Darum gehts
- Autonomes Fahren und E-Mobilität prägen die Zukunft des Automobils
- Städte werden menschenfreundlicher durch weniger Autos und mehr Begegnungszonen
- Mercedes-Limousinen können seit 2025 bis 95 km/h autonom fahren
Der berühmte Blick in die Glaskugel treibt die Menschheit seit jeher an. Wie wird unser Leben in fünf, zehn oder gar 100 Jahren aussehen? Filmfans kennen die Szenen, in der Marty McFly (Michael J. Fox) mithilfe des genial-verrückten Dr. Emmett Brown (Christopher Lloyd) in dem zur Zeitmaschine umkonstruierten DeLorean DMC-12 «Zurück in die Zukunft» reist – um so in der Vergangenheit die Gegenwart zu beeinflussen. So futuristisch der in der Realität mit schlappem V6-Benziner statt Fluxkompensator ausgestattete Sportler damals wirkte – das nur knapp zwei Jahre bis Dezember 1982 in Nordirland gebaute Auto sollte sich für Erfinder John DeLorean (1925–2005) unternehmerisch als wenig zukunftsweisend herausstellen.
David Hasselhoff alias Michael Knight prägte in den 1980er-Jahren eine ganze Generation und liess die Jugend von einst in der Serie «Knight Rider» von intelligenten, selbstfahrenden Autos träumen: Der sprechende und schon damals mit künstlicher Intelligenz (KI) versehene Sportwagen K.I.T.T. (real ein Pontiac Firebird Trans Am) hält den Serienhelden auf der Jagd nach dem Bösen dieser Welt mit nie gekanntem Hightech wie einem Laserscanner in der Spur. Sind Mensch und Maschine getrennt unterwegs, kann Michael Knight über seine Armbanduhr mit K.I.T.T. kommunizieren – unsere Smartwatch lässt grüssen.
Bücher lesen im Mercedes
Auch andere Visionen von einst sind längst Wirklichkeit: KI-unterstützte Spracherkennung schlägt uns heute den nächsten freien Parkplatz vor, navigiert uns zum bestbewerteten Restaurant der Gegend oder passt das Ambiente im Innenraum an den Gemütszustand der Passagiere an. Moderne Assistenzsysteme unterstützen uns in heiklen Situationen, warnen bei Gefahr oder leiten gar die Vollbremsung ein, bevor wir hätten reagieren können. Auf Wunsch fährt das Auto schon gewisse Teilstrecken selbständig, beschleunigt, bremst, lenkt und wechselt auf der Autobahn die Spur – auf den Verkehr achten muss die Fahrerin aber nach wie vor selbst.
Doch auch diese Hürde wird von der Industrie gerade genommen: Seit Anfang 2025 dürfen die Mercedes-Oberklasselimousinen EQS und S-Klasse – sofern sie mit dem kostspieligen Drive-Pilot-Paket für knapp 6000 Euro ausgestattet sind – auf gewissen Abschnitten mit bis zu 95 km/h autonom über die deutsche Autobahn brausen, ohne dass der Fahrer die Hände am Lenkrad halten muss. Er kann stattdessen ein Buch lesen, SMS schreiben oder E-Mails checken – nur schlafen liegt bisher nicht drin. Das System warnt zehn Sekunden im Voraus, sobald der Mensch wieder das Steuer übernehmen muss.
Superchips und Superlader
Experten sprechen beim Mercedes Drive Pilot von Level 3 des automatisierten Fahrens – faktisch ist es die Schwelle zu den technisch noch weiterentwickelten autonom fahrenden Robotaxis auf dem höchsten Level 5, wie Tech-Giganten wie Alphabet (Google) mit der Tochter Waymo, Amazon mit Zoox oder Baidu mit Apollo Go sie in Metropolen wie L.A., San Francisco oder Wuhan bereits testweise betreiben und wöchentlich Hunderttausende bezahlte Kundenfahrten durchführen. Bevor unsere privaten PW theoretisch ohne Mensch an Bord von A nach B fahren, ohne dass dieser in Notsituationen noch eingreifen müsste, werden aber noch Jahre vergehen. Erst mit neuromorphen Superchips, die die Funktionsweise des menschlichen Gehirns imitieren und gleichzeitig wesentlich effizienter arbeiten, können die nötigen Rechenleistungen überhaupt bereitgestellt werden.
Experten sprechen nicht vom autonomen, sondern vom automatisierten Fahren. Denn erst die höchste Stufe (Level 5) der Automatisierung ist im Wortsinne autonom. Heutige Systeme können maximal Level 3. Tesla nennt sein teilautomatisiertes System «Autopilot», sonst ist meist die Rede vom automatisierten, assistierten oder pilotierten Fahren (z.B. «Drive Pilot», «Autobahnpilot»). Fachleute definieren in der Regel folgende Stufen:
Level 0
Nicht automatisiert: Nur der Fahrer fährt. Die Systeme warnen ihn (z.B. Warnton beim Verlassen der Spur), greifen aber nie selbst ein.
Level 1
Assistiert: Der Fahrer fährt zwar, aber Einzelsysteme (z.B. Radartempomat, Spurhalte-Lenkhilfe) unterstützen ihn dabei.
Level 2
Teilautomatisiert: Das Auto fährt in bestimmten Situationen (z.B. Autobahn bei gutem Wetter) selbst. Seit 2013. Fahrer muss System überwachen, um jederzeit übernehmen zu können.
Level 3
Bedingt automatisiert: Das Auto fährt in bestimmten Situationen (z.B. Autobahn bis zu gewissem Tempo) selbst. Der Fahrer muss das System nicht überwachen, aber nach Vorwarnung eingreifen können.
Level 4
Hoch automatisiert: Das Auto fährt komplette Teilstrecken (z.B. Autobahn) vollständig situationsunabhängig selbst, andere (z.B. Stadt) der Fahrer.
Level 5
Voll automatisiert: Das Auto kann autonom ganz ohne Fahrer und auch ohne Mensch an Bord selbst fahren.
Experten sprechen nicht vom autonomen, sondern vom automatisierten Fahren. Denn erst die höchste Stufe (Level 5) der Automatisierung ist im Wortsinne autonom. Heutige Systeme können maximal Level 3. Tesla nennt sein teilautomatisiertes System «Autopilot», sonst ist meist die Rede vom automatisierten, assistierten oder pilotierten Fahren (z.B. «Drive Pilot», «Autobahnpilot»). Fachleute definieren in der Regel folgende Stufen:
Level 0
Nicht automatisiert: Nur der Fahrer fährt. Die Systeme warnen ihn (z.B. Warnton beim Verlassen der Spur), greifen aber nie selbst ein.
Level 1
Assistiert: Der Fahrer fährt zwar, aber Einzelsysteme (z.B. Radartempomat, Spurhalte-Lenkhilfe) unterstützen ihn dabei.
Level 2
Teilautomatisiert: Das Auto fährt in bestimmten Situationen (z.B. Autobahn bei gutem Wetter) selbst. Seit 2013. Fahrer muss System überwachen, um jederzeit übernehmen zu können.
Level 3
Bedingt automatisiert: Das Auto fährt in bestimmten Situationen (z.B. Autobahn bis zu gewissem Tempo) selbst. Der Fahrer muss das System nicht überwachen, aber nach Vorwarnung eingreifen können.
Level 4
Hoch automatisiert: Das Auto fährt komplette Teilstrecken (z.B. Autobahn) vollständig situationsunabhängig selbst, andere (z.B. Stadt) der Fahrer.
Level 5
Voll automatisiert: Das Auto kann autonom ganz ohne Fahrer und auch ohne Mensch an Bord selbst fahren.
Die Umstellung auf den Elektroantrieb ist dagegen schon in vollem Gang – und die Technik wird immer besser. Nach dem Versuchsträger EQXX, mit dem Mercedes dank Solarlack und ausgeklügelter Aerodynamik etliche Reichweitenrekorde für Stromer aufstellte, startet im Sommer der vielleicht wichtigste Mercedes der Firmengeschichte: Die neue Mittelklasse-Limousine CLA soll dank Mini-Verbräuchen Mega-Reichweiten von über 800 Kilometer erzielen und in nur 10 Minuten Strom für weitere 400 Kilometer zapfen. Der chinesische Grosskonzern BYD, der Tesla 2024 als grössten E-Autobauer der Welt abgelöst hat, will die Leistung in absehbarer Zeit sogar fast verdreifachen und mit bis zu einem Megawatt elektrische Energie in die Batterien pressen. Dann würden Ladepausen nicht mehr länger als ein Tankstopp dauern.
Weniger, aber luxuriösere Autos
Und auch in unseren Städten wird sich die Mobilität grundlegend ändern. Schon heute versuchen Metropolen wie Paris oder London die immer grösser werdenden SUVs mit hohen Parkgebühren und Road-Pricing-Modelle aus den Zentren zu verdrängen. In gigantischen Mobilitätshubs können Pendler das Privatauto stattdessen abstellen, um anschliessend mit dem ÖV ans Ziel zu kommen – die letzte Meile legen die Menschen mit E-Scootern oder Velos zurück. Anstelle der platzraubenden Autos, die in manchen Städten bis zu zwei Drittel der Flächen in Anspruch nehmen, entstehen stattdessen Begegnungszonen, Spielplätze und Strassencafés. Unsere Städte, über die vergangenen 100 Jahre fast vollständig aufs Automobil ausgerichtet, werden wieder menschenfreundlich – und lebenswerter.
Natürlich wird es auch in Zukunft noch Autos in unseren Städten geben – und Staus weiterhin zur Tagesordnung gehören. In fernöstlichen Megacitys haben sich in den letzten Jahren luxuriös ausstaffierte Shuttles etabliert, mit denen sich die solvente Kundschaft durch die dauerverstopften Innenstädte chauffieren lässt. Der Van als Rückzugsort im hektischen Arbeitsalltag. Und auch das grüne Gewissen fährt vielerorts schon mit: Recycle-Materialien für Sitze und Verschalungen gehören heute zum guten Ton. Und selbst wie echt wirkende und sogar riechende, aber 100 Prozent biotechnologische und damit vegane Lederalternativen schmücken immer öfter die Innenräume aus.
Ab in die Lüfte
Bei Flugtaxis spielen Luxus und Komfort nur eine untergeordnete Rolle. Bei ihnen geht es um Zeit. Zeit, welche die Kunden sparen, wenn sie in Städten wie Dubai von A nach B kommen wollen. In der Wüstenmetropole wird schon seit Jahren mit elektrischen und autonomen Fluggeräten für den Passagiertransport experimentiert. Nach Testphasen mit anfangs erfolgversprechenden Start-ups wie dem deutschen Unternehmen Volocopter will Dubai ab 2026 tatsächlich Hochgeschwindigkeitstaxis in der Luft haben. Die Reisezeit vom Dubai International Airport ins Zentrum nach Palm Jumeirah soll so von 46 Minuten auf nur noch 6 Minuten verkürzt werden. Mehr Details geben die Scheichs bisher nicht bekannt – vielleicht versandet auch dieses Projekt vorerst am fehlenden Know-how. Doch die Veränderungen werden kommen – langsam, aber beständig. Das sagen wir ganz ohne Blick in die Glaskugel voraus.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
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