Zürcher Alternativmedizinerin (†62) in Ferien vom Ehemann erwürgt
Jetzt erklärt Han K. seine angebliche Affäre

Han K.* (64) steht in Neuseeland vor Gericht. Der Zürcher hat seine Frau Xiao K. (†62) in den Ferien getötet. Sie hatten sich zuvor wegen einer Affäre heftig gestritten. Dabei war das nicht immer so, wie der Witwer nun während dem Prozess erklärte.
Publiziert: 18.11.2019 um 17:35 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2019 um 12:25 Uhr
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Xiao K. wurde von Ehemann Han K. während dem gemeinsam Urlaub getötet.
Foto: Zvg

Lange hatte sich Xiao K.* (†62) aus Niederglatt ZH eine Fernreise mit ihrem Mann gewünscht. Im April 2018 ging der Wunsch in Erfüllung. Doch der Trip nach Australien und Neuseeland endete tödlich. Während eines Streits im Hotelzimmer ging Han K.* (64) auf seine Frau los, würgte sie. So lange, bis sie sich nicht mehr bewegte.

Die China-Medizinerin hatte zweideutige Nachrichten auf dem Handy ihres Mannes entdeckt. Sie vermutete eine Affäre, wollte sich trennen. Nun wird dem Zürcher in Nelson (Neuseeland) der Prozess gemacht. Er ist wegen Mordes angeklagt. Ein Familienmitglied berichtete vor Gericht von der zerrütteten Ehe der zwei. Immer wieder sei es zu Streitereien zwischen dem Schweizer Paar mit chinesischen Wurzeln gekommen.

«Sie war wunderschön und belesen»

Jetzt meldet sich Han K. zu Wort, wie die neuseeländische Zeitung «Stuff» berichtet. «Es mag der Eindruck entstanden sein, dass wir uns 40 Jahre lang, rund um die Uhr, gestritten hätten. Das ist nicht wahr», sagte er vor Gericht. Wenn es dicke Luft zwischen ihnen gab, sei er seiner Frau aus dem Weg gegangen. «Ich ging dann entweder ins Büro oder machte etwas im Garten.»

Schon damals habe seine Frau manchmal mit Scheidung gedroht. Dass sie ihn tatsächlich verlassen könnte, daran habe er nie geglaubt. «In der Öffentlichkeit und wenn wir mit anderen Menschen zusammen waren, war sie sehr stolz auf mich», erklärte Han K. vor Gericht.

Einst liebten sich die beiden innig. 1979 hätten sie sich während einer Bootsfahrt im Osten Chinas kennengelernt. «Sie war wunderschön und belesen», erinnerte sich Han K. vor Gericht. Nach zwei Jahren hätten sie bereits geheiratet. Für sein Informatik-Studium ging er zuerst nach Deutschland, dann kam er in die Schweiz. Hier nahm er eine Stelle als Analyst bei einer Schweizer Bank an.

Angebliche Affäre beim Klassentreffen getroffen

Auch zur angeblichen Affäre nahm er Stellung. Bei einem Klassentreffen im September 2017 habe er eine Freundin getroffen. Seitdem habe er mit dieser Frau in Kontakt gestanden. Mehr aber nicht. Zumindest liess er vor Gericht offen, ob der Kontakt nur freundschaftlich war oder doch mehr.

Für Xiao K. stand offenbar fest: Ihr Mann hatte eine Andere. Sie wollte endgültig die Scheidung, wollte umgehend seine Familie über den Ehebruch informieren. Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass daraufhin Han K. durchdrehte und seine Frau tötete. Ihm drohen mehrere Jahre Haft. (jmh)

* Namen geändert

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