Noch werden die Vorwürfe eher hinter vorgehaltener Hand geäussert. Doch nachdem schon in den USA Forderungen laut wurden, dass China Verantwortung für den Ausbruch der Corona-Pandemie übernehmen müsse, die den Erdball überrollt, werden solche Forderungen jetzt auch in Grossbritannien laut.
Aus Regierungskreisen von Premier Boris Johnson (55) heisst es, China laufe Gefahr, ein «Pariastaat» zu werden. Britische Minister zeigen sich wütend über die Desinformationskampagne des kommunistischen Staates.
Während Grossbritannien unter wachsenden Druck der Corona-Krise gerät, suchen Politiker den Befreiungsschlag, indem sie sich gegen China wenden. Auf dem Inselreich hat die Zahl der Todesopfer am Samstag die 1000er-Marke überschritten.
Jetzt drohen dort Minister und hohe Beamte der Downing Street, Chjina stehe vor einer «Abrechnung» über seinen Umgang mit der Viruskrise und riskiere, ein Aussenseiter zu werden.
Beziehungen zu China überdenken
In britischen Regierungsetagen, so berichtet die «Daily Mail», werde Wut über Chinas Kampagne von Fehlinformationen und die grauenhafte Tierrechtslage im Land geäussert, die als Grund für den Ausbruch des globalen Covid-19-Notstands gilt. Peking versuche zudem, die Pandemie für wirtschaftliche Zwecke zu nutzen.
Während in chinesischen Regieurungskreisen der Zorn gegen die Chinesen wachse, wird eine hohe Regierungsquelle mit den Worten zitiert: «Natürlich ist die einzige Priorität jetzt die Bewältigung der Krise, aber jeder weiss, dass es eine Abrechnung geben muss, wenn das alles vorbei ist.»
In einem offenen Brief der Sonntagsausgabe der Zeitung schreibt zudem Iain Duncan (65), ehemaliger Führer der britischen Konservativen: «Zu lange haben die Nationen in der verzweifelten Hoffnung auf Handelsabkommen vor China lahme Bücklinge gemacht. Aber sobald wir diese schreckliche Pandemie überwunden haben, müssen wir alle diese Beziehung unbedingt überdenken und auf eine viel ausgewogenere und ehrlichere Grundlage stellen.» (kes)