Die USA sind seit dem Tod des Schwarzen George Floyd (†46) in Aufruhr. Jeden Tag versammeln sich Tausende zu Protesten gegen Polizeigewalt, zu friedlichen Mahnwachen gegen Rassismus, aber auch zu gewalttätigen Aufständen und Plünderungen. Besonders im Fokus: Minnesota, der US-Bundesstaat, in dem George Floyd gestorben ist. Corona gerät während der Proteste in den Hintergrund – und kann jetzt noch mal richtig gefährlich werden.
Die «Stay Safe Order» gilt laut Regierung nach wie vor. Die Bewohner Minnesotas sind angehalten, in der Nähe ihres Wohnortes zu bleiben. Erlaubt sind Zusammenkünfte von Freunden und Familienmitgliedern von höchstens zehn Personen. Selbst dabei sollen weiter hin Social-Distancing-Massnahmen eingehalten werden.
Wegen Protesten wurde das Testen weniger
Unter Tausenden Protestlern hält sich kaum jemand an die Abstandsregeln. Viele tragen Masken, einige zu Corona-Schutzzwecken, andere wohl zur Vermummung. Die Zahlen der getesteten Neuansteckungen in Minnesota liegen am Tag von Floyds Tod, dem 25. Mai, um 300. Wenige Tage zuvor war der Wert noch dreimal so hoch. Die Zahlen schwanken stark. Mit Beginn der Proteste geht die Anzahl der positiv Getesteten nach unten.
Die Protestler wissen also nicht, ob sie das Virus in sich tragen. Die Dunkelziffer der positiven Fälle wird deutlich höher geschätzt. Durch den Ausnahmezustand während der teilweise gewaltsamen Proteste im Bundesstaat wurde das breitgefächerte Testen bedeutend weniger. Jetzt will Jan Malcolm, der Gesundheitsbeauftragte von Minnesota, Teststellen für alle Protestler errichten.
Tausende Menschen könnten infiziert sein
«Wie wir wissen, kann sich Covid-19 leicht und schnell in grossen Gruppen von Menschen verbreiten, die über längere Zeiträume dicht beieinander sind – insbesondere auch in Umgebungen, in denen lauter gesprochen oder gesungen oder geschrien wird», sagt Malcolm. «Aus diesen Gründen könnten buchstäblich Tausende von Menschen infiziert sein», erklärt er weiter.
Der Staat ermutigt nun alle, die an einer öffentlichen Veranstaltung teilgenommen haben, sich fünf bis sieben Tage nach einer möglichen Infektion testen zu lassen. Das gelte auch, wenn sie keine Symptome haben. Auch, wer negativ getestet wurde, soll etwa 14 Tage nach dem Test zum erneuten Test kommen. Das Ausmass der möglichen Corona-Katastrophe in Minnesota wird also erst in den nächsten Wochen deutlich. (euc)
Am Montagabend, 25. Mai, rückt die Polizei von Minneapolis aus, um den Afroamerikaner George Floyd (†46) festzunehmen. Der Grund: Ein mutmassliches Fälschungsdelikt. Während der brutalen Verhaftung wird Floyd tödlich verletzt. Er stirbt kurz darauf im Spital.
Die letzten schmerzhaften Minuten seines Lebens wurden auf Video festgehalten. Der Clip verbreitete sich in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer. Entsetzen und Ausschreitungen in zahlreichen Städten der USA sind die Folge.
Die Aufnahmen zeigen, wie ein weisser Polizist sein Knie an den Hals des Afroamerikaners drückt. Minutenlang. Floyd fleht wiederholt um Hilfe, versprach, widerstandslos mitzukommen. «Ich kann nicht atmen», sagt er zuletzt. Dann bleibt er still, verliert sein Bewusstsein.
Passanten schreien die Polizisten an. Doch der Beamte Derek Chauvin presst mit seinem Knie Floyds Kehlkopf weiterhin auf den Asphalt. Erbarmungslos. Später rufen die Beamten die Ambulanz. Im Spital wird der Festgenommene für tot erklärt.
Nach der Verbreitung des Videos werden die vier beteiligten Polizisten aus dem Dienst entlassen. Derek Chauvin wird am Freitag, 29. Mai festgenommen. Er steht unter Mordverdacht.
Floyds Tod treibt in den ganzen USA die Menschen auf die Strasse. Sie demonstrieren gegen Polizeigewalt, insbesondere an dunkelhäutigen Menschen. Die Proteste eskalieren teils in heftigen Ausschreitungen und Verwüstungen.
Am Montagabend, 25. Mai, rückt die Polizei von Minneapolis aus, um den Afroamerikaner George Floyd (†46) festzunehmen. Der Grund: Ein mutmassliches Fälschungsdelikt. Während der brutalen Verhaftung wird Floyd tödlich verletzt. Er stirbt kurz darauf im Spital.
Die letzten schmerzhaften Minuten seines Lebens wurden auf Video festgehalten. Der Clip verbreitete sich in den sozialen Netzwerken wie ein Lauffeuer. Entsetzen und Ausschreitungen in zahlreichen Städten der USA sind die Folge.
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Nach der Verbreitung des Videos werden die vier beteiligten Polizisten aus dem Dienst entlassen. Derek Chauvin wird am Freitag, 29. Mai festgenommen. Er steht unter Mordverdacht.
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