«Der neue Papst ist ein Franziskus-Mann»
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Vatikan-Experte schätzt ein:«Der neue Papst ist ein Franziskus-Mann»

Robert Francis Prevost ist Leo XIV.
Das ist der neue Papst

Die Welt hat einen neuen Papst. «Habemus Papam!» Der neue Würdenträger heisst Robert Francis Prevost. Das ist der neue Pontifex.
Publiziert: 08.05.2025 um 19:56 Uhr
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Aktualisiert: 10:06 Uhr
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Kardinal Robert Francis Prevost ist neuer Papst.
Foto: keystone-sda.ch

Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost ist neuer Papst. Prevost, emeritierter Erzbischof von Chiclayo (Peru), wurde von den Kardinälen am Donnerstag in das höchste Amt der katholischen Kirche gewählt. Das gab der Protodiakon des Kardinalskollegiums, Dominique Mamberti, am Donnerstagabend auf dem Balkon des Petersdoms bekannt. Der neue Papst wählte demnach den Namen Leo XIV.

Prevosts Wahl galt im Vorfeld als weniger wahrscheinlich. Zwar hatte er bereits vor dem Konklave zum Kreis der Favoriten gezählt. Auf den meisten Listen, die veröffentlicht wurden, lag er aber nicht ganz vorn. Der US-Amerikaner ist somit eine Überraschung. Mit ihm kommt auch zum ersten Mal in zwei Jahrtausenden Kirchengeschichte ein Pontifex aus den Vereinigten Staaten.

Vom Mathematikstudium nach Rom

Papst Leo, wurde als Robert Francis Prevost 1955 in Chicago geboren. Seine Mutter hat spanische Wurzeln, während sein Vater französisch-italienischer Abstammung ist. Neben der US-amerikanischen besitzt er auch die peruanische Staatsbürgerschaft. 

Seine akademische Laufbahn begann Prevost mit einem Mathematikstudium. 1977 trat er dann dem Augustinerorden bei und vertiefte seine theologische Ausbildung. An der Catholic Theological Union in Chicago erwarb er einen Master of Divinity in Theologie und Seelsorge. Anschliessend setzte Prevost seine Studien in Rom fort. An der Päpstlichen Universität vom Heiligen Thomas von Aquin spezialisierte er sich auf Kirchenrecht und schloss mit einer Promotion ab. 

Prevost war bislang Präfekt des mächtigen Dikasteriums für die Bischöfe, das den Papst bei der Ernennung neuer Bischöfe berät.

Jahrelang als Missionar in Peru

Der 69-Jährige war jahrelang als Missionar in Peru tätig. Er gründete dort Pfarreien, leitete ein Priesterseminar und war in der Bischofsausbildung aktiv. Von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt, ist er auch Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika. Prevost spricht sechs Sprachen – ein Novum für ein Papst.

Prevost gilt als Kardinal der Mitte, wie die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) schreibt. Ausserdem zähle er zu den bekanntesten Gesichtern im Kardinalskollegium – das, weil über seine Behörde die sogenannten Ad-limina-Besuche liefen, schreibt KNA weiter. Demnach seien regelmässig Bischofskonferenzen zur Berichterstattung über ihre lokale Kirche in den Vatikan gekommen.

Wie auch der grösste Favorit auf das Amt des Papstes, Pietro Parolin, gilt Prevost als diplomatisch – und ausserdem als pragmatisch. Er gilt als jemand, der zwischen dem konservativen Lager und dem für Reformen offenen, progressiven Lager in der katholischen Kirche gut vermitteln kann.

2014 zum Bischof ernannt, 2023 zum Kardinal

1982 empfing Prevost die Priesterweihe. 2014 erlangte er den Rang eines Bischofs. So wurde er von Papst Franziskus zum Apostolischen Administrator von Chiclayo sowie zum Titularbischof von Sufar ernannt. Ab Ende 2015 war Prevost Bischof von Chiclayo.

2019 ernannte Papst Franziskus ihn zum Mitglied der Kongregation für den Klerus und ein Jahr später, 2020, zum Mitglied der Kongregation für die Bischöfe. 2023 ernannte Franziskus Prevost zum Kardinal sowie zum Präsidenten der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika.

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