Eine Hitzewelle überrollt Europa. Nun wurde es offenbar auch den Stromleitungen zu heiss. In Italien ist am Dienstag in mehreren Städten der Strom ausgefallen – vermutlich wegen der grossen Hitze. Im Zentrum der viel besuchten Grossstadt Florenz waren zahlreiche Geschäfte vorübergehend ohne Elektrizität, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Geldautomaten und Rolltreppen funktionierten nicht mehr. In verschiedenen Geschäften hingen Schilder «Cash only» aus – also nur noch Barzahlung. Andere machten die Türen gleich ganz zu. Auch in der Nähe von Mailand war das Stromnetz überlastet. Noch kurz vor 21.30 Uhr berichteten User auf X, dass es in Mailand erneut zu einem Ausfall gekommen ist.
Hitzewelle hat Europa fest im Griff
Betroffen war auch die 120'000-Einwohner-Stadt Bergamo im Norden des Landes. Dort funktionierten in mehreren Stadtvierteln die Ampeln nicht mehr. Privatwohnungen, Geschäfte und Handwerksbetriebe waren ohne Strom. Mehrere Menschen steckten in Aufzügen fest. In Italien liegen die Temperaturen seit Tagen vielerorts deutlich über 30 Grad. In mehr als einem Dutzend Städte wurde Hitzealarm ausgelöst, auch in der Hauptstadt Rom.
Der Energieversorger Enel arbeitete nach eigenen Angaben daran, den Strom schnell wiederherzustellen. Der Ausfall könnte «mit der Hitze zusammenhängen, die zu einer Überhitzung und Ausdehnung der Stromkabel geführt hat», hiess es von dem Konzern. Zudem bringe der Betrieb von Klimaanlagen das Netz an die Grenzen der Belastung. Noch nicht ist der Strom in allen Regionen wieder vollständig hergestellt.