Über Schleswig-Holstein
Verdächtige Drohnen spähen Infrastruktur aus

Unbekannte Drohnen haben in Schleswig-Holstein offenbar gezielt kritische Einrichtungen wie ein Kraftwerk, das Uniklinikum Kiel und den Landtag überflogen.
Publiziert: 09:23 Uhr
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Aktualisiert: 09:46 Uhr
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Über der Werft in Kiel in Schleswig-Holstein wurden Drohnen gesichtet.
Foto: imago/penofoto

Darum gehts

  • Drohnenflüge über Schleswig-Holstein waren brisanter als bisher bekannt
  • Verdacht: Drohnen vermessen gezielt wichtige Infrastruktureinrichtungen wie Kraftwerke und Kliniken
  • Mehrere Flughäfen in Dänemark mussten zeitweise geschlossen werden
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AFPAgence France Presse

Die Drohnenflüge über Schleswig-Holstein Ende vergangener Woche waren einem Medienbericht zufolge brisanter als bisher bekannt. Einem Bericht des Magazins «Spiegel» vom Mittwoch zufolge gehen die Behörden dem Verdacht nach, dass die unbemannten Flieger gezielt Einrichtungen der wichtigen Infrastruktur überflogen, um diese zu vermessen.

Betroffen seien ein Kraftwerk, das Universitätsklinikum Kiel und der Sitz der Landesregierung. Einem internen Behörden-Vermerk zufolge schwebten am Donnerstag kurz nach 21 Uhr zunächst zwei kleine Drohnen über dem Werksgelände der Marinesparte von Thyssenkrupp, berichtete der «Spiegel» weiter.

Mehrere Flugobjekte gesichtet

Kurz darauf sei über dem Universitätsklinikum ein «Drohnenverbund mit Mutterdrohne» gesichtet worden. Über der Kieler Förde seien später eine grosse stationäre Drohne und mehrere kleine Flugobjekte beobachtet worden, hiess es weiter.

Auch das Landeshaus Kiel, der Sitz des Landtags von Schleswig-Holstein, sei überflogen worden, berichtete der «Spiegel» unter Berufung auf Sicherheitskreise. In dem Vermerk heisst es demnach, die Landespolizei habe beobachtet, dass die Drohnen-Formationen in parallelen Bahnen flogen, um die Einrichtungen am Boden zu vermessen. Grosse Teile des Nord-Ostsee-Kanals seien von Ost nach West überflogen worden.

Ermittlungen im Gange

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hatte dem NDR am Freitag gesagt, dass «Drohnenüberflüge über Schleswig-Holstein festgestellt» worden und die Ermittlungen angelaufen seien.

Auch wird berichtet, dass am Donnerstag auch verdächtige Drohnen über dem Bundeswehrstandort Sanitz in Mecklenburg-Vorpommern gesichtet worden seien. Einen Tag später habe es einen ähnlichen Vorfall über dem Marinekommando in Rostock gegeben.

Geschlossene Flughäfen

In den vergangenen Tagen waren zudem wiederholt Drohnen unbekannter Herkunft über dänischen Flughäfen und Militärstützpunkten gesichtet worden. Mehrere Flughäfen mussten zeitweise geschlossen werden.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte nach mehreren Drohnen-Vorfällen in Europa von einer gestiegenen Gefahr für die Sicherheit in Deutschland gesprochen und den Aufbau eines neuen Drohnenabwehrzentrums angekündigt. Zur Bekämpfung der Drohnen soll nach seinen Plänen bald auch die Bundeswehr eingesetzt werden dürfen.

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