Darum gehts
- Cybermobbing um Geschlecht setzt Brigitte Macron zu
- Prozess lief beim Pariser Strafgericht
- Hetzjagd verunsicherte Brigitte Macron
Seit Jahren ist die französische First Lady Brigitte Macron (72) das Ziel einer bizarren Verschwörungserzählung um ihr Geschlecht. Nun zieht sie vor Gericht – und es kommt ans Licht, was die Französin jahrelang durchmachen musste.
An zwei Verhandlungstagen Ende Oktober wehrte sich Macron vor dem Pariser Strafgericht gegen zehn Internet-Trolle, die sie in der Vergangenheit immer wieder drangsalierten.
Laut Aussagen von Familien und Freunden haben die ständigen Angriffe im Internet die Ehefrau von Emmanuel Macron (47) völlig verunsichert. Ex-Justizminister Éric Dupond-Moretti (64), der ein enger Freund der Macrons ist, äusserte sich öffentlich zu den Diskussionen. Macron habe sogar Angst gehabt, dass sich «ihre Hose in der Öffentlichkeit wölbt», sagte er gegenüber RTL Radio.
Sexistische und transfeindliche Belästigung
Der Staatsanwalt sprach von einer «widerlichen Hetzjagd». Den Beschuldigten – acht Männern und zwei Frauen im Alter zwischen 41 und 60 Jahren – wird vorgeworfen, sich sexistischer und transfeindlicher Belästigung schuldig gemacht zu haben.
Sogar bei Staatsdinners waren die Gerüchte offenbar Thema. Bei offiziellen Besuchen hätten die anderen Staatschefs genau über die Berichte um Brigitte Macron Bescheid gewusst.
Dokumente, die die Zeitung «Le Monde» einsehen konnte, zeigen, wie Brigitte Macron litt: «All diese Behauptungen haben starke Auswirkungen auf mein Umfeld und auf mich selbst. Ich war nicht ein einziges Mal im Ausland, ohne dass man mich darauf angesprochen hätte. Es gibt keinen einzigen Ehepartner eines Staatschefs, der nicht darüber Bescheid wüsste», sagte sie.
«Das ist das Schlimmste»
Die Gerüchte um Macrons Geschlecht kamen erstmals 2017 auf. Die strafrechtliche Aufarbeitung ist kompliziert, da die Urheber der Gerüchte oft anonym und in grosser Anzahl Unwahrheiten verbreiten.
Der französische Präsident hat sich im März 2024 erstmals dazu geäussert: «Das Schlimmste sind die falschen Anschuldigungen und die erfundenen Szenarien und dass die Menschen daran glauben. Es verletzt und trifft einen in seinem Innersten», sagte er.
Hinzu kommt: Die berühmte US-Influencerin Candace Owens (36) gehört ebenfalls zu den Personen, die öffentlich verbreiten, Macron sei ein Mann. Gegen die Amerikanerin läuft eine Verleumdungsklage.