Darum gehts
- Sizilien bekämpft teure Bezahlstrände und fordert freien Zugang zum Meer
- Regionalregierung stellt Betreibern Ultimatum zur Entfernung physischer Sperren
- Nachfrage nach Bezahlstränden in Italien um 15 bis 25 Prozent eingebrochen
Italien-Ferien am Meer? Für viele ist das längst kein Sommertraum mehr, sondern vor allem ein teures Vergnügen. Wer in beliebten Ferienregionen einen Sonnenschirm mit zwei Liegen mietet, zahlt schnell bis zu 120 Euro pro Tag – etwa auf Sardinien.
In Apulien sind es bis zu 90 Euro, selbst an weniger gefragten Küsten schlagen Betreiber noch mit 30 bis 35 Euro zu. Ganze Wochenpakete kosten schnell mehrere Hundert Euro.
Sizilien zieht die Notbremse
Das Resultat: Immer mehr Touristen haben genug. Laut Branchenzahlen ist die Nachfrage nach Bezahlstränden um 15 bis 25 Prozent eingebrochen. Genau hier setzt Sizilien jetzt an. Denn vielerorts ist auch dort der Zugang zum Meer blockiert – durch Zäune, Drehkreuze oder gar Mauern. Besucher müssen Eintritt zahlen, obwohl das italienische Gesetz klar vorschreibt: Das Meer ist öffentliches Gut – und allen zugänglich.
Die Regionalregierung will diesen Missstand nicht länger dulden, wie «La Repubblica» berichtet. Umweltchef Totò Cordaro stellt den Betreibern ein Ultimatum: Binnen zehn Tagen müssen alle physischen Sperren weg. Wer sich weigert, riskiert harte Strafen – bis hin zum Entzug der Konzession. Cordaros Botschaft ist eindeutig: «Das Meer gehört allen.»
Aktuell richtet sich das Ultimatum an die Betreiber in Palermo, andere Küstenabschnitte haben die Behörden aber ebenfalls bereits im Visier. Was es gebracht hat, werden wir in den Herbstferien sehen – diese starten in vielen Kantonen bereits Ende September.