Darum gehts
- Kreml besteht auf Geheimhaltung der Ukraine-Gespräche mit den USA
- Moskau bereit für weitere Treffen zur Friedensregelung
- Fünfstündiges Treffen zwischen Putin und US-Gesandten im Kreml
Die Gespräche in Moskau am Mittwoch haben keinen Durchbruch bei den Ukraine-Verhandlungen gebracht. Nun hat sich der Kreml erneut zu dem Treffen mit dem US-Gesandten Steve Witkoff (68) geäussert.
Moskau gibt sich jedoch bedeckt. Der Kreml bestehe auf Geheimhaltung von Details der Gespräche mit den USA über ein mögliches Ende des Ukraine-Krieges.
«Je stiller diese Gespräche geführt werden, desto produktiver sind sie», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach einem langen Treffen von Präsident Wladimir Putin mit US-Unterhändlern in Moskau.
Kreml erwartet Geheimhaltung von Trump
«An dieses Prinzip werden wir uns halten, und wir hoffen, dass unsere amerikanischen Gegenüber sich auch an dieses Prinzip halten», sagte er der Nachrichtenagentur Tass zufolge.
Zwar brachte das Gespräch am Dienstagabend keine Einigung, Peskow wollte dies aber nicht als Ablehnung des US-Friedensplans verstanden wissen. «Wir sind bereit, uns so oft zu treffen, wie nötig, um eine Friedensregelung zu erreichen», sagte er. Auch ein weiteres Telefonat Putins mit US-Präsident Donald Trump könne jederzeit organisiert werden.
«Sie haben uns versprochen, direkt nach Washington zurückzukehren»
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hatte bei seinem sechsten Treffen mit Putin den Stand der US-Überlegungen für einen Frieden erläutert. Erstmals wurde er im Kreml von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner begleitet.
Auch Putins aussenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte nach dem fünfstündigen Treffen, es sei noch kein Kompromiss gefunden worden. «Einige der amerikanischen Vorschläge scheinen mehr oder weniger annehmbar, aber man muss über sie beraten», sagte er Tass zufolge. Andere Formulierungen seien für Moskau nicht annehmbar. Ein Knackpunkt scheint demnach die verlangte Abtretung ukrainischer Gebiete zu sein. Putin fordert den ganzen Donbass, obwohl seine Armee nicht alle Teile des Gebiets kontrolliert. Kiew lehnt die Preisgabe ab.
Als diplomatischen Punktgewinn verbucht der Kreml, dass Witkoff und Kushner nach dem Treffen im Kreml nicht mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski sprachen, sondern zu Trump in die USA flogen. «Sie haben uns versprochen, nach Hause nach Washington zurückzukehren», sagte Uschakow. Moskau legt grossen Wert auf den direkten Kontakt mit den USA. Die Ukraine wird nicht als Gesprächspartner anerkannt.