Um Abhängigkeit zu reduzieren
Israel erlaubt privaten Organisationen Lieferungen in Gazastreifen

Nach über einem Jahr wird Israel erstmals wieder die Einfuhr von Waren über private Organisationen nach Gaza genehmigen. Dies, um die Abhängigkeit des Küstenstreifens von Hilfslieferungen zu reduzieren.
Publiziert: 08:50 Uhr
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Aktualisiert: vor 49 Minuten
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Täglich sterben im Gazastreifen Dutzende Menschen.
Foto: Jehad Alshrafi/AP/dpa
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Janine EnderliRedaktorin News

Gibt es jetzt wieder mehr Hoffnung für die Menschen im Gazastreifen? Israel hat angekündigt, schrittweise wieder Einfuhren aus dem privaten Sektor in den Küstenstreifen zu genehmigen. Dies berichten israelische Medien. 

Die Massnahme folge einer Entscheidung der Regierung zur Ausweitung der humanitären Hilfe, teilte die zuständige Cogat-Behörde mit. Ziel sei es, die Menge an Hilfsgütern für die Bevölkerung im Gazastreifen zu erhöhen und gleichzeitig die Abhängigkeit von den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen zu verringern.

Im Rahmen des neuen Mechanismus sei eine begrenzte Zahl palästinensischer Händler zugelassen worden. Sie wurden laut Cogat nach festen Kriterien ausgewählt und einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen.

Alle Lieferungen sollen streng überprüft werden

Zu den zugelassenen Waren zählen demnach Grundnahrungsmittel, Babynahrung, frisches Obst und Gemüse sowie Hygieneartikel. Die Bezahlung erfolge ausschliesslich per Banküberweisung unter Aufsicht eines speziellen Kontrollsystems. Alle Lieferungen würden streng inspiziert. Ziel sei es, eine sichere Verteilung der Hilfsgüter zu gewährleisten und ein Abgreifen der Waren durch die islamistische Hamas zu verhindern. 

Wie genau die Auslieferung erfolgen soll, wurde nicht erklärt. Ein Grossteil der Hilfslieferungen wird im nach 22 Monaten Krieg herrschenden Chaos nach Uno-Angaben schon auf dem Weg geplündert, von hungrigen Zivilisten oder Bewaffneten. Nach Uno-Angaben droht eine Hungersnot, obwohl Israel seit mehr als einer Woche wieder mehr Hilfslieferungen zulässt.

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