Eigentlich hiess die Masse der Alfa-Coupés ja Alfetta GT, später nur GT – denn wer leistete sich schon den GTV oder GTV 6 mit 158-PS-Sechszylinder? Aber die GTV-Strahlkraft färbte von 1974 bis 1986 auf alle braveren Brüder ab – und so hielt das Heckantriebs-Coupé zwölf Jahre. Das sehr plastikreiche Facelift von 1980 (im Bild eine US-Version) konnte dieser zeitlosen Schönheit nichts anhaben. Der Nachfolger-GTV von 1994 füllte nie die Lücke, die die Ikone hinterliess.
Nein, kein Quattro: Wir zeigen im Bild bewusst ein stinknormales Audi Coupé auf Basis des Audi 80. Denn heute lächeln wir über 75 bis 130 PS. Aber der auf dem Coupé basierende ursprüngliche Quattro (162 bis 530 PS) machte aus jedem Coupé einen kleinen Rallye-Boliden – so ähnlich sah das brave Coupé dem «echten» Quattro. Damit machte das Coupé die dank Mercedes neu durchstartende VW-Tochter Audi von 1980 bis 1988 plötzlich voll angesagt.
Um ein Haar hätte dieser Coupé-Karrieretyp der 1970er-Jahre sich selbst das nächste Jahrzehnt verdorben: Auf den Capri I von 1968, der als Baby-Mustang wie kein anderes Auto das Coupé-Segment anführte, folgte der Capri II (1974) – bieder wie sein Projektname «Diana». Ford bemerkte den Fehler und erhob ihn 1978 zu «Carla», im Volksmund «Capri III»: Ganze Zubehör-Kataloge lebten bis 1986 von den 70 bis 188 PS, die unzählige Spoiler-Kits durch die Landschaft bewegten.
Nein, nicht alle Coupés hier passen perfekt in die Liste: Das Mazda 929 Coupé wäre zu gross, das Peugeot 504 Coupé zu edel – und der erste Honda CRX als heisser Civic war weniger klassisches Bürgercoupé als eine der ersten kleinen Rennsemmeln. Aber sei es drum: Der ab 825 Kilo leichte, 3,75 Meter kurze, 100 PS starke Zwerg kurvte sich von 1983 bis 1987 in unsere Herzen. Fünf Gänge und Digital-Quarzuhr serienmässig – ja, Wahnsinn! Der CRX modernisierte das ganze Sportsegment.
«Steht ein Manta vor der Uni» – Der kürzeste Witz über den autogewordenen Fuchsschwanz zeugt vom trotzigen Stolz der Besitzenden, ebenso wie dem Spott der Anderen. Längst ist die Folklore um den Tuner-Liebling aus den berühmten «Manta,Manta»-Filmen Kult. Basierend auf dem Ascona, war der Manta B von 1975 bis 1988 ein echter Hit. Unvergessen ist der Manta 400, quasi Rallye-Auto für die Strasse. Der Name Manta stammt übrigens von der General-Motors-Schwester Chevrolet und deren Corvette Stingray (engl. für «Stachelrochen»): Auch Mantas gehören zur Gattung der Rochen.
Der hatte Fuego (span. für Feuer) – zumindest optisch. Als der Technik-Bruder des braven R18 anno 1980 kam, räumte er in Europa die Coupé-Bestsellerlisten. und in Deutschland, den sonst notorisch an Einheimische vergebenen Preis, «Das goldene Lenkrad» ab. Dem 64 PS bis 132 PS starken Fuego verdanken wir die Fernbedienung zum Entriegeln und Audio-Bedien-Satelliten am Lenkrad. In Europa war es dann 1986, in Südamerika erst 1992 aus.
Was zum Beispiel Honda Prelude oder Mitsubishi Cordia trotz gutem Absatz nie recht gelang, schaffte unter den japanischen Autos die Celica: Als Toyota noch auf Spass statt Sparen setzte, war von 1982 bis 1985 der letzte Celica mit Heckantrieb ein Verkaufshit und schuf sich eine Fangemeinde. Die optisch eigenständige Topversion Celica Supra (im Bild) nährte dabei mit 170 PS die Träume der Käuferinnen und Käufer braverer Celicas mit 68 PS. Danach gabs Frontantrieb, der Supra wurde zum eigenen Modell.
Der Scirocco zeigt das heutige Coupé-Dilemma: Das Publikum ruft zwar «Bitte bauen!». Aber gekauft wird dann der Golf GTI, weil es praktischer ist. So geschehen ab 2008, als der Scirocco III als Neuauflage dieses heissen Sahara-Windes glücklos blieb. Schon der Scirocco II (im Bild) von 1981 kämpfte: VW hatte ihn teurer gemacht als den Scirocco I, der Coupé-Boom klang langsam ab und der zu brave Werbeslogan «Aufregend vernünftig!» sagt schon alles. Unsterblich bleibt er aber schon, weil Aston Martin im 1990er-Virage Scirocco-Rücklichter einbaute.
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