Darum gehts
- Zwei Nationalgardisten in Washington D.C. bei Angriff verletzt
- Tatverdächtiger afghanischer Staatsbürger lebte mit Familie in Bellingham
- Rund 90'000 Afghanen erhielten ein «Special Immigrant Visa»
Das ist über den Angriff bekannt
Opfer
Bei den beiden Opfern handelt es sich um Soldaten der Nationalgarde von West Virginia. Nach Behördenangaben befinden sie sich in kritischem Zustand. Beide sind demnach in Lebensgefahr. Es soll sich um eine Frau und einen Mann handeln.
Der Gouverneur von West Virginia, Patrick Morrisey, hatte zunächst auf X geschrieben, beide Nationalgardisten seien ihren schweren Verletzungen erlegen, ruderte aber später zurück. Er habe selbst «widersprüchliche Berichte» über ihren Zustand erhalten.
Tatverdächtiger
Nach der Tat wird ein 29-jähriger Tatverdächtiger festgenommen. Es handelt sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge um Rahmanullah Lakanwal, einen afghanischen Staatsbürger.
Ein Verwandter gab gegenüber US-Medien an, Lakanwal habe zehn Jahre der afghanischen Armee an der Seite von US-Spezialkräften gedient. Im September 2021 sei er schliesslich in die USA gekommen.
NBC News berichtet unter Berufung auf eine Quelle, dass ihm in diesem Jahr Asyl gewährt worden sei. Die «New York Post» berichtet unterdessen unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, Lakanwal halte sich illegal in den USA auf. Sein Visum, ein «Special Immigrant Visa», sei abgelaufen.
Lakanwal lebt Berichten zufolge mit seiner Frau und seinen fünf Kindern in Bellingham, einer Stadt im Nordwesten des US-Bundesstaates Washington.
Tathergang
Am Mittwoch gegen 14.15 Uhr Ortszeit (20.15 Uhr Schweizer Zeit) fielen an der Metrostation Farragut West in Washington D.C. Schüsse. Die Station befindet sich in der Nähe des Weissen Hauses.
Lakanwal soll einer Nationalgardistin zunächst in die Brust und dann in den Kopf geschossen haben. Anschliessend soll er auf den Nationalgardisten geschossen und ihn geschlagen haben.
Lakanwal wurde Berichten zufolge insgesamt viermal angeschossen. Ein dritter Soldat habe den Tatverdächtigen schliesslich überwältigt, berichtet die «New York Post» unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.
Politische Konsequenzen
Kurz nach dem Angriff kündigte US-Präsident Donald Trump (79) an, alle Afghanen, die während der Amtszeit seines Vorgängers Joe Biden (83) in die USA gekommen waren, erneut überprüfen zu lassen.
Rund 90'000 Afghanen hatten im Rahmen zweier Programme «Special Immigrant Visa» erhalten. 55 Afghanen sollen sich als mutmassliche Terroristen auf einer Beobachtungsliste befinden.
Trump sprach zudem am späten Abend (Ortszeit) von einem Terrorakt. «Dieser abscheuliche Angriff war ein Akt des Bösen, ein Akt des Hasses und ein Akt des Terrors», sagte er in einer Ansprache an die Bevölkerung.
Die US-Einwanderungsbehörde erklärte auf X, dass die Bearbeitung aller Einwanderungsanträge von afghanischen Staatsangehörigen bis auf Weiteres eingestellt werde.
Pentagon-Chef Pete Hegseth erklärte ausserdem, er habe von Trump den Auftrag erhalten, 500 weitere Nationalgardisten nach Washington D.C. zu entsenden.
Das ist nicht über den Angriff bekannt
Motiv
Bislang ist das genaue Motiv des Verdächtigen nicht bekannt.
Weitere Verdächtige
Bislang wurde nur Rahmanullah Lakanwal als Tatverdächtiger festgenommen. Unklar ist, ob es noch weitere Verdächtige gibt. Bislang gebe es aber keine Hinweise auf weitere Beteiligte, teilten die Behörden zunächst mit.