US-Präsidenten zoffen sich wegen Wirtschaftslage
Twitter-Beef! Obama stichelt, Trump explodiert

Barack Obama lässt sich für die boomende amerikanische Wirtschaft feiern. Etwas, das Donald Trump natürlich überhaupt nicht gefällt. Ein Twitter-Beef zwischen zwei Präsidenten und was er bedeuten könnte.
Publiziert: 19.02.2020 um 03:20 Uhr
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Aktualisiert: 19.02.2020 um 10:53 Uhr
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Donald Trump schiesst scharf gegen Barack Obama. Doch was ist passiert?
Nicola Imfeld aus San Diego (USA)

Das ist jetzt aber schnell eskaliert! Barack Obama (58) feiert sich am Montag auf Twitter selber – und wird kurze Zeit später von seinem Amtsnachfolger Donald Trump (73) scharf angegangen. Eine Twitter-Fehde zwischen zwei US-Präsidenten, über die am Dienstag das ganze Land spricht.

Angefangen hat alles mit einem eigentlich harmlosen Tweet Obamas. Der zweifache Familienvater erinnert mit einem Tweet an den elften Jahrestag des «American Recovery and Reinvestment Act». Hintergrund: Am 17. Februar 2009 hat Obama das 800 Milliarden Dollar schwere Konjunkturprogramm kurz nach seinem Amtsantritt 2009 unterschrieben, um die darbende Wirtschaft anzukurbeln. Die lag nach der Weltwirtschaftskrise am Boden.

Heute steht die US-Wirtschaft deutlich besser da. Und das weiss Obama zu seinen Gunsten auszunutzen. Stolz und auch etwas angeberisch schreibt er: «Ich habe den Recovering Act unterschrieben und damit den Weg für mehr als ein Jahrzehnt des Wirtschaftswachstums und die längste Serie der Schaffung von Arbeitsplätzen in der amerikanischen Geschichte geebnet.»

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Trump schiesst scharf zurück

Eine schöne Botschaft zum Wochenstart. Ohne böse Absichten. Könnte man zumindest meinen. Doch jemand hat an Obamas Nachricht überhaupt keine Freude: US-Präsident Donald Trump. Der reagiert prompt – und heftig: «Haben Sie vom letzten Betrug gehört», fragt er seine Follower. Obama versuche nun, «die Lorbeeren für den unter der Trump-Administration stattfindenden Wirtschaftsboom zu ernten».

Damit nicht genug. Trump geht gar soweit zu spekulieren, dass ein Demokraten-Sieg bei den Präsidentschaftswahlen 2016 das Land in eine neue Rezession gestürzt hätte. Etwas kryptisch schreibt er: «Hätten die Demokraten 2016 gewonnen, wären die USA jetzt in einer grossen, wirtschaftlichen (Rezession?).»

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Hilft Obama beim Wahlkampf 2020 mit?

Dass Donald Trump Barack Obama angreift, ist natürlich nichts Neues. In den USA rätselten die Experten am Dienstag, ob der ehemalige Präsident den Tweet mit der Absicht publiziert hatte, Trump zu ärgern. Seit knapp eineinhalb Jahren hält sich Obama vollends aus der amerikanischen Politik zurück. Damals machte er sich vor den Halbzeitwahlen im November 2018 für die Demokraten stark – und griff immer wieder auch Donald Trump persönlich an. Die amerikanischen Polit-Analysten rätseln nun: Bedeutet Obamas Provokation auf Twitter, dass er sich für den Wahlkampf 2020 zurückmeldet?

Klar ist: Obama und Trump haben beide recht, wenn sie die amerikanische Wirtschaft loben. Zumindest, wenn man sich die nackten Zahlen vor Augen führt: Rekorde um Rekorde.

US-Wirtschaftsexperten geben Barack Obama allerdings mehr Kredit für den Aufschwung: Die vom Demokraten veranlassten Steuersenkungen und Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Gesundheitswesen haben sich schnell ausgezahlt. Ihr Fazit: Der wirtschaftliche Aufschwung hält auch unter Trump weiter an, wenn auch weniger dynamisch.

Die zehn wichtigsten Wahlversprechen von Donald Trump im BLICK-Check:

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US-Präsident Donald Trump bei seiner Amtseinführung im Januar 2017. In einem Jahr muss er sich zur Wiederwahl stellen. Zeit, Bilanz zu ziehen.
Foto: AFP
US-Wahlen 2020

Am 3. November 2020 fanden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Donald Trump konnte sein Amt nicht verteidigen. Herausforderer Joe Biden hat die Wahl für sich entschieden.

Alle aktuellen Entwicklungen zu den Wahlen und Kandidaten gibt es immer im Newsticker, und alle Artikel zum Thema finden Sie hier auf der US-Wahlen-Seite.

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