Darum gehts
- Schweizer Tourist beleidigt Rabbiner in Nizza und wird festgenommen
- Bürgermeister fordert entschlossene Massnahmen zum Schutz jüdischer Bürger
- Drei pro-palästinensische Aktivisten versuchten am Vortag in Synagoge einzudringen
Am Freitagnachmittag, dem 5. September, soll ein Schweizer Tourist in Nizza einen Rabbiner beleidigt haben, wie der Präfekt der Alpes-Maritimes in einem Beitrag auf X berichtet. Demnach floh der Mann zunächst, konnte jedoch von der Polizei im Tram festgenommen werden. Laut Präfektur war der Schweizer in Frankreich «den Behörden unbekannt» und wurde anschliessend vorläufig festgenommen.
Der Präfekt Laurent Hottiaux verurteilte den Vorfall ausdrücklich und betonte, dass in seinem Departement keinerlei Toleranz gegenüber rassistischen oder antisemitischen Handlungen oder Äusserungen geduldet werde.
Nicht der erste Vorfall
Auch der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, äusserte sich auf X: Er habe dem Rabbiner ein Zeichen der Unterstützung geschickt und betont, entschlossen gegen Antisemitismus vorzugehen. Er forderte zudem vom Staat «unverzügliche, entschlossene und beispielhafte Massnahmen», um jüdische Bürger wirksam zu schützen.
Der Vorfall folgt auf einen Zwischenfall am Donnerstag, bei dem drei pro-palästinensische Aktivisten versucht hatten, in die Synagoge Beth Habad im Zentrum von Nizza einzudringen. Zwei Frauen und ein Mann wurden festgenommen und stehen unter Untersuchung wegen schwerer Gewalt, die unter anderem gegen eine verletzliche Person, in der Gruppe und aus religiösen Motiven verübt wurde.