Darum gehts
- Mutter lässt Töchter Miete in Spielgeld zahlen als Finanztraining
- Kontroverse Erziehungsmethoden: Aussetzung vor Kinderheim, bedingungslose Aufmerksamkeit, «Jugendhaft»
- Neunjährige mit College-Abschluss, Vater opfert Karriere für Vollzeit-Unterricht
Wie bringt man Kindern bei, dass Geld nicht auf Bäumen wächst? LaToya Whitfield (38) aus den USA hat dafür ein ziemlich spezielles Konzept: Ihre Zwillingstöchter (9) zahlen Miete – mit Spielgeld.
Der Deal: Jede Woche flattern Rechnungen ins Kinderzimmer. 80 Dollar Miete, 10 für Strom, je 5 für WLAN und Gas. Bezahlen die Mädchen nicht, droht die «Räumung» – ab in den Wintergarten! Dazu kommen Strafen fürs Chaos im Zimmer. Belohnungen gibts für gute Noten oder vorbildliches Verhalten.
Die Idee kam Whitfield, nachdem ihre Töchter innert einer Woche gleich zweimal «edle Dinner» verlangten. Seither läuft zu Hause ein knallhartes Finanztraining – inklusive Mietvertrag und Gehaltscheck am Freitag. Das Taschengeld wird wie ein Lohn ausgezahlt, zuerst müssen die Fixkosten gedeckt werden.
Social Media ist immer dabei
Auf Tiktok nimmt die Mutter ihre Follower mit ins Projekt «Lebenstraining». Inzwischen läuft Woche drei – und das Netz diskutiert heftig: geniale Erziehungsmethode oder zu viel Druck für Kinder?
Whitfield bleibt gelassen: «Ich will den Samen für wichtige Lektionen im Leben säen», sagt sie. Ob die Zwillinge in ein paar Jahren dankbar zurückblicken – oder nur an die kalten Nächte im Wintergarten denken – wird sich zeigen.
Doch nicht nur LaToya Whitfield ergriff zweifelhafte Massnahmen, um ihre Kinder zu erziehen. Hier ein Überblick mit den abgefahrensten Erziehungsmethoden:
Vor Kinderheim ausgesetzt
Im deutschen Bundesland Sachsen erteilten Eltern ihrem Kind eine Lektion, die an ein düsteres Märchen erinnert. Ein achtjähriger Junge wurde 2023 weinend vor einem Kinderheim entdeckt – kurz zuvor war ein weisser Transporter davongefahren. Der Bub erklärte, er habe etwas geklaut, nun müsse er zur Strafe im Heim bleiben. Nach 15 Minuten holte die Mutter ihn zurück.
Polizei und Jugendamt ermittelten wegen Kindeswohlgefährdung. Ein Anwalt sprach von einer grotesken «Hänsel und Gretel»-Nummer und warnte vor möglichen strafrechtlichen Folgen.
Bedingungslose Aufmerksamkeit
Ein weiterer Fall von ausserordentlicher Kindererziehung dreht sich um einen Vater in Kalifornien: Ihm geht es nur um seine Tochter Alisa. Schon als Einjährige war klar – Karriere adé, Papa Rafael Perales wird Vollzeit-Lehrer. Mit zwei Jahren konnte die Kleine lesen, mit elf hat sie bereits einen College-Abschluss in der Tasche. Danach startet sie in diesem Herbst als jüngste Studentin an der University of California ihr Informatik-Studium.
Perales' eiserne Regel: «Kinder kommen an erster Stelle.» Dafür opferte er Einkommen und Anwaltskarriere – und unterrichtete seine Tochter fünf Tage pro Woche, acht Stunden am Stück.
«Willkommen in Mamas Jugendhaft»
Beim letzten Fall aus dem Jahr 2018 fragt man sich wieder: Wie fies können Eltern sein? Amanda M. aus Kanada räumte das Zimmer ihrer neunjährigen Tochter komplett leer – übrig blieb nur das Bett. Unter dem Titel «Willkommen in Mamas Jugendhaft» präsentierte sie die Strafe stolz auf Facebook.
Dazu gehörte auch: jeden Tag dieselben Kleider tragen, die Mutter nachts wäscht, ohne es der Tochter zu sagen. Zudem muss Hannah täglich 50 Mal Sätze wie «Ich werde nicht lügen» abschreiben.
Begründung: Das Mädchen habe in der Schule gemobbt und gelogen. Während einige Nutzer strengere Erziehung fordern, sind die meisten fassungslos: Diese Strafe wirke eher traumatisierend als erziehend.