Darum gehts
- Tesla startet Robotaxi-Dienst am 22. Juni in Austin, Texas
- Elon Musk verspricht über 1 Million autonome Teslas bis Ende 2026
- Konkurrent Waymo betreibt bereits 1500 fahrerlose Taxis in US-Grossstädten
Für Tesla lief es in den letzten Monaten gar nicht rund. Im ersten Quartal lieferte der Elektroauto-Hersteller 13 Prozent weniger Fahrzeuge aus als im Vorjahr. Der Gewinn brach sogar um 71 Prozent ein.
Dafür gibt es mehrere Gründe. In China – wo E-Autos boomen – bevorzugen viele Menschen inzwischen Fahrzeuge aus eigener Produktion. Und in Europa und in Nordamerika beschädigte die Politik von Tesla-CEO Elon Musk (53) das Ansehen und die Verkäufe der Firma. Musks Nähe zu US-Präsident Donald Trump (79) schreckte viele potenzielle Kunden ab.
Doch nun soll sich alles zum Guten wenden. In einem Post auf seiner Plattform X kündigte Musk an, dass Tesla am 22. Juni beim Firmensitz in Austin (Texas) mit dem lange angekündigten Robotaxi-Dienst starte. Die vollautonomen Taxis, bei denen es sich allerdings nicht um die im Oktober 2024 vorgestellten Cybercabs handelt, sollen Tesla zurück auf die Erfolgsstrasse bringen.
Das Datum könne sich noch ändern, so Musk in seinem Post. «Wir sind super paranoid, was die Sicherheit betrifft.» Klar ist aber, dass Teslas nächster Schritt beim autonomen Fahren kurz bevorsteht. Denn im gleichen Beitrag schreibt Musk auch, dass am 28. Juni erstmals ein Tesla selbständig von der Fabrik zu einem Kunden fahren werde.
Start mit handelsüblichem Tesla Model Y
Der Robotaxi-Dienst in Texas startet mit zehn bis zwanzig handelsüblichen Teslas des Models Y. Laut Musk sind diese lediglich mit einer neuen Software ausgestattet, die das autonome Fahren ermöglicht. Die Teslas würden nur in den «sichersten Gegenden» von Austin unterwegs sein und von Mitarbeitenden aus der Ferne überwacht.
Wenn alles gut geht, soll das Projekt schnell ausgeweitet werden. Musk rechnet damit, dass bereits Ende 2026 «über eine Million Teslas autonom in den USA fahren», wie er in einem Interview mit dem Sender CNBC erklärte. Dabei wird es sich aber nicht nur um Robotaxis, sondern auch um Privatfahrzeuge handeln.
Waymo technologisch führend
Doch die Konkurrenz schläft nicht: Im Bereich der Robotaxis ist heute Waymo führend. Die Google-Schwesterfirma setzt anders als Tesla nicht nur auf Kameras, sondern auch auf Laser-Radare, die die Umgebung abtasten. Diese Technologie kostet zwar mehr, ist jedoch laut Experten auch sicherer als der Ansatz von Tesla, wie die ARD berichtete.
1500 fahrerlose Waymo-Taxis sind heute bereits in den US-Grossstädten Phoenix, San Francisco, Los Angeles und Austin unterwegs. Die umgerüsteten Jaguar I-Pace machen wöchentlich 250'000 bezahlte Fahrten. Und auch in China sind in Grossstädten schon autonome Taxis unterwegs.
Kurz vor dem Start eines Taxidienstes steht zudem die Amazon-Tochter Zoox, die in dieser Woche eine neue Produktionsstätte für Robotaxis eröffnete. 10'000 Fahrzeuge im Jahr werden dort dereinst vom Band rollen.
Auch VW drängt in den Markt
Gefährlich für Tesla dürften auch die Ambitionen von VW im Bereich des autonomen Fahrens sein. Wie die deutsche «Automobilwoche» berichtete, präsentierte der Konzern aus Wolfsburg mit dem ID.Buzz AD das erste serienreife Level-4-Auto der Welt, das auch für Private zu kaufen sein soll. Level 4 bedeutet komplett autonomes Fahren auf bestimmten Strecken (siehe Box).
Auch VW hat es unter anderem auf den Markt für Robotaxis abgesehen. Zwar liegt der Umsatz sogenannter On-Demand-Mobilität aktuell laut VW noch bei weniger als 100 Millionen Euro. Doch bis 2035 liegen laut Experten bis zu 400 Milliarden Euro drin. Auch Musk muss sich von diesem Kuchen ein Stück abschneiden, wenn Tesla weiterhin der wertvollste Autohersteller der Welt bleiben soll.
Experten sprechen nicht vom autonomen, sondern vom automatisierten Fahren. Denn erst die höchste Stufe (Level 5) der Automatisierung ist im Wortsinne autonom. Heutige Systeme können maximal Level 3. Tesla nennt sein teilautomatisiertes System «Autopilot», sonst ist meist die Rede vom automatisierten, assistierten oder pilotierten Fahren (z.B. «Drive Pilot», «Autobahnpilot»). Fachleute definieren in der Regel folgende Stufen:
Level 0
Nicht automatisiert: Nur der Fahrer fährt. Die Systeme warnen ihn (z.B. Warnton beim Verlassen der Spur), greifen aber nie selbst ein.
Level 1
Assistiert: Der Fahrer fährt zwar, aber Einzelsysteme (z.B. Radartempomat, Spurhalte-Lenkhilfe) unterstützen ihn dabei.
Level 2
Teilautomatisiert: Das Auto fährt in bestimmten Situationen (z.B. Autobahn bei gutem Wetter) selbst. Seit 2013. Fahrer muss System überwachen, um jederzeit übernehmen zu können.
Level 3
Bedingt automatisiert: Das Auto fährt in bestimmten Situationen (z.B. Autobahn bis zu gewissem Tempo) selbst. Der Fahrer muss das System nicht überwachen, aber nach Vorwarnung eingreifen können.
Level 4
Hoch automatisiert: Das Auto fährt komplette Teilstrecken (z.B. Autobahn) vollständig situationsunabhängig selbst, andere (z.B. Stadt) der Fahrer.
Level 5
Voll automatisiert: Das Auto kann autonom ganz ohne Fahrer und auch ohne Mensch an Bord selbst fahren.
Experten sprechen nicht vom autonomen, sondern vom automatisierten Fahren. Denn erst die höchste Stufe (Level 5) der Automatisierung ist im Wortsinne autonom. Heutige Systeme können maximal Level 3. Tesla nennt sein teilautomatisiertes System «Autopilot», sonst ist meist die Rede vom automatisierten, assistierten oder pilotierten Fahren (z.B. «Drive Pilot», «Autobahnpilot»). Fachleute definieren in der Regel folgende Stufen:
Level 0
Nicht automatisiert: Nur der Fahrer fährt. Die Systeme warnen ihn (z.B. Warnton beim Verlassen der Spur), greifen aber nie selbst ein.
Level 1
Assistiert: Der Fahrer fährt zwar, aber Einzelsysteme (z.B. Radartempomat, Spurhalte-Lenkhilfe) unterstützen ihn dabei.
Level 2
Teilautomatisiert: Das Auto fährt in bestimmten Situationen (z.B. Autobahn bei gutem Wetter) selbst. Seit 2013. Fahrer muss System überwachen, um jederzeit übernehmen zu können.
Level 3
Bedingt automatisiert: Das Auto fährt in bestimmten Situationen (z.B. Autobahn bis zu gewissem Tempo) selbst. Der Fahrer muss das System nicht überwachen, aber nach Vorwarnung eingreifen können.
Level 4
Hoch automatisiert: Das Auto fährt komplette Teilstrecken (z.B. Autobahn) vollständig situationsunabhängig selbst, andere (z.B. Stadt) der Fahrer.
Level 5
Voll automatisiert: Das Auto kann autonom ganz ohne Fahrer und auch ohne Mensch an Bord selbst fahren.