Darum gehts
- 16-jährige Ukrainerin am Bahnhof Friedland (D) von Iraker getötet
- Täter war bereits auffällig und unberechenbar im Flüchtlingslager
- Asylantrag des Täters wurde im Dezember 2022 abgelehnt
Am 11. August, kurz vor 16 Uhr, war Liana K.* (†16) allein auf dem Heimweg von einem Zahnarzttermin. Sie lief im niedersächsischen Ort Friedland (D) an einem Flüchtlingslager vorbei und ging schliesslich zum Bahnhof.
Die 16-Jährige stand auf dem Gleis und telefonierte gerade mit ihrem Grossvater, als das Unfassbare passierte: Beim Durchfahren eines Güterzugs wurde sie vom Iraker Muhammad A.* (31) plötzlich mit voller Wucht aufs Gleis gestossen. Das junge Mädchen starb noch vor Ort – ihr Grossvater musste die ganze Tat mitanhören. DNA-Spuren des Täters werden die Tat später bestätigen.
«Schreie, dann nur noch Zugrauschen»
Gegenüber «Bild» erklärt der örtliche Bürgermeister Markus Janitzki (40): «Ihr Opa musste alles mitanhören. Er hörte Schreie, dann nur noch Zugrauschen.» Sofort alarmierte der Grossvater Lianas Eltern (36 und 40). Doch als diese beim Bahnhof Friedland ankamen, fanden sie ihre Tochter nur noch unter einem Tuch hinter einer Absperrung vor.
Liana und ihre Familie flüchteten im Juli 2022 aus der ukrainischen Stadt Mariupol nach Deutschland, nachdem russische Truppen ihr Haus zerstört hatten. Beide Elternteile fanden in der neuen Heimat einen Job, die Kinder gingen in die Schule und in die Kita.
«Ein schlimmer Mann, völlig irre!»
Bürgermeister Janitzki kannte die Familie seit der Flucht aus der Ukraine. «Sie war liebevoll, ehrgeizig, fleissig und hat schnell Deutsch gelernt. Für ihre Brüder war sie ein Vorbild», erinnert er sich an Liana. Er ist schockiert über die schreckliche und willkürliche Tat.
Der mutmassliche Täter Muhammad A. war bereits in der Vergangenheit auffällig geworden. Er randalierte im Flüchtlingslager und war unberechenbar. «Ein schlimmer Mann, völlig irre!», beschrieb ein Augenzeuge den Iraker gegenüber der «Bild».
Unklar, ob Täter schuldfähig ist
Später stellte sich heraus, dass der Asylantrag von Muhammad bereits im Dezember 2022 abgelehnt wurde. Doch er klagte gegen seine Abschiebung und blieb in Deutschland. Erst im Februar 2025 wurde seine Klage abgewiesen. Als die Ausländerbehörde dann im Juli 2025 einen Antrag auf Abschiebehaft stellte, wurde dieser vom Amtsgericht Hannover abgelehnt, der Mann blieb weiter im Land.
Bereits im November 2024 wurde der Tatverdächtige wegen einer exhibitionistischen Handlung zu einer Geldstrafe verurteilt. Im April desselben Jahres soll er demnach «einen Arm um eine Frau gelegt, gleichzeitig seine Hose geöffnet und seinen Penis hervorgeholt» haben. Das erklärte die örtliche Staatsanwaltschaft.
Muhammad A. wurde mittlerweile in eine Psychiatrie überwiesen. Aufgrund einer Schizophrenie-Diagnose wird jetzt geprüft, ob er überhaupt schuldfähig ist. Liana soll Mitte September beerdigt werden. Bürgermeister Janitzki hat dazu eine Spendenseite aufgesetzt, um der Familie bei der Finanzierung der Beerdigung zu helfen.
* Namen bekannt