Schweizerin in Indien brutal ermordet – jetzt hat die Polizei neue Erkenntnisse
Folterte Gurpreet S. (36) die Zürcherin Tanja F. wegen Geld?

Die indische Polizei glaubt, dass es beim brutalen Mord an der Schweizerin Tanja F. um Geld ging. Ihr Bekannter Gurpreet S. wollte so offenbar einen grösseren Betrag von F. erpressen.
Publiziert: 01.11.2023 um 14:12 Uhr
|
Aktualisiert: 09.11.2023 um 22:17 Uhr
Gupreet S. soll die Schweizerin Tanja F. für Geld gefoltert und getötet haben.
Foto: Times of India
1/4

In Indien wurde eine Schweizerin im Oktober brutal getötet. Nach neustem Ermittlungsstand soll der Tatverdächtige Gurpreet S.* (33) die Zürcherin Tanja F.** für Geld in einem Auto gefoltert, gefesselt und später ermordet haben. Das berichtet die «Times of India».

S. wollte Frauen «heilen», wie indische Medien vergangene Woche berichteten. Dafür führte er sogenannte «Rituale» durch – offenbar auch bei F. in der Schweiz. Unter Berufung auf Polizeikreise schreibt die «Times of India», dass S. mit den Folterungen eine Gegenleistung für diese Zeremonien erringen wollte. «Der Beschuldigte gab an, dass er in die Schweiz gereist war, um das Opfer zu treffen. Wir glauben, dass er dort die Rituale durchgeführt hat, für die er später eine finanzielle Entschädigung verlangte», sagte die Polizeiquelle gegenüber «Times of India». Es gebe Hinweise, dass diese Praktiken etwas mit Astrologie und Edelsteinen zu tun haben.

Bis zu 30 Minuten Überlebenskampf

Tanja F. habe sich aber geweigert, dem mutmasslichen Mörder einen grösseren Geldbetrag zu geben. Also fesselte S. sie und tötete die Frau in ihren Dreissigern anschliessend. «Tanja F. wurde im Auto gefoltert. S. hat ihre Arme und Beine gefesselt und nahm ihr damit jede Fluchtmöglichkeit», wird die Polizeiquelle weiter zitiert. «Wahrscheinlich würgte er sie zuerst und zog ihr dann einen Plastiksack über den Kopf.» F. habe laut dem Bericht lange um ihr Leben gekämpft: «Sie hat den Autositz mit ihren Nägeln zerrissen. Es kann sein, dass sie bis zu eine halbe Stunde lang versucht hat, zu überleben.»

Am Körper der Toten sollen sichtbare Anzeichen von Folter, darunter Verbrennungen, Schnittwunden und Blasen gefunden worden sein. S. habe nach der Tat das Auto von innen mit Folien abgedeckt, sodass niemand die Leiche von F. entdecken konnte.

Psyche des Täters wurde untersucht

Die indische Polizei ermittelt nicht nur wegen Mordes, sondern auch wegen Menschenhandels. Laut den Ermittlern stand Gurpreet S. mit zehn bis zwölf weiteren ausländischen Frauen in Kontakt. Die Psyche des Täters wurde zudem gründlich unter die Lupe genommen. Denn: Laut Polizeiberichten, die der «Times of India» vorliegen, habe S. ein «gestörtes Verhalten» aufgewiesen. Er habe seine Aussagen während der Befragungen immer wieder geändert. Das genaue Ergebnis der Untersuchungen steht noch aus. 

S. tötete Tanja F. mutmasslich am 18. Oktober in Neu-Delhi. Die beiden sollen sich 2021 auf einer Dating-Plattform kennengelernt haben. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten bestätigte gegenüber Blick den Tod der Frau. Laut der Staatsanwaltschaft soll der Mann in wenigen Tagen angeklagt werden. (ene)

* Name bekannt
** Name geändert 

Fehler gefunden? Jetzt melden