«Wir haben ein Drogenschiff aus Venezuela versenkt.» Das erklärt US-Präsident Donald Trump im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstagabend. Zu Beginn hatte er die Verlegung des US Space Commands von dem US-Bundesstaat Colorado nach Alabama verkündet. Auch der amerikanische Aussenminister Marco Rubio (54) bestätigte den Einsatz auf der Kurznachrichtenplattform X.
«Das US-Militär hat am Dienstag in der südlichen Karibik einen tödlichen Angriff auf ein Drogenschiff durchgeführt, das aus Venezuela aufgebrochen war und von einer als Drogenterroristen eingestuften Organisation betrieben wurde», so Rubio.
Später gab Trump weitere Details auf Truth Social bekannt: «Bei dem Angriff wurden elf Terroristen getötet», schrieb der US-Präsident und postete Drohnenvideos, die das Schiff mit den Passagieren und dann den Luftschlag mit der Versenkung zeigen.
Spannungen nehmen zu
Zuletzt hatte sich der Konflikt zwischen den beiden Staaten verschärft. Die USA hatten Medienberichten zufolge in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe vor die venezolanische Karibikküste verlegt, um dort nach eigenen Angaben Drogenschmuggler abzufangen.
Zudem verdoppelte die US-Regierung die Belohnung für Informationen, die zur Festnahme des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro führen, auf bis zu 50 Millionen Dollar (etwa 43 Millionen Euro). Die US-Justiz wirft ihm vor, in den internationalen Drogenhandel verwickelt zu sein.
Maduro sieht US-Militärpräsenz als «grösste Bedrohung»
Maduro hatte die US-Militärpräsenz in der Karibik als «grösste Bedrohung» seit einem Jahrhundert bezeichnet. «Venezuela steht vor der grössten Bedrohung, die unser Kontinent in den letzten 100 Jahren erlebt hat», sagte er am Montag bei einer Pressekonferenz vor ausländischen Korrespondenten. «Acht Kriegsschiffe mit 1200 Raketen und ein Atom-U-Boot zielen auf Venezuela. Es ist eine extravagante Bedrohung. Nicht zu rechtfertigen, unmoralisch und absolut kriminell», sagte er. Im Falle eines Angriffs durch die USA drohte er mit bewaffnetem Widerstand.
Maduro hatte zuvor angekündigt, zusätzliche Milizionäre rekrutieren zu wollen. Die Miliz verfügt derzeit nach eigenen Angaben über rund 4,5 Millionen Mitglieder. Zu ihr gehören neben Reservisten auch zahlreiche Mitglieder der sozialistischen Regierungspartei, Mitarbeiter von staatlichen Unternehmen und Rentner. Sicherheitsexperten bezweifeln die militärische Schlagkraft der Miliz.