Darum gehts
- Kim Jong Un reist zur Militärparade nach Peking
- Auslandsreisen des nordkoreanischen Machthabers sind äusserst selten
- 26 Staats- und Regierungschefs werden zur Parade in Peking erwartet
Eigentlich verlässt er Nordkorea fast nie – für die Chinesen macht er aber eine Ausnahme: Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un (41) wird nach chinesischen Angaben zur Militärparade nach Peking reisen. China und Nordkorea seien befreundete Nachbarn und Peking heisse Generalsekretär Kim herzlich willkommen, sagte der Vize-Aussenminister Hong Lei.
Die beiden Länder hätten gemeinsam im Zweiten Weltkrieg gekämpft, betonte Hong. China sei bereit, die Zusammenarbeit mit Nordkorea zu stärken und Frieden in der Region voranzutreiben.
Sehr seltene Reisen
Auslandsreisen des nordkoreanischen Machthabers sind höchst selten. In den vergangenen sechs Jahren hat Kim Jong Un nur einmal die Landesgrenzen Nordkoreas verlassen, und zwar im September 2023 für ein Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72). Das Treffen fand im Weltraumbahnhof Wostotschny in der östlichen Amur-Region statt, etwa 100 Kilometer von der Grenze zu China entfernt. Seinen letzten China-Besuch hielt Kim im Januar 2019 ab: Damals traf er Xi Jinping (72) zu Gesprächen in der Pekinger Grossen Halle des Volkes.
Neben Kim wird auch Putin an der Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges über Japan im Zweiten Weltkrieg in Peking teilnehmen. Insgesamt erwartet Peking Staats- und Regierungschefs aus 26 Ländern. Aus Europa sollen nach chinesischen Angaben unter anderem Serbiens Präsident Aleksandar Vucic und der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (60) anreisen.
Militärische Machtdemonstration
Gross angelegte Militärparaden in China sind selten. Die Letzte fand 2019 anlässlich des 70. Jahrestages der Gründung der Volksrepublik statt. Die Veranstaltung vom 3. September, bei der Staats- und Parteichef Xi Jinping eine Rede halten und die Volksbefreiungsarmee neue Waffensysteme zeigen will, wird auch als militärische Machtdemonstration in der Region gesehen, wo China im Südchinesischen Meer oder in der Taiwanstrasse immer aggressiver auftritt.
China selbst will die Parade und seine wachsende militärische Macht als einen Beitrag zum Frieden verstanden sehen. Laut Hong diene die Parade, um Chinas «unerschütterliche Entschlossenheit zu demonstrieren, den Weg der friedlichen Entwicklung weiterzugehen» und Chinas Souveränität und territoriale Integrität zu schützen.