Darum gehts
- Wladimir Putin bestätigt Verhandlungen mit US-Vertretern in Russland nächste Woche
- Putin will Kontrolle über gesamten Donbass vor Waffenstillstand
- Trumps 28-Punkte-Papier könnte Grundlage für späteren Friedensvertrag sein
Kremlchef Wladimir Putin (73) hat Pläne für Verhandlungen mit US-Vertretern kommende Woche in Russland bestätigt. Die Delegation werde in der ersten Hälfte der kommenden Woche erwartet.
Das sagte Putin in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek zum Abschluss seines Besuchs dort. Auf russischer Seite würden Vertreter des Aussenministeriums und der Präsidialverwaltung an den Verhandlungen teilnehmen.
Putin will Kontrolle über den Donbass
Namentlich nannte Putin seine Berater Wladimir Medinski (55) und Juri Uschakow (78). Es gehe um einen sehr grossen Komplex an Fragen, der behandelt werden müsse. Jede Frage habe eine Schlüsselbedeutung, betonte er. Die USA hätten die russische Position berücksichtigt, aber man müsse sich zusammensetzen und die konkreten Fragen besprechen.
Er sei jederzeit bereit, Gespräche mit den USA aufzunehmen, betonte Russlands Präsident. Nach Kremlangaben wird der Berater von US-Präsident Donald Trump, Steve Witkoff (68), kommende Woche in Moskau erwartet.
Putin will über europäische Sicherheit sprechen
Putin hatte sich selbst mehrfach mit Witkoff getroffen. Er bekräftigte zudem seine Bereitschaft zu Gesprächen über Trumps 28-Punkte-Papier für eine Beendigung des Krieges. Dies könne eine Grundlage für einen späteren Friedensvertrag sein, sagte er. Putin machte erneut deutlich, dass er vor einem Waffenstillstand die Kontrolle über den gesamten Donbass haben wolle.
Putin verteidigte Witkoff am Donnerstag vor Journalisten. «Er ist ein amerikanischer Bürger und verteidigt die Position seines Präsidenten und seines Landes», unterstrich Putin.
Beleidigte Witkoff Putin-Verbündeten am Telefon?
Witkoff wurde nach der Veröffentlichung eines Mitschnitts des Telefonats in der Ukraine und im Westen eine zu grosse Nähe zur russischen Seite vorgeworfen. In dem Gespräch ging es um die laufenden Verhandlungen für ein Ende des Krieges in der Ukraine. Putin liess offen, ob der Mitschnitt, in dem der US-Amerikaner seinem aussenpolitischen Berater Uschakow Ratschläge für einen Anruf bei Trump erteilt, echt war oder nicht.
Zur Kritik an Witkoff meinte der Kremlchef, es wäre verwunderlich, wenn dieser erst am Telefon Uschakow mit Schimpfworten belegt und danach in Moskau versucht hätte, seine Verhandlungsposition zu verbessern.
Trump erhöht Druck auf Russland und Ukraine
Die Gespräche seien dennoch nicht einfach. «Wir führen diesen Dialog ohne Beschimpfungen und Anspucken, wie intelligente Menschen und jeder verteidigt seine Positionen», erklärte Putin. Witkoff sei nicht von Trump allein, sondern von der US-Führung mit den Verhandlungen beauftragt worden.
Trump hatte in den vergangenen Wochen den Druck auf Russland und die Ukraine erhöht. Am Dienstag hatte er erklärt, es seien «enorme Fortschritte» bei seinem Friedensvorschlag erzielt worden, dessen ursprünglicher Entwurf den Unmut von Ukrainern und Europäern hervorgerufen hatte. Putin erklärte nun, er sei auch bereit, über Europas Sicherheitsbedenken zu sprechen.