Todesfall in Kölner Klinik
Besoffener manipuliert Beatmungsgerät von Mitpatient (†75)

In einer Kölner Klinik soll ein Mann einen seinen Mitpatienten auf der Intensivstation getötet haben. Der Verdächtige soll sich im Alkoholdelirium an den Beatmungsgeräten zu schaffen gemacht haben. Eine Mordkommission ermittelt.
Publiziert: 16:09 Uhr
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Aktualisiert: 16:28 Uhr
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Ein betrunkener Mann machte sich am Beatmungsgerät seines Mitpatienten zu schaffen. Jetzt ist der Mitpatient tot. (Symbolbild)
Foto: IMAGO/C3 Pictures

Darum gehts

  • Mann (32) tötet Mitpatienten auf Intensivstation in Kölner Klinik
  • Tat möglicherweise im Alkoholdelirium begangen, Täter in Entziehungsanstalt untergebracht
  • Opfer (†75) starb trotz sofortiger Rettungsmassnahmen nach Manipulation der Beatmungsgeräte
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In einer Kölner Klinik soll ein 32-Jähriger einen 75-jährigen Mitpatienten getötet haben. Der Mann habe dazu «auf die Beatmungsgeräte des Mitpatienten eingewirkt», teilte die Polizei am Montag mit. Beide Männer lagen demnach nebeneinander auf einer Intensivstation. Es gebe Hinweise darauf, dass der 32-Jährige die Tat in einem Alkoholdelirium begangen haben könnte.

Die Tat ereignete sich den Angaben zufolge am Samstag kurz nach Mitternacht. Der 75-Jährige starb später trotz sofort eingeleiteter Rettungsmassnahmen. Der 32-Jährige verliess nach Angaben der Staatsanwaltschaft gegenüber «Bild» nach der Tat das Zimmer, wurde vom Spitalpersonal aber noch auf der Intensivstation festgehalten und später unter polizeilicher Bewachung in eine andere Klinik verlegt. Das Amtsgericht Köln ordnete derweil die Unterbringung des Manns in einer Entziehungsanstalt an.

Alkoholdelirium: Betroffene erleben heftige Symptome

Es bestünden «konkrete Anhaltspunkte» dafür, dass er die Tat «vor dem Hintergrund eines Alkoholdeliriums im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen haben könnte», hiess es in der Polizeimitteilung weiter. Eine Gefährdung weiterer Menschen könne nicht ausgeschlossen werden. Die Ermittlungen einer Mordkommission dauerten an. «Bild» berichtete, der Mordverdächtige sei vor wenigen Tagen in die Klinik eingeliefert worden und wurde seitdem auf der Intensivstation behandelt.

Ein Alkoholdelirium ist ein akut lebensbedrohliches Entzugssyndrom, das meist zwei bis vier Tage nach abruptem Alkoholentzug bei langjährigem, schwerem Alkoholmissbrauch auftritt. Typische Symptome sind starkes Zittern, Schlafstörungen, innere Unruhe, Angstzustände, Verwirrtheit, optische Halluzinationen sowie in schweren Fällen Krampfanfälle oder psychotische Episoden.

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