Darum gehts
- Frankreich verbietet Nikotinbeutel ab März 2026 wegen Gesundheitsrisiken
- In Deutschland und Österreich gelten unterschiedliche Regelungen für Nikotinbeutel
- Anstieg von Vergiftungsfällen bei Jugendlichen führte zum Verbot in Frankreich
Die vor allem bei Jugendlichen beliebten Nikotinbeutel sind in Frankreich ab März 2026 verboten. Ein entsprechendes Dekret wurde am Samstag im französischen Amtsblatt veröffentlicht. Die kleinen Beutelchen werden zwischen Lippe und Zahnfleisch gesteckt. Sie enthalten keinen Tabak, dafür aber Nikotinsalze sowie Süss- und Aromastoffe.
Die in Frankreich Pouches genannten Beutelchen sind nicht mit den aus Skandinavien stammenden Snus zu verwechseln. Diese enthalten im Gegensatz zu den Pouches Tabak und sind in Frankreich verboten. Nun sollen auch die Nikotin-Beutelchen auf die Liste kommen.
Wie siehts in anderen Ländern aus?
Bei unseren deutschen Nachbarn ist das schon länger der Fall: Weil die Beutelchen keinen Tabak enthalten, fallen sie nicht unter das deutsche Tabakerzeugnisgesetz und werden seit 2021 als neuartiges Lebensmittel eingestuft. Lebensmittel dürfen aber laut EU-Vorgaben nicht gesundheitsschädlich sein. Somit sind sie – übrigens genauso wie Snus – verboten.
In Österreich ist die Gesetzlage etwas liberaler: Zwar ist auch da Snus verboten. Tabakfreie Nikotinbeutel allerdings sind erlaubt.
Und wie siehts bei uns in der Schweiz aus? Kurz gesagt: weder noch! Pouches und Snus sind hierzulande legal und können ohne Weiteres verkauft, gekauft und konsumiert werde. Seit Mai 2019 gilt der Verkauf und Konsum von Snus als legal in der Schweiz.
«Kinder und Jugendliche sind die Hauptopfer»
Die Regierung in Paris hatte bereits im Herbst 2024 angekündigt, Pouches zu verbieten, nachdem es vor allem unter Jugendlichen einen Anstieg von Vergiftungsfällen gab. Das nun ab März 2026 verfügte Verbot betrifft «alle Nikotin-Produkte für die mündliche Anwendung», ausgenommen sind Medikamente und Medizinprodukte.
Die Allianz gegen den Tabak sprach von einem «Sieg». Es handle sich um «eine wichtige Massnahme, um die Jugendlichen zu schützen und die schädlichen Strategien einer Industrie zu durchkreuzen, die auf dem Markt der Abhängigkeit gedeiht, auf Kosten der öffentlichen Gesundheit», erklärte die Vereinigung.
Die französische Behörde für Lebensmittelsicherheit, Anses, hatte im November 2023 im Zusammenhang mit den Nikotinbeuteln zu «besonderer Wachsamkeit» aufgerufen. Derartige Produkte führten zu mehr und mehr Vergiftungsfällen. «Kinder und Jugendliche sind die Hauptopfer», erklärte die Behörde.