Neuer Stromer Tavascan ab 2024 mit Allrad und bis zu 340 PS
Diese 5 Dinge macht Cupra anders

Derzeit gibt Cupra deutlich mehr Gas als die Markenmutter Seat – vor allem bei den Neuheiten: Die nächste wird der Elektro-Crossover Tavascan, der vieles aus dem Baukasten des VW-Konzerns übernimmt, aber edler verpackt ist. Nur einen Haken gibts noch.
Publiziert: 22.11.2023 um 13:00 Uhr
Das ist der neue Cupra Tavascan. Im Einkaufszentrum The Square am Zürcher Flughafen konnte er schon in Augenschein genommen werden.
Foto: remo eisner photo ch-3014 bern
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Vor fünf Jahren zweifelten viele: Im Jahr 2018 wurde die Seat-Sportmarke Cupra vom damaligen CEO Luca de Meo (56) aus der Taufe gehoben. Aus dem Nichts, ohne Tradition, Image und Historie sollte die neue Marke edler als Seat werden. Mit höher positionierten Autos auf der Basis bekannter Seat-Modelle wollte sie neue Preisregionen erschliessen und der jugendlich-günstigen Mutter Seat neue Kunden bringen.

Und heute? Hat Cupra längst über 300'000 Autos verkauft und lässt die Muttermarke eher wie eine kleine Schwester aussehen. Reine Elektroautos und echte Modellneuheiten gibts derzeit allein bei Cupra, so dass einem Angst und Bange um Seat werden muss – auch wenn Cupra- und Seat-CEO Wayne Griffiths (57) stetig das Gegenteil und die Zukunftsfähigkeit von Seat betont.

Nächste Cupra-Neuheit wird nun der Elektro-Crossover Tavascan auf Basis des VW-Elektrobaukastens, dem auch Audi Q4 E-Tron, Skoda Enyaq und VW ID.4 und ID.5 entstammen. Also alles schon bekannt? Wird der Tavascan einfach nur ein Abklatsch der übrigen Stromer im Konzern? Nein, sagt Alba Rollano, Assistentin des Cupra-Entwicklungschefs Werner Tietz. Was macht Cupra also anders?

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Wachstum

Derzeit gibts nur eine Richtung: Steil nach oben. Keine Marke im Volkswagen-Konzern kann derzeit derartige Zuwächse verzeichnen. Weltweit verkaufte Cupra im letzten Jahr 150'000 Autos und verdoppelte dabei den Umsatz. In der Schweiz gings ebenfalls nur bergauf. Im ersten vollen Jahr wurden 1757 Exemplare damals nur eines Modells bei uns ausgeliefert. Im letzten Jahren waren es fast dreimal so viel (4598) und bis Ende Oktober wurden in diesem Jahr schon 6220 Autos von vier Baureihen verkauft. Dabei lassen sich 40 Prozent aller Cupra-Neuwagen an der Steckdose nachladen, sind also Stromer oder Plug-in-Hybride. Und damit überdurchschnittlich mehr gegenüber einem Anteil von 32,2 Prozent der Steckerfahrzeuge über alle Marken hinweg.

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Kunden

In der Werbung kaufen vor allem junge Leute und Familien neue Autos – in der Realität können oder wollen sich viele aber keinen hochpreisigen Neuwagen leisten. Kein Wunder, liegt bei vielen Marken in der Schweiz das Durchschnittsalter der Kundinnen und Kunden um die 55 Jahre. Nicht so bei Cupra: Hier sind 23 Prozent der Kundschaft nicht älter als 30 und 53 Prozent nicht älter als 40 Jahre. Rund 60 Prozent der Käuferschaft sind ausserdem Neukunden.

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Design

Wenn der neue Tavascan technisch auf dem VW ID.5, also der flacheren Coupé-Version des ID.4, basiert – dann versteckt er das gut. Der Elektro-Crossover wirkt viel schlanker und niedriger als der VW. «Aber die Sitzhöhe vorne oder der Radstand stimmen exakt mit dem ID.5 überein», sagt Alba Rollano. Das Dach sei aber tatsächlich knapp über zwei Zentimeter niedriger. Bei der Kopffreiheit merke es aber niemand, weil das innen geschickt ausgeformt sei. Ausserdem erstmals bei einem Auto aus dem VW-Konzern: Das Logo ist beleuchtet. Und dem 2019 präsentierten Concept Car sieht er wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich – das gibts auch nicht so oft, denn meist sehen Studien rasanter aus, als die Serienversionen, bei denen auf Kosten und Regelkonformität geachtet werden muss.

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Interieur

Vor allem bei VWs ID.4 und ID.5 hagelte es Kritik nach der Lancierung: Zu viel Hartplastik, zu billig wirkende Materialien, zu wenig Wohlfühl-Atmosphäre. Wenn Cupra jetzt mit dem Tavascan nachzieht, kann die Marke es gleich besser machen: Statt einer massiven Mittelkonsole wölbt sich in der Mitte eine schmale silbrige Brücke mit dem Warnblinkerknopf – drunter gibts Stauraum für Krimskrams. Textilstoffe in den Verkleidungen bestehen zu 90 Prozent aus Recycling-Polyester oder Mikrofaser, von der die Hälfte wiederverwendet wird. Alle Oberflächen weisen feine, dreidimensionale Struktur auf, das wirkt hochwertiger. Ausserdem anders sind das Soundsystem vom HiFi-Spezialisten Sennheiser mit zwölf Lautsprechern und das neue Bediensystem.

Cupra Tavascan VZ

Antrieb: Endurance 1 Elektromotor, 286 PS (210 kW). 545 Nm@1/min 1-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb. VZ 2 Elektromotoren 340 PS (210 kW), 545 Nm@1/min, 1-Gang-Automat, Allradantrieb, Batterie 82 kWh (77 kWh netto), Reichweite 520 km (VZ), 550 km (Endurance), max. Ladeleistung 135–175 kW (Schnelllader Gleichstrom)
Fahrleistungen: 0–100 km/h 5,6 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H 4,64/1,86/1,60 m, Gewicht ab 2150 kg, Laderaum 540 l
Umwelt: Verbrauch WLTP 15,6–16,6 kWh/100 km, 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz A
Preis: noch nicht bekannt

Antrieb: Endurance 1 Elektromotor, 286 PS (210 kW). 545 Nm@1/min 1-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb. VZ 2 Elektromotoren 340 PS (210 kW), 545 Nm@1/min, 1-Gang-Automat, Allradantrieb, Batterie 82 kWh (77 kWh netto), Reichweite 520 km (VZ), 550 km (Endurance), max. Ladeleistung 135–175 kW (Schnelllader Gleichstrom)
Fahrleistungen: 0–100 km/h 5,6 s, Spitze 180 km/h (abgeregelt)
Masse: L/B/H 4,64/1,86/1,60 m, Gewicht ab 2150 kg, Laderaum 540 l
Umwelt: Verbrauch WLTP 15,6–16,6 kWh/100 km, 0 g/km CO₂-Ausstoss lokal, Energieeffizienz A
Preis: noch nicht bekannt

Mehr
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Antrieb

Statt die ID.5-Antriebe mit 204 (Hinterrad) oder 299 PS (Allrad) zu übernehmen, klotzt Cupra mit mehr Leistung und baut die Motoren aus dem ganz neuen ID.7 ein – macht 286 PS (210 kW) bei Hinterrad- und 340 PS (250 kW) beim Allradantrieb. Schneller wirds dafür mit ebenfalls 180 km/h Spitze nicht und auch bei der Ladeleistung kommt der VW nicht über 175 kW hinaus. Sehr cool: Statt nur einer Rekuperationsfahrstufe wie beim VW ID.5 kann die Stärke der Energierückgewinnung beim Bremsen im Tavascan vierstufig geregelt werden.

Aber noch etwas ist sehr speziell am Cupra Tavascan – der zeitliche Abstand zwischen Concept Car und Lancierung. Die Studie wurde schon 2019 in Frankfurt a. Main (D) gezeigt, aber auf den Markt soll die Serienversion erst in der zweiten Hälfte 2024 kommen. Fünf Jahre machte Cupra uns also zunächst mal die Nase lang. Und die Preise? Stehen natürlich noch nicht fest.

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