Trump-Gegner bangen
Krebs bei Supreme-Court-Richterin Ginsburg

Die US-Verfassungsrichterin Ruth Bader Ginsburg ist erneut wegen eines Krebsleidens behandelt worden. Gegner von US-Präsident Donald Trump werden deswegen nervös.
Publiziert: 24.08.2019 um 01:16 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2019 um 01:57 Uhr
Ginsburg gehört dem Obersten Gericht seit 1993 an. Sie war damals die zweite Frau, die ein Richteramt am Supreme Court der USA übernahm.

Ruth Bader Ginsburg ist Richterin am Obersten Gerichtshof (Supreme Court) in den USA. Am Freitag kam heraus: Die 86-Jährige unterzog sich in den vergangenen drei Wochen wegen eines Tumors an der Bauchspeicheldrüse einer Strahlentherapie.

Wie eine Sprecherin des Obersten Gerichts in Washington mitteilte, ist dabei der Tumor komplett zerstört worden. Es verbleibe «keine Spur der Krankheit» im Körper.

Ginsburg war erst im Dezember wegen Lungenkrebs operiert worden. Dabei wurden ihr zwei Tumore entfernt. Die Richterin ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederholt wegen unterschiedlicher Krebsleiden behandelt worden. Ginsburg gehört dem linksliberalen Flügel am Obersten Gericht an, der seit Beginn der Amtszeit von US-Präsident Donald Trump in die Minderheit geraten ist.

Konservative Richter in der Mehrheit

Trump nominierte zwei erzkonservative Richter für den Supreme Court. Im neunköpfigen Richterkollegium ist das konservative Lager damit inzwischen mit fünf Mitgliedern vertreten. Die Richter am Supreme Court werden auf Lebenszeit ernannt. Sie haben bei gesellschaftlich stark umstrittenen Fragen wie der Abtreibung, dem Waffenbesitz, der Todesstrafe oder den Rechten von Homosexuellen oft das letzte Wort.

Trump-Gegner bangen um die Gesundheit Ginsburgs, da ihr Ausscheiden aus dem Supreme Court dem Präsidenten die Möglichkeit eröffnen würde, die Vormacht der Konservativen an dem Gericht noch weiter auszubauen. Alle Nominierungen für das Bundesgericht müssen zwar vom Senat bestätigt werden. Doch dort hat Trumps Republikanische Partei die Mehrheit.

Kultstatus bei den Linksliberalen

Ginsburg gehört dem Obersten Gericht seit 1993 an. Sie war damals die zweite Frau, die ein Richteramt am Supreme Court der USA übernahm. Die Gleichstellung von Frauen gehört zu den Schwerpunkten ihrer langen Laufbahn. In linksliberalen Kreisen geniesst «RBG» – wie sie genannt wird – Kultstatus.

Der Dokumentarfilm «RBG» aus dem vergangenen Jahr über ihre Laufbahn war für einen Oscar-Filmpreis nominiert. Zudem kam 2018 ein Spielfilm über Ginsburg heraus. In «On the Basis of Sex» wird Ginsburg von Felicity Jones dargestellt. (SDA)

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