Darum gehts
- BMW 3er feiert 50-Jahr-Jubiläum als erfolgreichste BMW-Modellreihe aller Zeiten
- Sieben Generationen mit verschiedenen Karosserieformen und Motorisierungen entwickelt
- Über 20 Millionen Exemplare sind in fünf Jahrzehnten produziert worden
Als 1975 der 3er als Nachfolger der 2002-Modelle vorgestellt wird, ahnt in München noch niemand, dass sich der Mittelklassewagen in den kommenden 50 Jahren zum erfolgreichsten BMW aller Zeiten entwickeln wird. Chefdesigner Paul Bracq (91) folgte beim 3er der neuen Designlinie des drei Jahre zuvor erschienenen 5er.
Der erste 3er mit der internen Bezeichnung E21, der nur als zweitürige Limousine bestellt werden konnte und in der Schweiz anfangs ab rund 16'000 Franken beginnt, wird rasch zum Grosserfolg: Bereits 1981 liefert BMW das millionste Exemplar aus. Bis heute haben mehr als 20 Millionen Exemplare in sieben Generationen die bayrischen Werkshallen verlassen.
Von Normal zu Premium
Der 3er wird von Beginn weg als sportlich-dynamische Benchmark im europäischen Mittelklassesegment positioniert. Das Wort «Premium» nimmt in den Münchner Chefetagen damals aber noch niemand in den Mund. 50 Jahre nach der 3er-Premiere sieht das ganz anders aus. Während damals die direkte Konkurrenz von Marken wie Ford, Opel oder Audi kam, wird die echte Premiumkonkurrenz erst Mitte der 1980er-Jahre geboren, als sich auch Mercedes mit dem 190er im Einstiegssegment etabliert.
Kultstatus erreicht der 3er mit der ab 1982 erschienenen zweiten Generation mit der internen Bezeichnung E30: Sie wird nicht nur als Limousine, sondern auch als Kombi Touring, Cabriolet und erstmals auch mit 4x4 angeboten. Ungewohnte Vielfalt gibts auch bei den Motorisierungen: Bei den unterschiedlichen Modellen stehen insgesamt rund ein Dutzend Benziner von 1,6 bis 3,2 Litern Hubraum sowie zwei Dieselversionen zur Wahl. 1986 wird ausserdem der erste M3 geboren: Er dient in erster Linie als Homologationsmodell für die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM).
Im M3 E30 sorgt ein 195 bis 238 PS (143 und 175 kW) starker Vierzylinder-Saugmotor für Dampf, der anders als moderne M3 viel Drehzahl braucht, um in die Gänge zu kommen. Damals entwickelt und produziert BMWs Sporttochter M GmbH den M3 – ab der dritten Baureihe (E46) übernimmt die BMW AG das Ruder. Während Fans über die damaligen Leistungsdaten eher müde lächeln, gefällt das kantige Design bis heute, was den ersten M3 auch so begehrt macht: Wer aktuell einen E30 im guten Zustand kaufen möchte, muss schnell einen sechsstelligen Betrag hinblättern.
Von vier bis acht Zylinder
1990 präsentiert BMW den keilförmigen E36 – eine Baureihe, die heute vor allem bei jungen Schraubern heiss begehrt ist. Erstmals wird der 3er auch als rund 23 Zentimeter kürzeren Schrägheck-Limousine namens Compact angeboten. Was bleibt, ist die grosse Auswahl an Motoren, wobei der 295 PS (217 kW) starke Vierzylinder im auf 356 Stück limitierten M3 GT die Leistungsspitze der Baureihe markiert. Im Vergleich zum Vorgänger ist der E36 nicht im Allradantrieb zu bekommen.
Das ändert sich beim 1998 vorgestellten E46, bei dem als Alternative zum Fünfgang-Handschalter ein Automatikgetriebe geordert werden kann. Der deutlich runder als der Vorgänger gezeichnete E46 rollt ebenfalls wieder als potenter M3 zu den Händlern, wird erstmals sowohl als Coupé wie auch als Cabrio angeboten und schöpft seine 343 PS (252 kW) aus einem hochdrehenden Sechszylinder-Reihenmotor. Damit schiesst das weniger als 1600 Kilo schwere Coupé in damals irren 5,2 Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Spitze von bis zu 280 km/h.
Im Rahmen des Jubiläumsanlasses zu Ehren des Erfolgsmodells lässt uns BMW in München ans Steuer der ersten 3er-Generation E21. Schon der Duft im Cockpit des 323i von 1979 weckt Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Nostalgische Gefühle wecken nicht nur die dick aufgepolsterten und ebenso bequemen Stoffsitze, sondern auch heutzutage kurios anmutende Details wie der herausziehbare Schalter zum Betätigen des Abblendlichtes.
Wir starten den ehrwürdigen 2,3-Liter-Sechszylinder-Saugmotor, dessen Kraft über eine hart zu tretende Kupplung übertragen wird. Muskeln werden auch zum Drehen des Volants benötigt – eine Servolenkung gabs damals noch nicht. Erstaunlich: Trotz nur 145 PS (105 kW) fährt sich die rund 1,1 Tonnen leichte, dreitürige Limousine überraschend dynamisch. Rund 9,0 Sekunden benötigt der 323i laut Datenblatt bis 100 km/h – für eine fast fünfzig Jahre alte Mittelklasselimousine beeindruckend.
Im Rahmen des Jubiläumsanlasses zu Ehren des Erfolgsmodells lässt uns BMW in München ans Steuer der ersten 3er-Generation E21. Schon der Duft im Cockpit des 323i von 1979 weckt Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Nostalgische Gefühle wecken nicht nur die dick aufgepolsterten und ebenso bequemen Stoffsitze, sondern auch heutzutage kurios anmutende Details wie der herausziehbare Schalter zum Betätigen des Abblendlichtes.
Wir starten den ehrwürdigen 2,3-Liter-Sechszylinder-Saugmotor, dessen Kraft über eine hart zu tretende Kupplung übertragen wird. Muskeln werden auch zum Drehen des Volants benötigt – eine Servolenkung gabs damals noch nicht. Erstaunlich: Trotz nur 145 PS (105 kW) fährt sich die rund 1,1 Tonnen leichte, dreitürige Limousine überraschend dynamisch. Rund 9,0 Sekunden benötigt der 323i laut Datenblatt bis 100 km/h – für eine fast fünfzig Jahre alte Mittelklasselimousine beeindruckend.
Die fünfte Generation des BMW 3er feiert als viertürige Limousine 2005 auf dem Genfer Autosalon Premiere. Der E90 überzeugt mit effizienten Motoren, agilen Fahreigenschaften und moderner Ausstattung und gewinnt 2006 den Titel «World Car of the Year». Erstmals verbaut BMW beim Cabriolet kein Stoff-, sondern ein Stahlfaltdach. Zudem debütiert 2007 der neue M3, der zum ersten Mal mit einem 420 PS (309 kW) starken V8-Motor ausgestattet ist.
Mehr Komfort und diversere Antriebe
Moderner und edler als je zuvor präsentiert sich die 2012 vorgestellte sechste Generation des 3ers. Der F30 bietet eine umfangreiche Serienausstattung samt Klimaautomatik und automatischem Notrufsystem und kann optional mit technischen Innovationen wie dem ersten im Segment erhältlichen Achtgang-Automatikgetriebe oder einem Head-up-Display versehen werden. Erstmals sind auf Wunsch sogar ein Navi mit Verkehrsinfos in Echtzeit und ein berührungslos zu öffnender Kofferraumdeckel erhältlich. Zudem ist der 3er zum ersten Mal auch mit Hybridantrieb erhältlich.
Einen weiteren Sprung in Richtung Elektrifizierung macht der 2019 präsentierte G20 – die heute immer noch aktuelle und bereits siebte Generation des bayrischen Dauerläufers. Denn neben den klassischen Benziner- und Dieselmotoren wird der 3er erstmals als Plug‑in‑Hybrid-Variante angeboten, die in der aktuellsten Version bis zu 100 Kilometer rein elektrisch zurücklegt. Beim G20 steht die Aerodynamik im Vordergrund: Dank aktiver Luftklappen und einem fast komplett verkleideten Unterboden erreicht die Limousine einen cW-Wert von 0,23.
Doch der eigentliche Beginn des Elektrozeitalters ist beim 3er auf Anfang 2026 datiert. Dann nämlich rollt der Bestseller als i3 erstmals rein elektrisch in die Showrooms. Bereits im September feiert das SUV-Pendant iX3 auf Basis der seit Jahren angekündigten «Neuen Klasse» Weltpremiere auf der Münchner IAA – auf der technisch wegweisenden Plattform werden in Zukunft diverse BMW-Modelle aufbauen. Im Zentrum bleibt dabei der 3er, den es auch weiterhin als Limousine und als Kombi geben wird. Selbst der Verbrenner bleibt eingefleischten Fans noch länger erhalten – der erfolgreichste BMW aller Zeiten dürfte also begehrt bleiben.