Falken Miniature Energy Harvester
Jetzt erzeugt der Pneu Strom

Der Reifenhersteller Falken nutzt jetzt die Rotation der Pneus, um in ihnen Strom zu erzeugen – und so Sensoren zu betreiben, die zum Beispiel künftig Verschleiss und Rollwiderstand optimieren sollen.
Publiziert: 12.04.2022 um 12:59 Uhr
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Durch Verformung des Pneus gewinnen die sogenannten Miniature Energy Harvester bei Reifenhersteller Falken Energie aus statischer Aufladung bei der Rotation und Verformung des Reifens, wie die Falken-Grafik zeigt.
Foto: Falken
Timothy Pfannkuchen

Die Idee ist simpel, die Umsetzung war hochkomplex: Ein rotierender Pneu kann in der Theorie Strom erzeugen – aber das ist praktisch schwierig zu nutzen. Der japanische Reifenhersteller Falken hat es nun geschafft. Die bereits 2019 erstmals angekündigte, nun weiter miniaturisierte Technik nähert sich wohl Stück um Stück der Serienreife.

Vorab sei gesagt: Nein, einen Ausweg aus dem Thema Elektroauto-Reichweite ist die Innovation nicht, die Strommenge zu winzig: Bei 50 km/h etwa 800 Mikrowatt, erzeugt durch statische Aufladung durch die sich beim Drehen verformenden Reifen. Diese Energie reicht aber, um Luftdrucksensoren zu betreiben – oder komplexere Sensoren: Deren Strombedarf war bisher die Hürde, dauerhaft Daten aus dem Pneu zu «funken».

Verschleiss minimieren

Solche Sensoren können aus ihren Messdaten zum Beispiel die Reifen-Aufstandsfläche und somit auch den Pneu-Verschleiss ermitteln. Entwickelt wurde der Miniature Energy Harvester (dt. sehr frei übersetzt «Mini-Energie-Ernter») vom Falken-Mutterkonzern Sumitomo Rubber in Japan mit Professor Hiroshi Tani von der Kansai-Universität.

Dies öffne die Tür zu ganz neuen Anwendungen und Erkenntnissen, heisst es bei Falken. Einen «grossen Schritt zur Umsetzung unserer Nachhaltigkeitspolitik» nennt es Bernd Löwenhaupt, der Chef von Sumitomo Rubber Europa. «Die Technologie unterstützt uns dabei, Reifen mit optimierter Aufstandsfläche und längerer Lebensdauer zu entwickeln.»

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