Darum gehts
- Spanier wegen sexuellen Missbrauchs seiner Stieftochter verhaftet
- Täter heiratete Frau, um an ihr Kind heranzukommen
- Staatsanwaltschaft auf Mallorca fordert 40 Jahre Gefängnis
Einem 49-jährigen Spanier wird vorgeworfen, seine Stieftochter über Jahre sexuell missbraucht und ausgebeutet zu haben. Wie die Zeitung «Ultima Hora» berichtet, fordert die Staatsanwaltschaft auf Mallorca 40 Jahre Haft für den Beschuldigten.
Der Leidensweg des Mädchens begann gemäss Ermittlern im Jahr 2015, als es sieben Jahre alt war. Damals reiste der Spanier nach Nigeria, wo er die alleinerziehende Mutter des Kindes kennenlernte.
Ehe mit Mutter «nur formaler Natur»
Der Mann verfolgte einen perfiden Plan: Er machte der Mutter einen Heiratsantrag, um sich an ihre minderjährige Tochter heranzumachen. Die Ehe sei «nur formaler Natur» gewesen und habe allein dem Zweck gedient, die notwendigen Papiere für die Einreise des Kindes zu beschaffen, heisst es in der Anklageschrift.
Zwischen 2016 und 2019 reiste der Spanier zunächst jährlich nach Nigeria, um die Mutter und ihre insgesamt drei Töchter zu besuchen. Damals soll der Beschuldigte begonnen haben, das Mädchen sexuell zu missbrauchen.
Gemäss Anklage liess er die Minderjährige im November 2019 einen Vertrag unterschreiben. Damit wollte er sie verpflichten, als Gegenleistung für einen Umzug nach Spanien täglich Sex mit ihm zu haben und Hausarbeiten für ihn zu erledigen.
Getrennt von der Mutter untergebracht
Auf Mallorca brachte der Spanier das Mädchen getrennt von der Mutter in einem abgelegenen Haus auf dem Land unter. Dort vergewaltigte er die damals Zwölfjährige laut Staatsanwaltschaft fast täglich. Um sie gefügig zu machen, drohte er ihr, sie nach Nigeria zurückzuschicken. Zudem kontrollierte er sie rund um die Uhr mit Überwachungskameras.
Als sie 17 Jahre alt wurde, wollte der Spanier auch die Schwestern aus Nigeria nach Mallorca bringen. Dies war gemäss Staatsanwaltschaft der Moment, als das Mädchen sich der Mutter anvertraute. Eine Hilfsorganisation meldete den Fall schliesslich der Polizei.
Der Stiefvater sitzt seit seiner Festnahme im Mai 2024 in Untersuchungshaft. Der Prozess ist für 2026 angesetzt.