schreibt in einem Brief an seine Mitglieder, dass das Konzept leider unpopuläre Massnahmen enthalte, «die einen erheblichen Mehraufwand bedeuten und in der Praxis eventuell nicht so geschätzt würden, die aber erfüllt werden müssen.»

Umständliche Schutzmassnahmen

Konkret: Fahrschüler und Fahrlehrer müssten nach der Begrüssung – natürlich ohne Handschlag und auf zwei Meter Distanz – vor dem Einsteigen Einweg-Latexhandschuhe, Einweg-Plastiküberwurf, Hygieneschutzmaske und Schutzbrille anziehen. Zuvor müsste das Schulungsfahrzeug desinfiziert, dann zehn Minuten entlüftet und mit Einweg-Sitzschonern bezogen werden.

Ein ziemlich umständliches, aufwändiges und kostspieliges Prozedere, das deshalb nicht nur bei vielen Fahrlehrern auf wenig Gegenliebe stösst. Auch die Fahrschüler sind offenbar nicht bereit, unter solchen Bedingungen Fahrstunden zu buchen. Eine Umfrage eines Fahrlehrers aus dem Zürcher Unterland unter seinen Schülerinnen und Schülern ergab vor zwei Tagen ein klares Bild: Nur knapp ein Drittel der Befragten wäre bereit, ab 11. Mai unter diesen Bedingungen Fahrstunden zu nehmen. 70 Prozent dagegen möchten lieber erst mit der dritten Lockerungswelle ab 8. Juni, dann mit erleichterten Massnahmen, wieder einsteigen.

Angst, zwischen Stuhl und Bank zu fallen

Der Zürcher Fahrlehrer glaubt zudem, dass die im Strassenverkehr sowieso oft überforderten Jungfahrerinnen und Jungfahrer durch diese Massnahmen zusätzlich verunsichert würden. Vor allem aber befürchtet er (weitere) wirtschaftliche Einbussen: Wenn der Bundesrat Fahrstunden unter den genannten Bedingungen ab 11. Mai wieder erlaubt, könnten die Schüler dennoch ausbleiben. «Und dann hätten wir weder die Corona-Zahlungen vom Bund, noch die Einnahmen.»

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