Studie aus den USA rechnet mit zwei Jahren mehr Lebenszeit
So soll das Leben von Hunden verlängert werden

Forschende aus den USA haben es sich zum Ziel gesetzt, Hunden ein längeres Leben zu schenken. Die Forschungsergebnisse könnten auch für die Lebensspanne der Menschen relevant sein, da Besitzer und ihre Vierbeiner ein ähnliches Leben führen.
Publiziert: 01.03.2022 um 11:26 Uhr
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Forschende aus den USA wollen das Leben von Hunden verlängern.
Foto: Keystone

Gute Nachricht für alle Hundebesitzer: An der University of Washington (USA) haben Forschende ein Medikament entdeckt, mit dessen Hilfe das Leben unserer treuen Vierbeiner um bis zu zwei Jahre verlängert werden könnte. Dabei handelt es sich um das Medikament Rapamycin, das zur Unterdrückung der Immunabwehr nach einer Organtransplantation auch bei Menschen eingesetzt wird.

Forschende der Universität haben dieses Medikament mehreren Mäusen verabreicht und fanden heraus: Die kleinen Nagetiere lebten bis zu 30 Prozent länger, als ohne. Bereits 2016 wurde bei Fliegen, Würmern und Hefe festgestellt, dass Rapamycin das Leben um 25 Prozent verlängern kann. Jetzt soll die Wirksamkeit des Medikaments in einer breit angelegten Studie auch an Hunden untersucht werden. Parallel dazu wollen die Forschenden auch überwachen, welche Aspekte die Gesundheit und Lebensspanne der Vierbeiner beeinflusst.

Hunde könnten bis zu zwei Jahre länger leben

Dafür sucht die Universität nun 500 Hunde-Senioren, die in etwa so gross wie ein Labrador und zwischen sieben und zehn Jahren alt sind. Über die Spanne von einem Jahr werden die Hunde in regelmässigen Abständen eine kleine Dosis Rapamycin erhalten. «Wir wissen noch nicht, ob der Effekt bei Hunden ähnlich wie bei Mäusen sein wird. Ich denke aber, dass es möglich ist», erklärt Co-Direktor Matt Kaeberlein zu «The Telegraph». Er hoffe aber, dass man durch die Studie eine Lebensverlängerung von neun Prozent «oder mehr» nachweisen kann. In konkreten Zahlen heisst dies: Die Hunde, die am Projekt teilnehmen, könnten bis zu zwei Jahre länger leben.

Bereits 2016 wurde ein ähnlicher Aufruf gestartet. Über 1500 Hundehalterinnen und Hundehalter meldeten sich daraufhin für das Projekt an. Die Forschenden erhoffen sich von der Hunde-Studie Rückschlüsse auf den Alterungsprozess beim Menschen – und welche Faktoren diese Prozesse verstärken können. Denn: Hunde leben in einem ähnlichen Umfeld wie ihre Besitzer. Beinahe alle altersbedingten Krankheiten, die Herrchen und Frauchen treffen können, treten auch bei ihren treuen Tieren auf. Und: Hunde können auf ein breit aufgestelltes Gesundheitswesen zurückgreifen, das dem der Menschen gar nicht so unähnlich ist.

Aus wissenschaftlicher Sicht ist die Forschung an Hunden vorteilhaft, denn: Sie haben eine deutlich kürzere Lebenserwartung als Menschen. Dadurch erhalten Forschende deutlich schneller Studienergebnisse, als wenn sie dieselbe Studie am Menschen durchführen würden. «Wenn man die Forschungsergebnisse für Menschen hochrechnet, sprechen wir von einer Lebensverlängerung von mehreren Jahrzehnten. Zu erwarten ist, dass die Menschen diese Jahre auch in besonders guter Gesundheit leben werden», schlussfolgert Kaeberlein gegenüber der «New York Times». (chs)

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