Mercedes Vision EQS schon gefahren
Luxus aus Abfall

In rund zwei Jahren hat Mercedes zwei Luxus-Limousinen im Angebot: die klassische S-Klasse und den elektrischen EQS. BLICK durfte in der Studie des Stromers auf den luxuriösen Sitzen aus recycelten PET-Flaschen Platz nehmen.
Publiziert: 23.10.2019 um 16:15 Uhr
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Aktualisiert: 09.07.2020 um 13:43 Uhr
Die Mercedes-Studie Vision EQS gibt einen Ausblick auf das geplante Elektro-Flaggschiff.
Foto: Werk
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Stefan Grundhoff

Der EQS soll das Aushängeschild der Elektrofamilie von Mercedes werden – die elektrische S-Klasse im wahrsten Sinne des Wortes. Die konventionelle S-Klasse wird vorerst allerdings weiterhin parallel existieren. Deshalb kommt der EQS erst Mitte 2021. Das ist über ein Jahr nach der neuen Luxuslimousine. So sollen sich die beiden imageträchtigen Modelle nicht ins Gehege kommen.

Um schon jetzt einen ersten Eindruck zu erhalten, dürfen wir uns ans Steuer der IAA-Studie Vision EQS setzen. Der Luxus-Stromer ist etwas kürzer als die kommende S-Klasse mit langem Radstand. Sie wird aufgrund der Akkus im Fahrzeugboden, des fehlenden Kardantunnels und des nicht benötigten Motorraums jedoch ein grösseres und flexibleres Innenleben haben.

Ökologischer Luxus im Innenraum

Die Instrumententafel ist kaum mehr als solche zu bezeichnen. Die wichtigsten Informationen werden in die Zierflächen aus Riegelahorn hinter das Lenkrad projiziert – das dürfte es allerdings kaum ins Serienmodell schaffen. Die konturierten Sitze erinnern an die Studie des Maybach Ultimate Luxury. So bestehen die Sitze nicht aus Leder, sondern aus einer Mikrofaser, die aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wird. Dazu ist der Dachhimmel mit einem Textil bespannt, das zum Teil aus Plastikabfällen aus dem Meer besteht.

Die Karosserie selbst präsentiert sich spektakulär. Für die flache Silhouette sorgt die Linienführung: Front- und Heckscheibe gehen praktisch nahtlos in die Motorhaube beziehungsweise den kurzen Kofferraumdeckel über. Für den bulligen Auftritt sorgen dagegen die mächtigen Räder sowie die flächige Front mit grossen Lichtmodulen in Scheinwerfern sowie Kühlergrill. Das Heckleuchtenband besteht aus 229 kleinen Mercedes-Sternen.

Ein Ausblick auf die EQS-Technik

Zwei Elektromotoren mit zusammen 350 kW (476 PS) und 760 Nm treiben den Allradler an. Von 0 auf 100 solle es der Mercedes Vision EQS in 4,5 Sekunden schaffen. Die Spitze soll bei über 200 km/h liegen, während der Akku eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern ermöglicht. 80 Prozent davon sollen nach zwanzig Minuten am Schnelllader wieder verfügbar sein.

Um gegen Teslas Model S antreten zu können, sind stärkere Versionen mit über 600 PS im Gespräch. Davon ist beim ersten Testrollen jedoch noch wenig zu merken, denn auch wenn der Prototyp auf Gaspedaldruck durchaus flott beschleunigt, ist gefühlt bei weniger als 50 km/h Schluss. Einer der Techniker winkt und will zeigen, dass es nicht noch schneller gehen soll.

Fazit

Bleibt nicht mehr als ein kurzer Eindruck, eine vergleichsweise hohe Sitzposition und Spannung, wie modern sich der Innenraum im Serienzustand präsentieren wird. Eines dürfte aber feststehen: Mercedes hat ab Mitte 2021 zwei Topmodelle – die neue S-Klasse und ein elektrisches Gegenüber, den EQS.

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