Skandal wegen Sendung
BBC entschuldigt sich bei Trump – es gibt aber einen Haken

Die BBC hat sich bei US-Präsident Donald Trump für eine Sendung entschuldigt. Die Folge soll auch nicht noch mal gesendet werden. Doch der US-Präsident dürfte trotzdem nicht zufrieden sein.
Publiziert: 22:08 Uhr
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Aktualisiert: vor 54 Minuten
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Erster Erfolg für Trump: Der britische Sender hat sich öffentlich entschuldigt.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Trump droht BBC mit Klage, Sender entschuldigt sich öffentlich
  • BBC-Dokumentation zeigte irreführende Montage von Trumps Rede zum Kapitol-Sturm
  • 57 Prozent der Briten befürworten direkte Entschuldigung der BBC bei Trump
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US-Präsident Donald Trump (79) will Geld von der BBC. Er drohte diese Woche über seine Anwälte dem britischen Sender mit einer Verleumdungsklage über eine Milliarde Dollar. 

Und die BBC hat offenbar mächtig Angst bekommen. Denn der britische Sender hat sich jetzt öffentlich entschuldigt. Geld zahlen will die BBC aber nicht. «Die BBC bedauert zwar zutiefst die Art und Weise, wie der Videoclip bearbeitet wurde, wir sind jedoch entschieden anderer Meinung, dass es eine Grundlage für eine Verleumdungsklage gibt», so die BBC dazu. 

Immerhin: Der BBC-Vorsitzende Samir Shah hat sogar einen persönlichen Brief an das Weisse Haus geschickt. Darin stellt er klar, dass er und die BBC das Ganze sehr bedauern. Ob das Trump reichen wird?

Wirbel wegen Sturm auf das Kapitol

Konkret geht es um die Folge «Trump: Eine zweite Chance?». Die Dokumentation war eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 ausgestrahlt worden. In dem Beitrag für die Sendung «Panorama» waren Ausschnitte aus Trumps Rede vom 6. Januar 2021 zusammengeschnitten worden. Durch die Montage wurde der Eindruck erweckt, Trump habe seine Anhänger direkt zum Sturm auf den Sitz des US-Kongresses aufgerufen.

Wegen seiner Rolle bei der Erstürmung des Kapitols wurde Trump im Jahr 2023 unter anderem wegen Verschwörung zur Behinderung einer offiziellen Amtshandlung sowie zum Betrug an den Vereinigten Staaten angeklagt. Nach Trumps Wahlsieg am 5. November 2024 sah sich die Justiz gezwungen, das Strafverfahren gegen den Rechtspopulisten einzustellen.

Die meisten Briten wollten die Entschuldigung von BBC

Trump wetterte gegen die BBC. Das Anwaltsteam des US-Präsidenten hatte der BBC die «verleumderische» und «böswillige» Bearbeitung der Rede von Trump vorgeworfen.

BBC-Generaldirektor Tim Davie und Nachrichtenchefin Deborah Turness erklärten nach Kritik an der Bearbeitung der Trump-Rede ihren Rücktritt. 

In einer Umfrage des Instituts YouGov sprachen sich 57 Prozent der Briten dafür aus, dass sich die BBC direkt bei Trump entschuldigt. 25 Prozent der Befragten lehnten dies ab.


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