Darum gehts
- Software-Entwickler arbeitete gleichzeitig für sieben Firmen und erhielt sieben Gehälter
- Komplexe Software und Homeoffice ermöglichten den jahrelangen Betrug
- 24-jähriger Inder täuschte Arbeitgeber mit ausgeklügeltem System über drei Jahre
Soham Parekh ist 24 Jahre alt und Software-Entwickler. Sein Profil ist sehr gefragt, weshalb er gleich bei sieben Tech- und KI-Firmen Jobangebote erhielt. Doch statt sich für eine Stelle zu entscheiden, heuerte der Inder direkt bei allen sieben Firmen an – und erhielt so auch sieben Gehälter gleichzeitig.
Mindestens drei Jahre lang flog der Schwindel laut der deutschen «Bild» niemandem auf. Parekh konnte sich so lange bedeckt halten, weil er für alle Firmen aus dem Homeoffice in Indien arbeitete, während sich die Standorte der Firmen im Tausende Kilometer entfernten Silicon Valley in den USA befinden.
Komplexe Software verwendet
Schliesslich fiel Suhail Doshi (36) der Schwindel auf. Er ist CEO des KI-Start-ups Playground AI, einem früheren Arbeitgeber von Parekh. Auf X schrieb der Manager: «Es gibt einen Typen, der gleichzeitig bei drei bis vier Start-ups arbeitet.» Damals wusste er noch nicht, dass der Inder insgesamt bei sieben Firmen arbeitete.
Aufgrund des Posts wurden auch die anderen Arbeitgeber des Software-Entwicklers auf den Betrug aufmerksam und meldeten sich zu Wort. Alle gaben an, dass sich der Betrüger in Vorstellungsgesprächen ausserordentlich smart und überzeugend gab und als talentierter KI-Experte rüberkam.
Soham Parekh entwickelte ein ausgeklügeltes System, um seine Arbeitgeber zu täuschen. Er arbeitete mit verschiedenen Computern und nutzte eine komplexe Kalender-Management-Software. Zudem verwendete er Tools, um seinen geografischen Standort zu verschleiern und Online-Aktivitäten zu simulieren.
«Unglaublich talentierter Ingenieur»
In einem Interview mit TBPN zeigte sich Parekh jetzt einsichtig: «Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe.» Gleichzeitig behauptet er aber, dass er «wegen einer finanziellen Notlage» keine andere Wahl gehabt hätte.
Ob der Betrug für den 24-Jährigen rechtliche Konsequenzen haben wird, ist noch unklar. Es gibt aber ohnehin auch gute Nachrichten für ihn. Sanjit Juneja, CEO der KI-Firma Darwin, möchte den Inder trotz seines Betrugs weiter beschäftigen. Gegenüber The Verge sagt Juneja: «Soham ist ein unglaublich talentierter Ingenieur, und wir glauben an seine Fähigkeiten, unsere Produkte auf den Markt zu bringen.»