10’000 Bestellungen in 30 Minuten
Audi ohne Ringe wird in China zum Kassenschlager

Mit einer neuen Marke will Audi den chinesischen Stromermarkt aufmischen. Das erste Modell E5 Sportback legt einen vielversprechenden Start hin. Ob das reicht, um mit der einheimischen Konkurrenz mitzuhalten?
Publiziert: 15:48 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
1/7
Der Audi E5 Sportback ist das erste Modell der neuen Audi-Elektromarke in China.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Der Vorverkauf für die neue Marke von Audi ohne Ringe im Logo ist in China gestartet
  • Der E5 Sportback basiert auf einer chinesischen Plattform und bietet moderne Technologie
  • 10’153 Bestellungen in 30 Minuten und eine Produktionskapazität von 360’000 Fahrzeugen jährlich
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_1108.JPG
Gabriel KnupferRedaktor News

Letztes Jahr präsentierte Audi in China die neue Elektromarke «AUDI» – in Grossbuchstaben und ohne die vier Ringe. Mit dem modernen Logo wollen die Deutschen ihr angestaubtes Image aufpolieren. Offenbar mit Erfolg: Das Interesse am ersten Modell der neuen Marke ist im Reich der Mitte gross.

Beim Vorverkaufsstart für den E5 Sportback seien am 18. August innerhalb von 30 Minuten 10’153 Bestellungen eingegangen, schreibt das Joint Venture Saic Audi auf der Plattform Weibo. Zum Vergleich: Laut «Automobilwoche» verkaufte die klassische Marke Audi in den ersten sechs Monaten insgesamt nur 8000 Stromer in China (ohne die neu eingeführten Q6L-E-Tron-Modelle).

Hilfe von Saic

Der Grund für die schwachen Zahlen: Aus Deutschland sind in China in erster Linie Verbrennermodelle gefragt. Doch im grössten Automarkt der Welt machen Elektroautos bereits die Hälfte der verkauften Fahrzeuge aus. Die deutschen Hersteller müssen sich deshalb rasch an die neuen Bedingungen anpassen.

Entsprechend basiert der Audi E5 Sportback auf einer Plattform des chinesischen Herstellers Saic. Nur so war es möglich, das Auto nach nur gut zwei Jahren Entwicklungszeit auf die Strasse zu bringen. Und auch der Preis erinnert eher an einen typischen China-Stromer als an einen klassischen Audi: Der E5 Sportback startet bei umgerechnet gut 26’000 Franken.

Vollgestopft mit Technologie

Für diesen Preis bietet der China-Audi imposante Daten: Eine Batterieladung reicht für bis zu 750 Kilometer. Beim Laden fliesst Strom für 382 Kilometer innert zehn Minuten in die Energiespeicher. Und mit seinen 787 PS (579 kW) sprintet der E5 Sportback in 3,4 Sekunden auf Tempo 100. 

Wie es sich für chinesische Stromer gehört, ist der E5 Sportback mit moderner Technologie vollgestopft. Dabei sticht das 27-Zoll-Display heraus, das sich quer über das Armaturenbrett erstreckt. Das neue Betriebssystem setzt stark auf künstliche Intelligenz. Ein Avatar kann sich die Vorlieben des Fahrers merken und sich mit ihm unterhalten.

Künstlicher Hype?

Gelingt Audi jetzt tatsächlich der Durchbruch als Elektroautohersteller in China? Die Vorverkaufszahlen seien nur bedingt aussagekräftig, relativiert die «Automobilwoche». In China ist es ein beliebtes Marketinginstrument, über die Bestelleingänge einen Hype zu schaffen. Weil nur geringe Kautionen hinterlegt werden müssen, bleibt unklar, wie viele Reservierungen schliesslich in tatsächliche Verkäufe münden.

Audi scheint jedenfalls an den E5 zu glauben. Die Produktionslinie im chinesischen Werk in Anting ist auf bis zu 360’000 Fahrzeuge jährlich ausgelegt. Und in den nächsten zwei Jahren will man zwei weitere Audi-Modelle mit dem neuen Logo ohne Ringe präsentieren.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen